Paula Mund, M.A.

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  • Disability History
  • Deaf History
  • Zeitgeschichte 

Stumm gemacht – Schulerfahrungen von gehörlosen Schülern und Schülerinnen an Gehörlosenschulen in Sachsen und Sachsen-Anhalt in den 1960er bis 1990er Jahren

Das Promotionsvorhaben knüpft an der DDR-Forschung an, in der gehörlose Men­schen praktisch keine Erwähnung finden, obwohl sie ein Teil der Gesellschaft und ihrer Ge­schichte sind. Über Zeitzeug:inneninterviews mit tauben Personen wird die DDR-Erinne­rungskultur bzw. des geteilten Deutschland diverser. Auf den Forschungen von Uhlig & Pingel-Schliehmann und Klinkhardt zu Gehörlosenschulen in West- und Norddeutschland aufbauend, wird mit dieser Forschung eine weitere neue Region, nämlich Mitteldeutschland, erschlossen. Die Region Sachsen und Sachsen-Anhalt war sehr bedeutsam für die Gehörlosenbe­wegung in der DDR. Die Schule in Leipzig ist eine der ältesten Gehörlosenschulen in Deutschland und europaweit die zweitälteste. Die Arbeit leistet gleichzeitig einen innovativen Beitrag zur methodischen Weiterentwicklung der Oral History, indem sie auf die Herausforderung unterschiedlicher sprachlicher Modalitäten in Zeitzeug:inneninterviews eingeht. Die Praxis der Zeitzeug:inneninterviews soll am Beispiel gehörloser Gesprächspartner:innen neu überdacht werden, da die bisherige standardisierte Methode an gehörlose Zeitzeug:innen nicht angewendet werden kann.

Mund, Paula; Wenke, Juliane: Barrierearme Geschichtsvermittlung und -forschung, In: Werner, Anja; Schmidt, Marion [Hrsg.]: Unsichtbare Geschichte(n) sichtbar machen. Gehörlose und schwerhörige Menschen im deutschsprachigen Raum vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Frankfurt; New York 2024, S. 207-245.