Newsletter Ausgabe 7 - Dezember 2018 | RUNDBLICKE QUALITEACH

Mit diesem Newsletter laden wir Sie ein, die Arbeit und das Wirken des Projekts QUALITEACH kennenzulernen. Das Vorhaben wird im Rahmen der gemeinsamen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Unter den Leitbegriffen Identität. Immersion. Inklusion. bearbeiten fünf Teilprojekte Entwicklungsfelder zur Verbesserung der Lehrerbildung an der Universität Erfurt. Mit diesem Newsletter wollen wir Ihren Blick auf aktuelle Entwicklungen, Erfolge und Angebote lenken.

EINBLICKE

Der Präsident der Universität Erfurt, Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, zu den Zukunftsaufgaben der tragenden Säule Lehrerbildung und den Beitrag des Vorhabens QUALITEACH

Walter Brauer-Wabnegg
Walter Brauer-Wabnegg

Die Lehrerbildung ist eine der tragenden Säulen und profilbestimmenden Elemente der Universität Erfurt. Damit stellt sich die Universität insbesondere auch den aktuellen bildungspolitischen Herausforderungen, die sowohl quantitativ als auch qualitativ hohe Ansprüche stellen. Einerseits müssen die Absolvierendenquoten auf hohem Niveau gesichert werden, andererseits hat ein berufsorientiertes Studienmodell in Verbindung von wissenschaftlicher Auseinandersetzung und der Reflexion schulpraktischer Erfahrungen bestmöglich auf den anspruchsvollen Lehrerberuf vorzubereiten.

 Das Projekt QUALITEACH leistet hier als Vorhaben des Bundesprogramms Qualitätsoffensive Lehrerbildung einen entscheidenden Beitrag:

  • Es entwickelt erfolgreiche Ansätze zur Förderung berufsrelevanter Persönlichkeitsmerkmale und überfachlicher Kompetenzen.
  • Es stimuliert selbstgesteuertes und kooperatives Lernen.
  • Es fördert auf Fachdidaktik spezifizierte Trainingsprogramme zur diskursiven Gesprächsführung.
  • Es unterstützt das forschende Lernen in Lehramtsstudiengängen.

In der nun begonnenen zweiten Förderphase werden diese Formate bis 20123 weiterentwickelt und im Zuge der anstehenden Reakkreditierungen nachhaltig in den Lehramtsstudiengängen verankert. Mit den Themenfeldern „Sprachliche Bildung in mehrsprachigen Kontexten“ und „Förderung von Lernenden mit besonderen Interessen und Begabungen“ gehen zusätzliche Heterogenitätsdimensionen in die Erfurter Lehrerbildung ein. Das Teilprojekt „Kompetenznetzwerk digitale fachbezogene Lehrerbildung“ bündelt außerdem fakultätsübergreifend Kompetenzen, um die vielfältigen Initiativen rund um das Themenfeld Digitalisierung für die Lehrerbildung nutzbar zu machen und gleichzeitig Impulse zur Digitalisierung an der Universität Erfurt zu setzen.


Insgesamt umfasst das Fördervolumen von 2016 bis 2023 mehr als sechs Millionen Euro aus der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Qualitätsoffensive Lehrerbildung. In der aktuellen zweiten Förderphase beteiligt sich die Universität Erfurt mit rund einer Million Euro zusätzlich daran.


Wobei sich insgesamt auch eine vielfältige Reihe von Zukunftsaufgaben stellt. Wie sichern wir sowohl die hohen Studierendenzahlen als auch die Qualität der Studienangebote? Wie gelingt ein evidenzbasiertes Studienkonzept auch unter dem Druck enger staatlicher Reglementierung durch die KMK-Vorgaben und Thüringer Lehrerbildungsgesetz? Wie integrieren wir die Fakultäten und insbesondere die Fachwissenschaften bei der Gestaltung einer professionsbezogenen Lehrerbildung? Wie gewinnen wir Absolventen/innen für eine Promotion und wie sichern wir den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Lehrerbildung? Wie entwickeln wir die bestehenden Strukturen weiter? Kann ein berufsbegleitendes Programm zur Deckung des Bedarfs von Lehrerinnen und Lehrern für die berufsbildende Schule gelingen? Wie verschränken wir bestmöglich die unterschiedlichen Phasen der Lehrerbildung und schaffen bruchlose Übergänge zwischen akademischer Ausbildung, dem Vorbereitungsdienst und dem Berufseinstieg?


Viele brisante Fragen und Aufgaben für die vor uns liegenden Jahre, denen wir uns mit Elan stellen wollen. Das Projekt QUALITEACH leistet dabei einen wertvollen Beitrag. Und die Lehrerbildung bleibt insgesamt eine der tragenden Säulen der Universität Erfurt. Allen Beteiligten sei herzlich für ihr großes Engagement gedankt.

Prof. Dr. Anja Binanzer und Prof. Dr. Dr. Csaba Földes zum Schwerpunkt Sprachliche Bildung in mehrsprachigen Kontexten

Prof. Dr. Anja Binanzer, Juniorprofessorin für Didaktik der deutschen Sprache am Seminar für Sprachwissenschaft, und Prof. Dr. Dr. Csaba Földes, Inhaber des Lehrstuhls für germanistische Sprachwissenschaft an der Philosophischen Fakultät, bereichern das Teilprojekt Kompetenz- und Entwicklungszentrum Inklusion durch die Bearbeitung des Schwerpunktes Sprachliche Bildung in mehrsprachigen Kontexten. Im Interview erläutern sie ihren Projektansatz.

 

In den Klassen der Grund-, Regel- und Förderschulen ist die Mehrsprachigkeit fast überall Realität. Wie bereiten wir an der Universität Erfurt auf diese Herausforderung des pädagogischen Alltags vor?

