assoziiertes Mitglied (Forschungszentrum Gotha)
Sprechzeiten
nach Vereinbarung
Besucheranschrift
Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt (FZG)
Schloßberg 2
99867 Gotha
Postanschrift
Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt (FZG)
Schloßberg 2
99867 Gotha
Curriculum Vitae
seit Oktober 2024
Freier Mitarbeiter im Projekt „Digitale Auswahledition der Tagebücher Johann Christian Senckenbergs" an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
November 2024 – Dezember 2024
Freier Mitarbeiter des Forschungszentrums Gotha (Vorbereitung eines Drittmittelantrags)
August 2024 – September 2024
Freier Mitarbeiter der Forschungsbibliothek Gotha (Erschließung frühneuzeitlicher Handschriften)
April 2024 - September 2024
Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig - Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Julia Schmidt-Funke)
Januar 2024 - Juni 2024
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Erschließung der Korrespondenz und Lebenszeugnisse Veit Ludwig von Seckendorffs“
(Universität Erfurt – Forschungsbibliothek Gotha)
seit 2021
Mitglied des Forschungszentrums Gotha
April 2019 – August 2023
Christoph-Martin-Wieland-Stipendium der Universität Erfurt
2019 - 2024
Promotionsstudent an der Universität Erfurt – Forschungszentrum Gotha im Nachwuchskolleg „Wissensgeschichte der Neuzeit“; Betreuer: Prof. Martin Mulsow
2018 – 2019
Student an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: MA-Studium der Geschichte und Philosophie
2016 – 2018
Student an der Universität Erfurt: MA-Studium der Geschichtswissenschaft
2014 – 2016
Studentische Hilfskraft an der Professur für Alte Geschichte (Prof. Veit Rosenberger †) an der Universität Erfurt
2013–2016
Student an der Universität Erfurt: BA-Studium der Geschichtswissenschaft (Hauptfach) und Katholischen Religion (Nebenfach)
1994
geboren in Aschaffenburg (Bayern)
Forschungsinteressen
- Ritual Studies
- Residenzenforschung
- Alltags- und Kulturgeschichte
- Kostümkunde
Forschungsprojekt
Entstehen, Bewahrung und Weitergabe zeremoniellen Wissens im 18. Jahrhundert am Beispiel des Gothaer Hofes
Die zeitgenössische Geschichtswissenschaft sieht das soziale Mit- und Gegeneinander des 17. und 18. Jahrhunderts maßgeblich geprägt von einem großen Standesbewusstsein in allen sozialen Schichtungen. Das Wissen um den eigenen Rang verlangte dessen Verteidigung sowohl gegen Attacken von oben als auch gegen Ambitionen von unten. Die damit häufig verbundenen Versuche, den eigenen Status gegebenenfalls zu erhöhen, waren Ursprung ständiger politischer, juristischer und sozialer Konflikte. In den kontroversen Fragen etwa nach der Reihenfolge bei Siegelungen von Dokumenten, nach den Kutschenparkplätzen in der kaiserlichen Hofburg oder nach der Einführung des Kammerherrenamtes an reichsfürstlichen Höfen fand der je sich selbst und anderen zugestandenen Rang seinen äußeren Ausdruck. Basierend auf Präzedenzfällen, Aushandlungen und provokanten Anmaßungen spiegelte das politische und höfische Zeremoniell die Hierarchie im Heiligen Römischen Reich wider.
Das Forschungsprojekt untersucht die Entstehung, Bewahrung und Weitergabe von Wissen um das Zeremoniell als Kommunikationsform im 18. Jahrhundert am Beispiel des Gothaer Herzogshofs. Hierbei spielen die umfangreichen Korrespondenzen der Gothaer Herzöge mit anderen geistlichen und weltlichen Reichsfürsten eine ebenso große Rolle wie die hofinterne Dokumentation einzelner zeremoniell begangener Ereignisse. Neben den Akten des Geheimen Rats und des Oberhofmarschallamts, darunter auch die bekannten Fourierbücher, zeugen auch die Bestände an zeremonialwissenschaftlichen Publikationen in den herzoglichen Bibliotheken, die Individual-Hofrangordnungen und die privaten Notizen der Herzöge von der Omnipräsenz zeremoniellen Wissens am Hof. Der bewusst nach außen kommunizierten Verortung des eigenen Standes innerhalb des politischen und sozialen Gefüges in Europa wurde ein hoher Wert zugemessen. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, mussten die Verantwortlichen stets bestens informiert sein und über große Wissensvorräte zum Zeremoniell verfügen.
