Berichte vom Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte
Terra Sancta - Reise ins unbekannte Land
Nicole Ambrozus
Für Marc Delpech von der Bauhaus-Universität Weimar ist der Gang in die Forschungsbibliothek Gotha eine Reise in längst vergangene Zeiten. Denn beruflich lehrt er Französisch, doch privat ist er ein passionierter Forscher auf der Suche nach unveröffentlichten Manuskripten der Reiseliteratur. Anlässlich der Veranstaltungsreihe „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte. Reisen in (Un)Bekanntes“ lud Marc Delpech am 30.10.2010 im Stadtmuseum in Weimar mit seinem Vortrag „Die Reise ins Heilige Land – Die Pilgerreise des Landgrafen Wilhelm III. von Thüringen nach Jerusalem (26. März – 8. Oktober 1461)“ zu einer Zeitreise ins Mittelalter ein. mehr
Reisen für den Frieden vom Mittelalter bis 1945
Carl Haubold
Im Rahmen der Kulturveranstaltung „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte – Reisen in (Un)Bekanntes“ in Weimar, vom 29. bis 31. Oktober 2010, trafen sich ein internationales Kollegium von Wissenschaftlern aus den Bereichen der Kunst, Kultur, Literatur und natürlich auch der Geschichtswissenschaft. Es galt das Phänomen der Reise in all ihren Erscheinungsformen auszuleuchten und öffentlich zu diskutieren. Neben vielen anderen interessanten Vorträgen und angeregten Diskussionsrunden weckte besonders das Thema „Reisen für den Frieden“ das Interesse vieler Zuhörer. mehr
Sehnsucht Süden. Die Italienreise in der Geschichte vom „Furor Teutonicus“ bis zur „Toskanafraktion
Rebecca Els
In seinem Vortrag Sehnsucht Süden. Die Italienreise in der Geschichte vom „Furor Teutonicus“ bis zur „Toskanafraktion“ befasste sich Professor Doktor Helmut G. Walther mit den Reisen nach Italien vom frühen Mittelalter bis hin zur Gegenwart. Seinen Vortrag begann er mit allgemeinen Informationen, in denen er die Normalität des Reisens für die Herrscher im frühen Mittelalter betonte. Die Reise bildete die Grundlage um mit der regionalen Elite verhandeln zu können, Konflikte notfalls mit Gewalt beizulegen und um allgemein die herrschaftliche Präsenz zu demonstrieren. Das Reiten war demnach für einen Herrscher unerlässlich und teilweise sogar wichtiger als lesen und schreiben zu können. mehr
Thüringer entdeckt (un)bekanntes Land. Erfolg gekrönte Reise des Landgrafen Wilhelm III.
Julia Geißler
Weimar. Das bereits zum zweiten Mal stattfindende „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“ bot auch in diesem Jahr wieder jede Menge Spaß und Wissen zugleich. Anlässig des diesjährigen Mottos „Reisen in (Un)-bekanntes“ fanden am Wochenende zahlreiche Vorträge in einem spannenden Themenspektrum statt. Der Vortrag „Die Reise ins Heilige Land – Die Pilgerreise des Landgrafen Wilhelm III. von Thüringen nach Jerusalem“ am Samstag um 12 Uhr im Stadtmuseum bot einen gelungenen Einblick in die Pilgerreisen des späten Mittelalters. Marc Delpech, Dozent an der Weimarer Bauhaus Universität veranschaulichte sowohl wissenschaftlich als auch unterhaltsam den Weg der Pilgerreise des Landgrafen Wilhelm von Thüringen nach Jerusalem im Jahr 1461. mehr
Inszeniertes Ilmflorenz – Künstler, Künstlerfeste und Stadtbild unter Großherzog Carl Alexander
Janet Werner, Sebastian Zylinski, Marcus Hellwing
In seinem Vortrag zum „inszenierten Ilmflorenz“ nahm der Leiter des Stadtmuseums Dr. Alf Rößner das Publikum mit auf eine Reise in das nachklassische Weimar unter Großherzog Carl Alexander (1818* - 1901+). Im Rahmen der Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte sprach Rößner am Samstag d. 30.10.2010 ab 14.00 Uhr im Stadtmuseum über den Fürsten, der in den Fußstapfen seines Vaters wandelte. In Anlehnung an diesen versuchte Carl Alexander das „Gesamtkunstwerk“ Weimar mit der Kreativität vieler Künstler und Musiker zu beleben. Er orientierte sich dabei und in seiner Bautätigkeit stark am italienischen Florenz. mehr
Flucht und Vertreibung. Der geschichtspolitsche Streit in Europa
Anne Lohß, Florian Ostrowski, Robert Willecke
Die Diskussionsrunde zum Thema Flucht und Vertreibung wurde moderiert von Thomas Serrier (Universität Paris VIII), in Vertretung für Prof. Dr. Stefan Troebst. Zu Beginn stellte er die Referenten/-innen vor. Prof. Dr. Claudia Kraft (Universität Erfurt; Lehrstuhl Ostmitteleuropa) führte in der Debatte die deutsche und osteuropäische Perspektive zur Thematik aus. Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz (Direktor des Willy-Brandt-Zentrums der Universität Wroclaw) beschäftigt sich u.a. mit der pädagogischen Dimension. Die Darlegung der französischen Sicht oblag Alice Volkwein (Universität Paris III und Ludwig-Maximilians-Universität München). mehr
Zum (un)Bekannten Rendez-vous mit weiblich Reisenden des 18. Jahrhunderts
Anne-Susann Schanner
Dass Frauen heute allein reisen, erscheint für einen Weltbürger aus Europa nicht sonderlich besonders. Dass das Reisen, vor allem in ferne Länder, im Mittelalter bis hinein in die Frühe Neuzeit für Frauen etwas Unbekanntes war, liegt auf der Hand. Reisten in jener Zeit doch vornehmlich nur adlige Frauen in der Begleitung ihres Gatten oder aus dynastischen Gründen als Braut zu ihrem zukünftigen Ehemann. Dass sich die Mobilität der Frauen im Laufe des 18. Jahrhunderts wandelte, war Schwerpunkt der Vorträge in der Veranstaltung „Frauen auf Reisen – weibliche Bewegungsräume im 18. Jahrhundert“. mehr
Die Reise ins Heilige Land
Anne Weinbrecht
Weimar. Am 30. Oktober 2010 hielt Marc Delpech (lehrt Französisch an der Bauhaus-Universität Weimar) im Rahmen der Veranstaltung „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte. Reisen in (Un)Bekanntes“ im Stadtmuseum (12 Uhr) einen Vortrag über die Reise des Thüringer Landgrafen Wilhelm III. nach Jerusalem. Grundlage seines Vortrags war der 112 Seiten lange Reiseberichts Wilhelms III. (Bestand der Forschungsbibliothek Gotha). Neben der Reisebeschreibung an sich, enthält das Manuskript Auflistungen von den Mitreisenden und den besuchten Städten. Den zweiten Teil bildet eine detaillierte Reisekostenauflistung auf 50 Seiten. Diese Besonderheit verleiht der Reisebeschreibung die Komponente Menschlichkeit. mehr