Hebammenwissenschaftliches Seminar

Gemeinsam mit Prof. Dr. Annekatrin Skeide, Professorin für Hebammenwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialtheorie, haben wir im WS 23/24 im Studiengang Hebammenwissenschaft an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena mit den Studierenden des 5. Semesters ein kleines Oral History Projekt zu einer deutsch-deutschen Geschichte der Hebammen durchgeführt. In der entsprechenden sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung wird fast ausschließlich aus der BRD berichtet, wo die Frauengesundheitsbewegung zu einem medizinkritischen Turn geführt hat, der auch die Versorgung reformierte. Wir erleben mit dem 2020 in Kraft getretenen bundesdeutschen Hebammengesetz, welches den Beruf akademisiert, einen (erneuten?) Umbruch, der wissenschaftliche Aufmerksamkeit verdient. Was erinnern die Hebammen aus der DDR über ihre Ausbildung, den Fall der Mauer und die letzten 35 Jahre?

Was nehme ich daraus für mich persönlich mit...?

Selbstreflexionen von Studierenden zum Seminar:

"Wir nehmen daraus mit, wie wichtig es ist konzentriert zuzuhören, ohne das Gegenüber zu unterbrechen. Der stetige Augenkontakt vermittelt das Gefühl die Person im Ganzen wahrzunehmen und gerade nur auf die Situation konzentriert zu sein. Wir nehmen auch aus diesem Gespräch mit, wie wertvoll und bereichernd es ist den Lebensweg von anderen Hebammen zu verfolgen und sich für seinen eigenen beruflichen Werdegang inspirieren zu lassen."

"Bei mir persönlich hat das Interview einen sehr prägenden Eindruck hinterlassen. Die Berufsgeschichte beeinflusst von aktuellen wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen zu erfahren, durch das ausführliche Gespräch, wird noch lange in Erinnerung bleiben. Außerdem habe ich das erste Mal eine sehr lange Zeit geschwiegen und die Person erzählen lassen. Dabei empfand ich, dass Dorothee viel selbstständiger entscheiden konnte, was sie wie detailreich erzählen wollte."

"Ich nehme mir aus diesem Interview mit, dass es wichtig ist, sich Zeit zu nehmen, sich und seine Bedürfnisse zu reflektieren und anzunehmen. Außerdem ist das aktive Zuhören eine unheimlich gute Methode, von der Geschichte und den Verhältnissen anderer Personen zu erfahren, was hilfreich für die Arbeit als Hebamme sein kann."