Wie dieses politisch überlebensnotwendige Wissen um die zahlreichen und mit einander verknüpften Rangfragen entstand, bewahrt und weitergegeben wurde, soll nun untersucht werden. Zentral ist hierbei weniger die Frage, wie die Zeremonien selbst als Akte genau aussahen, sondern vielmehr, was warum als überlieferungswürdig galt und welcher Nutzen aus diesen Überlieferungen gezogen wurde.
Publikationen
Aufsätze:
Die Entstehung der ersten Gothaer Fourierbücher zwischen Hofökonomie und Zeremoniell (1694–1699), in: Zeitschrift für Thüringische Geschichte 76 (2022), S. 73–101.
„in Versammlung des ganzen Hofes“. Beobachtungen zur Beteiligung Bürgerlicher an Festen des Gothaer Herzogshofes im 17. und 18. Jahrhundert, in: Fürstliche Feste. Höfische Festkultur zwischen Zeremoniell und Amüsement, Petersberg 2020, S. 209–223 (= Jahrbuch der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Bd. 23).
Online-Beiträge:
Organising the société des princes: The Management of Titles in Eighteenth-Century German Chancelleries, in: The Court Observer. The Society for Court Studies Blog, 20.09.2023.
https://courtstudies.hypotheses.org/1072
Beredtes Schweigen. Symbole, Worte und Riten als Elemente der Kommunikation am europäischen Hof der Frühneuzeit, in: Clio-online, Themenportal Europäische Geschichte, 26.01.2023.
https://www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-131327
Vereinigt durch die Krise? Unerwartete Begegnungen mit den Korrespondierenden Fürsten, in: Forschen in Gotha. Ein Blog Gothaer Forschungseinrichtungen, 14. Mai. 2020.
https://www.gotha3.de/forschungsblog/archives/4665.
Rezensionen:
Elisabeth Ruffert: Das Gesandtschaftszeremoniell des brandenburgisch-preußischen Hofes um 1700. Berlin 2022, in: HSozKult, 19.10.2022.
https://www.hsozkult.de/searching/id/reb-129282?title=e-ruffert-das-gesandtschaftszeremoniell-des-brandenburgisch-preussischen-hofes-um-1700&recno=1&q=ruffert&sort=&fq=&total=8
Thomas Dorfner, Thomas Kirchner, Christine Roll (Hrsg.): Berichten als kommunikative Herausforderung. Europäische Gesandtenberichte der Frühen Neuzeit in praxeologischer Perspektive. Köln 2021, in: HSozKult 10.05.2022.
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-114285?title=t-dorfner-u-a-hrsg-berichten-als-kommunikative-herausforderung
Tagungsberichte:
Bericht über den Workshop 'Erfurt, Gotha und die Welt. Ein Kolloquium zum 400. Geburtstag des Äthiopisten und Universalgelehrten Hiob Ludolf (1624–1704)', in: HSozKult 08.10.2024.
https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-150368utm_source=hskhtml&utm_medium=email&utm_tm=2024-10&utm_campaign=htmldigest
Bericht zum Thementag zu frühneuzeitlichem Münzwissen am Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt, in: OZeAN. Online Zeitschrift für Antike Numismatik 6 (2024), S. 11-17.
https://www.uni-muenster.de/Ejournals/index.php/ozean/article/view/5484
Bericht über den Workshop ‘Vom Erkunden zur Erkenntnis? Ansätze und Perspektiven digitaler Sammlungsvisualisierungen‘, in: Blog der Forschungsbibliothek Gotha, 13. Dezember 2023.
https://blog-fbg.uni-erfurt.de/2023/12/bericht-zum-workshop-am-10-11-2023/.
Bericht über den Workshop ‘Digitales Storytelling in der (sammlungsbezogenen) Wissenschaftskommunikation‘, in: Blog der Forschungsbibliothek Gotha, 20. Oktober 2021.
https://blog-fbg.uni-erfurt.de/2021/10/bericht-ueber-den-workshop-digitales-storytelling-in-der-sammlungsbezogenen-wissenschaftskommunikation/.
Gefährliche Freundschaften. Wissenschaftliches Kolloquium für Martin Mulsow zum 60. Geburtstag. 1.11.2019 bis 2.11.2019 in Gotha, in: H-Soz-u-Kult, 21.11.2019.
https://www.hsozkult.de/searching/id/tagungsberichte-8530?title=gefaehrliche-freundschaften-wissenschaftliches-kolloquium-fuer-martin-mulsow-zum-60-geburtstag&q=gef%C3%A4hrliche%20freundschaften&sort=&fq=&total=7&recno=2&subType=fdkn.