Die Themen Mehrsprachigkeit und Sprachliche Bildung sind zurzeit im Modul Heterogenität und Inklusion der Master of Education-Studiengänge verortet bzw. vertreten. Studierende mit dem Unterrichtsfach Deutsch können diese Themen in ausgewählten deutschdidaktischen Seminaren auch vertiefen. Darüber hinaus bieten wir ein Studienprogramm für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an, dass sich vornehmlich an Absolvent*innen der Master of Education-Studiengänge richtet. Entsprechend ist das Themengebiet in der Erfurter Lehrerbildung und auch im Studienprogramm der Germanistik repräsentiert, allerdings handelt es sich um fakultative und z. T. fachspezifische Studienangebote, die aktuell nicht alle Lehramtsstudierenden erreichen. Aufgrund der sprachlichen Vielfalt in Gesellschaft und Schule ist es aber dringend notwendig, alle zukünftigen Lehrkräfte auf den Umgang mit sprachlicher Heterogenität vorzubereiten und sie für die Interaktion von sprachlichen und fachlichen Lernprozessen sowie die besonderen (sprachlichen) Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Deutsch als Zweitsprache zu sensibilisieren.

 

Wie soll der beantragte Schwerpunkt „Sprachliche Bildung in mehrsprachigen Kontexten“ in die Lehramtsstudiengänge der Universität Erfurt hineinwirken?

 Mit unserem Teilprojekt wollen wir das Studienangebot zu den Themen Mehrsprachigkeit und Sprachliche Bildung stärken und ein Angebot schaffen, dass für alle Lehramtsstudierenden geöffnet ist. Dies wollen wir durch zwei Maßnahmen erreichen: 

Zum einen soll in der Lernwerkstatt eine praxisorientierte Werkstatt für sprachliche Bildung in mehrsprachigen Kontexten eingerichtet werden, in der zum einen kollaborativ mit Studierenden aller Unterrichtsfächer ein Pool für sprachsensible Unterrichtsmaterialien entwickelt werden soll. In der Werkstatt wird auch eine DaZ-Sprechstunde angeboten werden, in der sich alle Lehramtsstudierenden zum Unterrichten von Kindern und Jugendlichen mit Deutsch als Zweitsprache und zum sprachsensiblen Unterricht beraten lassen können. Darüber hinaus werden von dieser Werkstatt auch Workshops zum Themengebiet angeboten.
Zum anderen wollen wir auf hochschuldidaktischer Ebene in Kooperation mit Fachdidaktiker*innen und Bildungswissenschaftler*innen der Universität Erfurt interdisziplinäre Lehrformate entwickeln, um den Themenbereich fächerübergreifend in die Erfurter Lehrerbildung zu integrieren. Dabei wollen wir auch auf die in der „Werkstatt für sprachliche Bildung in mehrsprachigen Kontexten“ entwickelten Lehr-Lern-Materialien für sprachsensiblen Unterricht zurückgreifen und sie in der Lehre für verschiedene Unterrichtsfächer einsetzen.

 

Sie steigen im Juli 2019 in das bereits seit dreieinhalb Jahren laufende Vorhaben QUALITEACH ein. Gibt es dort entwickelte inhaltliche, didaktische oder organisatorische Formate, die Sie aufgreifen und in Kooperation mit anderen Akteur*innen weiterentwickeln möchten?

 Unser Teilprojekt wird im Kompetenz- und Entwicklungszentrum Inklusion angesiedelt sein. Die inhaltlich dahinterstehende Idee ist es, den bisher an der Universität Erfurt vertretenen Inklusionsbegriff gemeinsam mit den Kolleg*innen um die Heterogenitätsdimension Mehrsprachigkeit zu erweitern. 

Didaktisch knüpfen wir ebenfalls an Formate an, die im Kompetenz- und Entwicklungszentrum Inklusion bereits in der ersten Phase erfolgreich erprobt wurden. So greifen wir hochschuldidaktisch z. B. das Team-Teaching- und Team-Planning-Format auf, um gemeinsam mit Lehrenden anderer Unterrichtsfächer das Themengebiet Mehrsprachigkeit und Sprachliche Bildung auch in die fachspezifische Lehrerbildung zu integrieren. Die DaZ-Werkstatt können wir außerdem die das Angebot der Lernwerkstatt integrieren, so dass die bereits aufgebauten Strukturen auch inhaltlich erweitert werden können.  
Schließlich streben wir an, gemeinsam mit den QUALITEACH-Kolleg*innen für die nächste Reakkreditierung der Lehramtsstudiengänge ein Inklusionsmodul zu entwickeln, in dem auch das Themengebiet Mehrsprachigkeit und Sprachliche Bildung in mehrsprachigen Kontexten verankert werden soll.

Prof. Dr. Heike Hahn und Prof. Dr. Ernst Hany zum Schwerpunkt Förderung besonderer Interessen und Begabungen

Heike Hahn, (apl.) Professorin für Mathematikdidaktik, und Ernst Hany, Professor für Pädagogisch-psychologische Diagnostik und Differentielle Psychologie an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, werden im Teilprojekt Kompetenz- und Entwicklungszentrum Inklusion das Thema „Förderung besonderer Interessen und Begabungen“ bearbeiten. Im Interview erläutern sie ihren Projektansatz.


In den öffentlichen Diskussionen rund um das Thema Heterogenität und Inklusion spielt die Förderung von besonderen Interessen und Begabungen kaum eine Rolle. Warum rücken Sie es im Vorhaben QUALITEACH stärker in den Fokus?

