Mit diesem Newsletter laden wir Sie ein, die Arbeit und das Wirken des Projekts QUALITEACH kennenzulernen. Das Vorhaben wird im Rahmen der gemeinsamen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Unter den Leitbegriffen Identität. Immersion. Inklusion. bearbeiten fünf Teilprojekte Entwicklungsfelder zur Verbesserung der Lehrer*innenbildung an der Universität Erfurt. Mit diesem Newsletter wollen wir Ihren Blick auf aktuelle Entwicklungen, Erfolge und Angebote lenken.
Am 26. April 2018 findet zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder der Boys' Day an der Universität Erfurt statt. Unter dem Motto "Der Weg zum Grundschullehrer - Ein Tag an der Universität Erfurt" haben Schüler der Klassen 7 bis 10 die Möglichkeit, etwas über das Grundschullehramtsstudium und den Beruf des Grundschullehrers zu erfahren. Auf die Jungen warten spannende Workshops, Schnupperseminare sowie eine Schreibwerkstatt. Darüber hinaus werden sie zwei Grundschullehrer kennenlernen, die ihnen in einer Gesprächsrunde einen Einblick in den Berufsalltag geben werden. Begleitet und betreut werden die Jungen von drei Grundschullehramtsstudenten, die ihnen den Campus zeigen und von ihren Studienerfahrungen berichten werden.
Seit dem Wintersemester 2017/2018 können Lehramtsstudierende eine neue Forschungswerkstatt mit dem Namen Forschungslabor MasterMind im Lehrgebäude 2 der Universität Erfurt nutzen. Diese wird am Mittwoch, den 30. Mai 2018 feierlich eröffnet.
Die Forschungswerkstatt ist eines von vielen Angeboten des gleichnamigen QUALITEACH-Teilprojektes „Forschungslabor MasterMind“. Ziel des Projektes ist die Schaffung von Lerngelegenheiten zum Forschenden Lernen, um den Erwerb einer forschenden, kritisch-reflexiven Grundhaltung von angehenden Lehrkräften zu unterstützen.
Insbesondere bei eigenständigen Forschungsarbeiten im Rahmen der Masterarbeit stellen Workshops, die beratende Betreuung in der Forschungswerkstatt sowie Methodensprechstunden ein neues Angebot für Lehramtsstudierende an der Universität Erfurt dar. Dabei wird intensiv mit unterschiedlichen Fachgebieten der Universität sowie Thüringer Schulen kooperiert. Durch die gemeinsame wissenschaftliche Untersuchung aktueller und praxisrelevanter Fragen entsteht ein enger Austausch zwischen Theorie und Praxis im Lehramt, der ein großes Potential für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Universität und Schule birgt. Die Frage, wie dieser Prozess zukunftsweisend und nützlich für alle Beteiligten gestaltet werden kann, soll im Zentrum der feierlichen Eröffnung stehen.
Nach einem kurzen thematischen Einstieg zum Forschenden Lernen im Lehramtsstudium stellen Studierende ihre Ergebnisse und Erfahrungen eigener Forschungsarbeiten vor, die aus Kooperationen mit Schulen hervorgegangen sind. Im zweiten Teil der Veranstaltung widmen wir uns den Herausforderungen und den Chancen, die Konzepte des Forschenden Lernens in der Erfurter Lehrer*innenbildung bieten. In Kurzworkshops bietet sich sowohl für Studierende als auch für Lehrkräfte und Dozierende der Universität Raum für eigene Ideen, Kooperationswünsche und Fragen. Abschließend gibt es eine kleine Stärkung bei einem gemeinsamen Ausklang in der Forschungswerkstatt.
Die feierliche Eröffnung findet am 30. Mai 2018 im Lehrgebäude 2 zwischen 15:00 und 18:00 statt. Alle interessierten Dozierenden und Studierenden der Universität Erfurt sowie Lehrer*innen und Schulen sind dazu herzlich eingeladen. Um eine kurze Anmeldung per E-Mail an erzfak.mastermind@uni-erfurt.de wird gebeten.
Ein detaillierter Zeitplan der Veranstaltung mit allen Beiträgen wird zeitnah unter Aktivitäten und auf der Facebook-Seite des Forschungslabors zur Verfügung gestellt.
Neben den regulär an Vormittagen stattfindenden Lehrveranstaltungen, bietet die Hochschullernwerkstatt der Universität Erfurt im Sommersemester 2018 erneut ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm. So werden im Rahmen der gemeinsam von den Teilprojekten Teaching Talent Center und Lernwerkstatt organisierten Reihe „Finde DEINEN Weg!“, Lehramtsstudierende darauf aufmerksam gemacht, welche Möglichkeiten das Studium und der spätere Beruf zu bieten haben. Die Termine sowie nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen entnehmen Sie bitte dem obigen Flyer.