 Prof. Hany: Fachleute unterscheiden einen engen und einen weiten Inklusionsbegriff. Zu einem weiten Verständnis von Inklusion – und Inklusion sollte weit verstanden werden – gehört auch die angemessene Förderung leistungsstarker oder potentiell leistungsstarker Kinder. Das hat die KMK 2015 in einem Grundsatzpapier selbst festgestellt und 2016 ein bundesweites Förderprogramm aufgelegt. Interessanterweise fragen die Lehramtsstudierenden in Erfurt selbst immer wieder nach Grundlagen und Empfehlungen für die Förderung besonders begabter Schüler*innen. Einfach deshalb, weil sie solchen Kindern in ihren Praktika begegnen und sie individuell fördern wollen.

Prof. Hahn: Dass Kinder mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und verschiedenen Lernmöglichkeiten gemeinsam in einer Lerngruppe sind, können wir tagtäglich im Unterricht sehen. Dabei werden Kinder, die langsamer lernen als andere, die besondere Hilfe benötigen, die mit einem speziellen Material arbeiten, die eine wiederholte Erklärung eines Inhaltes benötigen, wahrgenommen. Für sie gibt es – oft auch institutionalisierte – Angebote sowie eine sonderpädagogisch ausgerichtete Didaktik. Für Kinder am anderen Ende des Leistungsspektrums trifft dies leider oft nicht zu. Daher geht es uns im Projekt darum, Konzepte für eine angemessene Förderung aller Kinder zu entwickeln, die auch die mathematisch Interessierten bzw. Begabten in ihrer Entwicklung voranbringt.

 

Wie soll der beantragte Schwerpunkt „Förderung besonders interessierter und begabter Kinder“ in die Lehramtsstudiengänge der Universität Erfurt hineinwirken?

 Prof. Hany: Die lehrerbildenden Masterstudiengänge in Erfurt enthalten schon seit Jahren ein Modul zur Heterogenität. Darin ist eine Vorlesung zur Begabungs- und Begabtenförderung als Wahlangebot vorgesehen. Dieses Angebot wird sehr stark in Anspruch genommen und soll deshalb intensiviert und aktualisiert werden. Auch andere Hochschulen zeigen sich an dieser Online-Vorlesung interessiert, so dass die Vorlesung in die dortigen Studiengänge eingespeist werden könnte.

Prof. Hahn: Über eine Sensibilisierung der Studierenden für mathematisch besonders interessierte bzw. begabte Grundschulkinder hinaus geht es darum, mathematikdidaktische Lehr-Lern-Konzepte zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren, mit denen eine integrierte Förderung im Sinne der KMK-Förderstrategie (KMK 2015) erfolgen kann. Förderangebote des Enrichments bzw. der Akzeleration, die über Arbeitsgemeinschaften, Wettbewerbe, Mathe-Olympiaden, Schnupperkurse in höheren Jahrgangsstufen oder Feriencamps organsiert werden, sind im schulischen Kontext mehr oder weniger gut verbreitet. Mit unserem Konzept orientieren wir auf die Individualisierung der Lernprozesse im Unterricht. Im Projekt werden Lernsettings entwickelt, erprobt und schließlich dauerhaft in die Lehramtsausbildung integriert, mit denen auch besonders mathematisch interessierte Schülerinnen und Schüler angemessen gefördert werden können. Erfahrungen in der Arbeit mit solchen qualitativ wertvollen Lernsettings und die Diskussion darüber wird Lehramtsstudierenden schließlich helfen, in ihrem späteren Mathematikunterricht in der Schule diese Schülerklientel nicht aus den Augen zu verlieren.

 

In einem Drittmittelprojekt können mit zusätzlichen Ressourcen sehr interessante Ansätze entwickelt werden. Was werden die Lehramtsstudierenden nach der Projektlaufzeit noch von Ihren Entwicklungen haben?

 Prof. Hahn: Am Ende der Projektlaufzeit stehen Lernsettings mit Förderansätze zu verschiedenen mathematischen Inhalten zur weiteren Nutzung zur Verfügung, die zur Diagnose von Kindern mit besonderen mathematischen Interessen herangezogen werden können und die Aufgabenformate zur vertieften inhaltsbezogenen Erschließung enthalten, bei denen die Weiterentwicklung von heuristischen Strategien sowie Fähigkeiten im Erkennen und Nutzen von Mustern, Beziehungen, Regeln, Regelmäßigkeiten ein zentrales Anliegen ist. Unser Ziel ist es, dass Studierende in den mathematikdidaktischen Lehrveranstaltungen passende Lehr-Lern-Konzepte kennenlernen, die sie im Komplexen Schulpraktikum und in ihrer späteren Berufspraxis nutzen und anwenden können.

Prof. Hany: Im Rahmen von QUALITEACH sollen Schulen, die an der Initiative „Leistung macht Schule“ teilnehmen, nach ihren Konzepten, Erfahrungen und Erfolgen befragt werden. Diese Modellversuche, die an 300 Schulen im ganzen Bundesgebiet, darunter auch an sechs Schulen in Thüringen, stattfinden, sollen in Fallstudien aufgearbeitet und den Studierenden als Lernmaterial langfristig zur Verfügung gestellt werden. Idealerweise können wir Kooperationen zu den beteiligten Thüringer Schulen aufbauen und langfristig fortführen.

Neues Teilprojekt: Kompetenznetzwerk digitale fachbezogene Lehrerbildung

Prof. Dr. Petra Kirchhoff, Prof. Dr. Sven Jöckel und Prof. Dr. Patrick Rössler: Digitale Medien in der Lehrerbildung

In der Fortsetzungsphase von QUALITEACH werden neben der nachhaltigen Weiterentwicklung der bisher vorhandenen Fördergebiete weitere Akzente in der Digitalisierung gesetzt, um die angehenden Lehrkräfte auf die Anforderungen einer Bildung in der digitalen Welt vorzubereiten. Hierbei sollen die Lehramtsstudierenden die eigene digitale Medienkompetenz ausbauen sowie mediendidaktische Kompetenzen entwickeln, damit sie digitale Medien sinnvoll und lernförderlich im eigenen Fachunterricht einsetzen können.


Digitalisierung in der Lehrerbildung fassen wir als Querschnittsaufgabe aller lehrerbildenden Fächer auf. Im Kompetenznetzwerk digitale fachbezogene Lehrerbildung werden die in der ersten Förderphase entwickelten Ansätze der digitalen Unterstützung der lehramtsbezogenen Lehre systematisiert, weiterentwickelt und in ein curriculares phasenübergreifendes Konzept integriert. Im nächsten Schritt werden wir Möglichkeiten finden, die Angebote zum digital gestützten Lernen und Lehren an Schulen in die bereits bestehende Lehre an der Hochschule zu integrieren. Dadurch sollen alle Lehramtsstudierende der Universität Erfurt verpflichtend mit diesem Thema in Berührung kommen. Zudem wird in der Kommunikationswissenschaft ein Lehrangebot entwickelt, welches grundlegende Bereiche der digitalen Medienkompetenz vermittelt.


Die verstärkte Hinwendung zum digitalen Lernen an Hochschule und Schule ist eine große Entwicklungsaufgabe für die Universität Erfurt und ihre Partner. Im Fokus steht hier nicht nur der Aufbau einer technischen Infrastruktur, sondern auch und vor allem die Arbeit an Curricula und hochschuldidaktischen Unterrichtskonzepten. Hinzu kommt die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften sowie die Klärung rechtlicher Rahmenbedingen. Zudem gilt es mit unseren Partnerschulen in einem interdisziplinären Kompetenznetzwerk für digitale Lehrerbildung herauszufinden, wie wir bestehende Bildungsprobleme auch mit Hilfe der digitalen Medien lösen können.

AUSBLICKE

Das 4. Erfurter Symposium für frühkindliche Entwicklungsförderung findet am 19.Januar 2019 an der Universität Erfurt statt

Das Kompetenz- und Entwicklungszentrum für Inklusion in der Lehrerbildung veranstaltet am Samstag, den 19.01.2019, das 4. Erfurter Symposium für frühkindliche Entwicklungsförderung, welches sprachliche, soziale und emotionale Kompetenzen von Kindern sowie Inklusion als interdisziplinäre Herausforderung in den Mittelpunkt stellt.

Im Symposium werden Möglichkeiten der Früherkennung von Störungen sowie der Förderung von Sprache und Verhalten in der Vorbereitung auf den Übergang in die Schule als auch das dortige, erfolgreiche Lernen fokussiert. Die Veranstaltung wendet sich an Lehrer*innen, an pädagogische, heil- und sonderpädagogische sowie medizinisch-therapeutische Fachkräfte und Wissenschaftler*innen. Darüber hinaus sind Eltern betroffener Kinder sowie Studierende und Interessierte eingeladen. Durch die beteiligten Disziplinen werden interdisziplinäre Schnittstellen und Systemübergänge verdeutlicht. Wie auch in den vergangenen Jahren sollen im Rahmen des Symposiums interdisziplinäre Zugänge (Pädagogik, Frühförderung, Medizin, Heil- und Sonderpädagogik) zum Thema einen Platz haben.

Ziel dieses Symposiums ist es, die Möglichkeiten multiprofessioneller Ansätze zur Förderung von Kindern mit Beeinträchtigungen in der Sprache und in der emotionalen und sozialen Wahrnehmung für den frühkindlichen Bereich sowie im Übergang in die Grundschule darzustellen. Für die Umsetzung der Förderung haben pädagogische, heilpädagogische, sonderpädagogische, therapeutische sowie medizinische Fachkräfte und Institutionen Maßnahmen entwickelt, die jeweils andere Aspekte fokussieren. Die Kenntnis dieser Vielfalt an Möglichkeiten ist für die Kooperation der Fachkräfte, aber auch für die Orientierung der Eltern betroffener Kinder eine besondere Herausforderung.

In zwei Fachvorträgen erfolgt am Vormittag zunächst eine Einführung von Frau Prof. Dr. Susanne Jurkowski in die förderpädagogische Arbeit im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung sowie von Herrn Prof. Dr. Stephan Sallat in den Bereich der Sprachheilpädagogik und Sprachtherapie. Am Nachmittag haben die Teilnehmer die Möglichkeit, im Rahmen von Praxisworkshops die Situation von Kindern mit diesen Lernausgangslagen im Bereich der frühkindlichen und schulischen Bildung aus verschiedenen Perspektiven zu erörtern. Zudem werden Möglichkeiten für die Prävention und Intervention vorgestellt, indem Aspekte der Früherkennung, Förderung bzw. Förderplanung in Kita und Schule, Therapie sowie Didaktik thematisiert werden. Ebenfalls werden die Einleitung und Koordination der Hilfs- und Fördermaßnahmen und deren Sicherstellung beim Übergang in die Schule thematisiert.

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Save the Date: Alumni Treffen am 01. März 2019

Unter dem Motto „Vergangenheit trifft Zukunft“ findet im 25. Jubiläumsjahr der Wiedergründung der Universität Erfurt ein Alumni-Treffen für Absolventinnen und Absolventen der Lehramtsstudiengänge und für weitere Interessierte 
am 1. März 2019 ab 14:00 Uhr auf dem Campus Nordhäuser Straße statt. Die Projektleiter*innen und Mitarbeiter*innen stellen vor, wie sich Lehrerbildung durch QUALITEACH verändert und möchte zum Mitgestalten inspirieren.

 Weitere Informationen in Kürze auf www.uni-erfurt.de/ese/

Ausgewählte Veranstaltungen aus dem Programm der Lernwerkstatt im Wintersemester 2018/2019

An den Vormittagen haben sich reguläre Werkstattseminare aus verschiedenen Fachbereichen (z.B. Grundlegung Deutsch, Sachunterricht, Mathematikdidaktik. Medienpädagogik) etabliert. An den Nachmittagen und in den frühen Abendstunden lädt die Lernwerkstatt auch im Wintersemester 2018/2019 zu einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm ein.

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Beispielsweise ist die in Kooperation mit dem Teaching Talent Center organisierte Veranstaltungsreihe "Gut vorbereitet in den Vorbereitungsdienst" darauf ausgerichtet, Studierende des M.Ed. frühzeitig und systematisch über den "nächsten Schritt" und damit über den Vorbereitungsdienst zu informieren. Im Rahmen des Informations- und Diskussionsabends "Einblicke und Ausblicke" berichten Seminarleiter*innen und Fachleiter*innen der staatlichen Studienseminare über die Aufgaben und Abläufe im Vorbereitungsdienst. Zugleich stehen Lehramtsanwärter*innen, die gerade ihren Vorbereitungsdienst absolvieren, für einen Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Beim Informationsabend "Startklar?" (23.01.) geben Vertreter*innen des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) Auskunft über den Ablauf des Bewerbungsverfahrens, einzuhaltenden Fristen oder die Anerkennung von Abschlüssen.

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Darüber hinaus gibt es zahlreiche Angebote von Studierenden für Studierende wie beispielsweise den Workshop "Tierschutz im Einkaufskorb" (19.11.) sowie das offene Angebot "Upcycling" (04.12.), bei dem sich Interessierte in vorweihnachtlicher Stimmung beim Upcyclen mit den Themen Müllervermeidung und Nachhaltigkeit auseinandersetzen können. Zwei philosophische Gespräche (05.12. und 16.01.) unter der Leitung von Dr. Nora Held laden dazu ein, über die Verwendung bestimmter Begriffe des alltäglichen Sprachgebrauchs nachzudenken und deren Bedeutung auf den Grund zu gehen. Außerdem können sich interessierte Studierende und Lehrende beim offenen Mittagsangebot "Bibliolog" (08.11., 13.12., 10.01.) aus der Perspektive biblischer Gestalten heraus äußern und auf diese Weise – ganz ohne Vorkenntnisse – die Bibel entdecken und kennenlernen. Die Entdeckungsreise "Systemische Beratung" (15.11.) ermöglicht es Lehramtsstudierenden, Grundzüge systemischer Beratung bzw. Reflexion kennenzulernen und praktisch umzusetzen. Das Angebot "Eine Stunde Achtsamkeit" (24.01.) trägt dazu bei, einen gesunden Umgang mit Stress zu finden und somit Fähigkeiten zu entwickeln, die gerade im Referendariat bzw. beim Einstieg in den Berufsalltag von Nutzen sein können.
Den Semesterabschluss bildet der in Kooperation mit dem Forschungslabor MasterMind sowie der Universitätsbibliothek organisierte Hausarbeitenmarathon "Gemeinsam gegen Aufschieberitis" (19./20.02.), der sich anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Universität Erfurt über 25 Stunden erstreckt.

„Man(n) könnte mal ins Gespräch kommen…“ – Herausforderungen im Grundschullehrerberuf

Männer sind in der Grundschule „Mangelware“. Deshalb wurden Grundschulstudierende – und zwar besonders die Männer – eingeladen, sich mit anderen angehenden Grundschullehrern zu vernetzen und auszutauschen. Unter dem Titel „Man(n) könnte mal ins Gespräch kommen…“ fand am 12. November 2018 die erste Veranstaltung dazu statt. Bei Tee und Gebäck tauschten sie die Teilnehmenden über ihre Berufswahlmotivation aus und äußerten Vermutungen über mögliche Gründe, warum sich so wenige Männer für den Beruf der Grundschullehrkraft entscheiden. In diesem Zusammenhang wurde auch diskutiert, welche Bedeutung das Geschlecht einer Lehrkraft eigentlich hat. – Am 21. Januar 2019 wird die zweite Veranstaltung unter dem Titel „Man(n) könnte mal ins Gespräch kommen … – Herausforderungen im Grundschullehrberuf“ wieder in der Lernwerkstatt stattfinden. Gemeinsam mit Grundschullehrern und Lehramtsanwärtern sollen die besonderen Herausforderungen für Männer in der Grundschule diskutiert werden.

Neue Wege zu spannenden Masterarbeitsthemen - MaThiLDa

Masterarbeiten stellen auch im Lehramt einen entscheidenden Anteil der Studienleistung von Studierenden dar. Erwartet wird von den angehenden Lehrkräften dabei nicht weniger als die umfangreichste wissenschaftliche Arbeit ihrer bisherigen Bildungsbiographie. Darüber hinaus bietet die Bearbeitungsphase Zeit für die intensive Auseinandersetzung mit einer relevanten Fragestellung, deren wissenschaftliche Beantwortung zur Professionalisierung und zur Vorbereitung auf die kommende Schulpraxis beitragen soll.

Bei der Themenfindung werden die Studierenden von den Dozierenden der Universität aller lehramtsrelevanten Fachgebiete unterstützt. Zudem haben sie die Möglichkeit im Forschungslabor MasterMind Einblick in ausgezeichnete Masterarbeiten zunehmen und sich inspirieren zu lassen. Zweifelsohne ist die Wahl eines motivierenden und als sinnvoll empfundenen Themas der erste wichtige Schritt für die erfolgreiche Bewältigung dieses Vorhabens – und häufig einer der schwierigsten.

Das Finden einer Fragestellung für die Masterarbeit wird nun seit kurzem durch MaThiLDa unterstützt – einer Online-Datenbank für Masterarbeitsthemen im Lehramt. Vorgestellt wurde MaThiLDa uniintern erstmals am 25. Oktober in der Lernwerkstatt. Seitdem ist die Themensammlung für Dozierende und Studierende auf der E-Learning-Plattform Moodle als semesterübergreifender Kurs verfügbar. Dozierende können somit konkrete Themen und Fragestellungen, die beispielsweise an das eigene Forschungsfeld anknüpfen, bei MaThiLDa ausschreiben und ggf. konkrete Informationen zur empfohlenen Forschungsmethode zu machen. Studierende erhalten einen Überblick über die Vielfältigkeit der Forschungsschwerpunkte der Universität Erfurt und können bei Interesse an einem der ausgeschriebenen Themen eventuell sogar im Rahmen der Masterarbeit selbst in einem Forschungsprojekt mitwirken.

Zusätzlich sammelt MaThiLDa nützliche Links zur Erfurt School of Education und den einzelnen Fachbereichen in Bezug auf allgemeine Informationen zum Thema Masterarbeit.

Eine Anmeldung bedarf lediglich der Registrierung im Moodle-Kurs „MaThiLDa“ mit dem Passwort „Mathilda“.

Auch Schulen können die Plattform nutzen, um relevante Fragen der eigenen Schul- und Unterrichtsentwicklung an Studierende heranzutragen. Bei Interesse melden sich diese bitte an die Mitarbeiter*innen des Forschungslabors MasterMind (erzfak.mastermind@uni-erfurt.de oder 0361 – 737 17 62), die auch Studierenden und Dozierenden bei Fragen zur Nutzung von MaThiLDa zur Verfügung stehen.

Erste Themen sind bereits online. Ein regelmäßiger Besuch zahlt sich also aus! Dazu sind alle Studierenden und Dozierenden herzlich eingeladen.

Workshop zur Tagung „Kommunikation im Lehramt“ am 9. März 2019 in Leipzig

Unterrichtsgespräche führen und dabei möglichst viele Schüler und Schülerinnen aktivieren und zum Nachdenken anregen – sowohl für gestandene als auch angehende Lehrerinnen und Lehrer keine leichte Aufgabe und dennoch an der Tagesordnung.

Daher beschäftigen wir uns intensiv mit Kommunikationsstrategien, die für die Planung und Gestaltung anspruchsvoller Lehr-Lerngespräche im Literatur- und Musikunterricht der Primar- und Sekundarstufe hilfreiche „Werkzeuge“ sein können. Wer einen tieferen Einblick in unsere Forschungsergebnisse gewinnen möchte, ist herzlich eingeladen am 09. März 2019 am Workshop Anspruchsvolle Lehr-Lerngespräche planen und gestalten teilzunehmen. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Teilprojekts Methodentraining, Charlott Robel-Krist und Josefin Kaufhold, stellen auf der Leipziger Tagung „Kommunikation im Lehramt“ den Aufbau und konkrete Inhalte des Trainings für die Kommunikationsmethode der indirekten Instruktion (Borich 2014) vor. Einzelne Trainingselemente wie das Analysieren und Durchspielen von Gesprächsverläufen werden in Form von Stations- bzw. Gruppenarbeit tiefer bearbeitet und diskutiert. Unter anderem finden Video- und Transkriptmaterialien der praktischen Erprobungen aus Schule und Seminar Einsatz.

Nähere Informationen zum Anmeldeverfahren und Tagungsprogramm der Tagung „Kommunikation im Lehramt“ an der Universität Leipzig finden Sie unter folgendem Link:

http://www.zls.uni-leipzig.de/kommunikationimlehramt.html

Die Anmeldung ist ab 10.12.2018 geöffnet. Wir freuen uns auf Sie!

Das Team des Teaching Talent Center hat weitere Multiple Mini-Interviews entwickelt, die derzeit erprobt und evaluiert werden

Das Teaching Talent Center hat im vergangenen Jahr die verhaltensdiagnostische Methode der Multiplen Mini-Interviews (MMIs) anhand einer großen Stichprobe an Lehramtsstudierenden erprobt. Die komplexen Auswertungen der sechs speziell für den Lehrberuf entwickelten MMI-Aufgaben konnten erste Erkenntnisse über die Genauigkeit und den Aufwand der konzipierten Beurteilungssysteme liefern. Nach Abschluss zweier Psychologie-Masterarbeiten und einer wissenschaftlichen Präsentation auf der Tagung „Wege in den Lehrberuf“ in Brugg (Schweiz) befinden sich aktuell sechs neu gestaltete MMIs in der empirischen Prüfung. Mit der Unterstützung von Studierenden aus dem Masterstudium Psychologie entstanden unter anderem Szenarien, in denen Kandidat*innen eine Ansprache an die Schulgemeinde halten, E-Mails unterschiedlicher Adressaten beantworten, einen moralisch-ethischen Diskurs über schulrelevante Themen führen und ein bekanntes Brettspiel jungen Migrant*innen vorstellen und erklären sollen. Die Erhebung findet in den ersten beiden Dezemberwochen statt, sodass alle aufgezeichneten Verhaltensproben im Januar 2019 beurteilt und die Ergebnisse statistisch ausgewertet werden können. Das Teaching Talent Center erhofft sich zukünftig, die neuen MMIs zusammen mit den MMIs des Jahres 2017 als ein breit aufgestelltes Repertoire aus handlungsbezogenen Assessmentverfahren anbieten zu können.

RÜCKBLICKE

BMBF-Programmkongress der Qualitätsoffensive Lehrerbildung – Eindrücke von Diana Stoll und Marcus Berger

Der zweite Programmkongress der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des BMBF am 07. und 08.11.2018 brachte Akteur*innen der Lehrerbildung zusammen, um die Vernetzung der Hochschulen, Studienseminare und Institutionen der Schulpraxis voranzubringen, synergetische Konversationen zu initiieren sowie bestehende Dialoge zu erweitern. In zahlreichen Foren konnten Einblicke in die bestehenden Projekte sowie deren Herausforderungen und Potenziale genommen werden. Neben verschiedenen Plenarvorträgen, Diskussionsrunden und diversen Foren stand der diesjährige Programmkongress auch im Zeichen von Qualifizierungsarbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses an den verschiedenen beteiligten Hochschulen. So hatte jeder im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderte Standort die Möglichkeit, eine Qualifizierungsarbeit in Form eines Posterbeitrags zu präsentieren und die Inhalte mit dem interessierten Publikum zu diskutieren. Für die Universität Erfurt stellte Marcus Berger aus dem Team der Hochschullernwerkstatt sein Forschungsvorhaben zum "kollaborativen problem-based learning" vor. Zum selbigem Inhalt nahm er bereits am 28.06.2018 zur "NeLe- Tagung" des Netzwerk-Lehrerbildung-Nachwuchskollegs der FSU Jena an einer Round Table Diskussion teil und stellte seine Forschungsansätze sowie erste Ergebnisse vor.
Als Vertreterin des Kompetenz- und Entwicklungszentrums für Inklusion in der Lehrerbildung besuchte Diana Stoll unter anderem das Forum "Strategien für die Vernetzung von Bildungswissenschaften, Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Sonderpädagogik". Hier wurde beispielsweise durch die Methode der Zukunftswerkstatt eruiert, welche Hürden es bei der Vernetzung zu überwinden gab. Daran anknüpfend wurden Ideen und Anregungen gesammelt, die für eine nachhaltige Umsetzung dieses Vorhabens grundlegend sind. Als bereichernd wurde der Austausch mit anderen universitären Standorten, die thematisch ähnliche Projekte im Rahmen der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" gestalten erlebt. Für das Kompetenz- und Entwicklungszentrums für Inklusion in der Lehrerbildung konnten einige positive Ansätze sowohl für die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der Bildungswissenschaften, Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und der Sonderpädagogik als auch die Online-Lernplattform "videoLeB" gewonnen werden.
Abschließend können wir auf einen vielseitigen und vor allem ertragreichen Programmkongress zurückblicken, der es ermöglichte, sich auszutauschen und Anregungen für den weiteren Verlauf mitzunehmen.

"Dunkles Gold" - Lesung mit Mirjam Pressler in der Lernwerkstatt der Universität Erfurt

Einen Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm der Lernwerkstatt im Wintersemester 2018/2019 stellte die Lesung mit der bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin Mirjam Pressler dar. Im Rahmen der jüdisch-israelischen Kulturtage las Mirjam Pressler am 08.11. aus dem Manuskript ihres Jugendromans "Dunkles Gold", der im Frühjahr 2019 erscheinen wird. In dem Buch geht es um den Erfurter Schatz, der höchstwahrscheinlich während des Programms von 1349 vergraben wurde und 1998 im Zuge archäologischer Untersuchungen unweit der Alten Synagoge unter der Mauer eines Kellerzugangs wiederentdeckt wurde. Das Buch verbindet Ereignisse jüdischen Lebens im Mittelalter mit dem gegenwärtigen Umgang mit jüdischer Kultur, Religion und Geschichte.

Zahlreiche Gäste aus verschiedenen Fachbereichen besuchten an diesem Nachmittag die Lernwerkstatt, um der charismatischen und eindrucksvollen Stimme Mirjam Presslers zuzuhören.

Frau Prof. Dr. Karin Richter, die einst an der Universität Erfurt lehrte und seit Jahrzehnten im engen Kontakt mit Mirjam Pressler steht und die Schriftstellerin und Übersetzerin kurz vorstellte, betonte dass das Besondere an dem Jugendroman über den Erfurter Schatz auch darin liege, dass auf zwei Ebenen erzählt würde und damit Vergangenes und Gegenwärtiges – auch aktuelle antisemitische  Tendenzen – im Zentrum des Erzählens liegen.
Es bleibt zu wünschen,  dass viele Lehramtsstudierende das reiche Erzähl- und Übersetzungswerk  der bekannten Autorin – von der Geschichte der Anne Frank über Uri Orlevs „Lauf Junge, lauf“ und Amos Oz‘ „Judas“ bis zu „Malka Mai“ und „Ein Buch für Hanna“ – in ihrem späteren Unterricht lebendig werden lassen.

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Erneut Persönlichkeits-Assessment zu Studienbeginn

Auch in diesem Jahr bot das Teaching Talent Center im Rahmen der Studieneinführungstage (09. – 11. Oktober) die Möglichkeit, an einem Persönlichkeitsassessment teilzunehmen. Ziel des Selbsterkundungsverfahrens ist es, die persönlichen Voraussetzungen und die Eignung für den Lehrberuf zu klären. Über 300 Studienanfänger*innen nutzten dieses Angebot und wurden im Anschluss mithilfe einer umfassenden Auswertung über ihre individuellen Testergebnisse informiert. Das Angebot einer Einzelberatung wurde zusätzlich von etwa 30 Studierenden angenommen, um die Inhalte des erstellten Stärken- und Schwächenprofils vertieft zu reflektieren. Dabei wurden sie auf fortlaufend angebotene Kurse und Veranstaltungen hingewiesen, die sie nutzen können, um sich in Richtung eines professionellen Selbst weiterzuentwickeln.

Interviews von Studierenden im Komplexen Schulpraktikum aufgezeichnet

Im aktuellen Wintersemester werden Studierende im Komplexen Schulpraktikum (KSP) durch das Teaching Talent Center regelmäßig zu ihren Erfahrungen und Erlebnissen befragt. Die Interviews werden per Video aufgezeichnet und liefern das Anschauungsmaterial für Tutorials, die derzeit für die Qualifizierung von praktikumsbegleitenden Lehrkräften erstellt werden.
Die ersten Aufnahmen wurden von Oktober bis November 2018 erstellt und umfassten Themen wie die Erwartungen an das KSP, die Wünsche zur Betreuung und die Zusammenarbeit mit dem schulischen Mentor. Weitere Aufnahmen u.a. zur Darstellung eines typischen Praktikumstages folgen bis zum Ende des KSP im Februar 2019. Darüber hinaus konnten in den letzten Wochen bereits zehn interessierte Lehrer verschiedener Schulstufen dafür geworben werden, an der Gestaltung des Qualifizierungsangebotes mitzuwirken. Parallel dazu wird an einem Drehbuch zu einer überblicksartigen Darstellung des KSP geschrieben. Das Teaching Talent Center beabsichtigt so, in Zukunft ein leicht zugängliches, vielseitiges und auf die Bedürfnisse praktizierender Lehrkräfte abgestimmtes Qualifizierungsangebot anbieten zu können.

Digital – inklusiv – innovativ: Digital teilhaben – Ein Kooperationsprojekt zwischen der Erfurter Hochschullernwerkstatt und der OASE Lernwerkstatt der Universität Siegen

Zu Beginn des Wintersemesters 2018/2019 startete die Kooperation zwischen der Erfurter Hochschullernwerkstatt und der OASE Lernwerkstatt der Universität Siegen in die zweite Runde. Im Rahmen des gemeinsamen standortübergreifenden Seminarprojektes „Digital teilhaben“ erarbeiten die Studierenden unter Betreuung von Marcus Berger (Uni Erfurt) und Dr. Barbara Müller-Naendrup (Uni Siegen) in multiprofessionellen Kleinteams verschiedene Schnittstellen der Themenbereiche Digitalisierung und Inklusion wie etwa entsprechende Varianten der Unterrichtsplanung oder faire Leistungsbewertung unter Berücksichtigung relevanter Inhalte jener übergeordneter Themen. Das Besondere ist, dass die Projektteilnehmer*innen nicht nur gemeinsam an verschiedenen Standorten arbeiten, sondern auch unterschiedliche Lehrämter bzw. auch allgemeine Bildungswissenschaften studieren und auf diese Weise die inhaltlichen Schnittstellen aus verschiedenen Perspektiven und Professionen betrachten können. Konkret wird die Zusammenarbeit sowohl über onlinebasierte Plattformen und Kommunikationsmedien ermöglicht als auch in zwei unmittelbaren Projekttreffen umgesetzt. So besuchte die Seminargruppe aus Siegen die Erfurter Studierenden zu einem gemeinsamen Auftaktseminar am 19. und 20.10.2018 in der hiesigen Hochschullernwerkstatt. Über den Verlauf der Projekte werden die Studierenden unter anderem auf dem Blog der Erfurter Lernwerkstatt berichten.

U.EDU Fachtagung „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ am 18.10.2018

Das, im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ geförderte Projekt „U.EDU: Unified Education – Medienbildung entlang der Lehrerbildungskette“ richtete am 18.10.2018 eine Fachtagung unter der Überschrift „Lehren und Lernen mit digitalen Medien“ aus. Das Ziel dieser Fachtagung bestand vor allem darin, didaktische Konzepte für die universitäre Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen hinsichtlich der Integration und Nutzbarmachung digitaler Medien als didaktische Lehr- und Lernwerkzeuge, vorzustellen und zu diskutieren. Neben einem Impulsvortag von Prof. Dr. Torsten Brinda zum Thema „Auf dem Weg zu einem Gesamtmodell „digitaler Bildung“ – Anforderungen an Schüler und Lehrkräfte“ rundeten weitere drei Foren zu verschiedenen Thematiken der Digitalisierung sowie ein Plenumsvortag zum Thema „Digitale Kompetenzen bei Hochschullehrenden: Entwicklung eines Kompetenzrasters, Einsatzerfahrungen“ mit anschließender Diskussionsrunde, das Fachtagungsprogramm inhaltlich ab.

Im Forum 1D zum Thema „Förderbedarf und Inklusion / Lernplattformen“ gab Diana Stoll als Vertreterin des „Kompetenz- und Entwicklungszentrums für Inklusion in der Lehrerbildung“ der Universität Erfurt, Einblicke in die videobasierte Online-Lernplattform „videoLeB“. Der Vortrag beleuchtete zwei inhaltliche Foki. Zum einen die Gestaltung und Einsatzmöglichkeiten der Lernplattform für die Studierenden der Universität Erfurt und zum anderen die möglichen Potenziale, welche sich durch die Analyse von 360° Videoaufnahmen von authentischem Unterricht ergeben. Das Thema „digitale Hospitanz“ sowie die Ausweitung der Arbeit mit diesen Unterrichtsvideos und die damit verbundene Option der Reduktion der Praktika der Studierenden in Schulen, stand dabei im Vordergrund.

Rückblickend stieß das Thema dieser Fachtagung auch sehr viel positive Resonanz. Darüber hinaus boten sich Möglichkeiten des fachlichen Austausches und der Anbahnung möglicher Kooperationen zwischen den Projekten unterschiedlicher universitärer Einrichtungen.