Der Monat Mai steht dann ganz im Zeichen des Themas „Nachhaltigkeit“. Im Anschluss an den Film „Kommen Rührgeräte in den Himmel?“ von Reinhard Günzler (2016) sind am 23. Mai alle Interessierten eingeladen, darüber nachzudenken, wie sich die Beziehung zu unseren Alltagsgegenständen im Laufe der Zeit geändert hat und warum wir häufig Dinge kaufen, die wir nach kurzer Zeit wieder wegwerfen. Darüber hinaus werden am 29. Mai in einer öffentlichen Diskussionsrunde erste Ergebnisse aus dem Projekt „Von der Lernwerkstatt zu einer nachhaltigen Lernwerkstatt“ vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, was es heißt, die Leitidee der Nachhaltigkeit auf das Leben, Lehren und Lernen in der Hochschullernwerkstatt zu übertragen.
Im Juni und Juli 2018 lädt die Reihe „Auf einen Kaffee mit …“ dazu ein, bei einer Tasse Kaffee mit renommierten Hochschullehrer*innen der Universität Erfurt ins Gespräch zu kommen, die sich insbesondere in der Lehrer*innenbildung engagieren.
Zum Ende der Vorlesungszeit geben die Teams der Lernwerkstatt und des Forschungslabors MasterMind in Kooperation mit der Universitätsbibliothek beim dritten 24-Stunden-Hausarbeitenmarathon erneut Hilfestellungen bei Word-Problemen, Schreibblockaden und Durchhängern usw.
Auch die Lernwerkstatt-AG, welche die Professionalisierung der in der Lernwerkstatt tätigen Dozierenden begleitet, hält wieder spannende Angebote bereit, z.B. den Workshop „Vom Schweigen der Dinge zu echten Problemen und Herausforderungen für Studierende“, der am 27. Juni stattfindet und von Dr. Ralf Schneider, Geschäftsführer der Grundschulwerkstatt der Universität Kassel, geleitet wird.
Alle Studierenden, Lehramtsanwärter*innen, Lehrkräfte und Dozierenden sind herzlich eingeladen, am Veranstaltungsprogramm teilzunehmen und in den freien Öffnungszeiten das vielseitige Materialangebot der Hochschullernwerkstatt zu nutzen. Wir freuen uns auf einen lebhaften, interdisziplinären und phasenübergreifenden Austausch.
Seit dem Frühjahr 2018 wird das Team der Lernwerkstatt ergänzt durch Cindy Winkelmann und Dr. Hendrikje Schulze. Beide freuen sich, in der Erfurter Hochschullernwerkstatt einen Ort gefunden zu haben, der alle an der Lehrer*innenbildung Beteiligten zum Staunen, Forschen und Entdecken einlädt. Nähere Informationen zum beruflichen Werdegang finden Sie über die entstprechenden Links.
Das Teaching Talent Center arbeitet derzeit an einem Kompetenzprüfverfahren, bei dem Entwicklungen im Medizinstudium Pate stehen. Bei der Zulassung zu medizinischen Studiengängen hat man in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit Verhaltensbeobachtungen gemacht. Die Studieninteressierten werden nicht nur anhand schriftlicher Tests oder ihrer Schulabschlussnote zum Studium zugelassen, sondern anhand einer Reihe von Verhaltensproben, die als Multiple Mini-Interviews (MMI) bezeichnet werden. Dabei unterziehen sich die Bewerber*innen eine Reihe von handlungsorientierten Aufgaben, die sie jeweils innerhalb von 10 Minuten bearbeiten müssen. Bei den Zulassungsverfahren für das Medizinstudium müssen die Kandidat*innen beispielsweise einen komplizierten Ablauf beschreiben, eine aufgeregte Kollegin beruhigen oder einem Kollegen im Rollenspiel schonend beibringen, dass sie gerade seinen Wagen auf dem Parkplatz beschädigt hätten. Aufgaben dieser Art sind dazu geeignet, praktisch-medizinische Kompetenzen am Ende des Studiums vorherzusagen, und werden deshalb immer öfter für die Auswahl geeigneter Studierender herangezogen.
Das Teaching Talent Center hat sich in den letzten Jahren mit dieser verhaltensdiagnostischen Methode beschäftigt und zum Abschluss des Jahres 2017 mit Unterstützung etlicher Studierender aus dem Masterstudium Psychologie speziell für den Lehrberuf entwickelte MMIs durchgeführt. Studierende aus den lehramtsbezogenen Masterstudiengängen mussten als Vorleistung für die Prüfung in pädagogisch-psychologischer Diagnostik selbst ein diagnostisches Verfahren durchlaufen und sechs solcher Verhaltensproben absolvieren. Dabei sollten sie unter anderem ihre Berufswahl beschreiben, eine Klassenexkursion planen, ein Konfliktgespräch mit einem Kollegen durchführen und mit einem umständlichen Hausmeister zurechtkommen.
Alle Verhaltensproben wurden aufgezeichnet und werden nun nach und nach in einer aufwändigen Strategie ausgewertet. Jeweils zehn Beurteiler*innnen werten zehn Aufzeichnungen anhand eines sorgfältig erarbeiteten Bewertungsrasters aus und vergleichen dann mithilfe eines statistischen Verfahrens ihre Übereinstimmung. Diese Vorgehensweise nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, ist aber nötig, um sicherzustellen, dass die Beurteilungen tatsächlich die Leistung der Testperson und nicht nur den Beurteilungsmaßstab des Beurteilenden widerspiegeln. Dass diese Gefahr in erheblichem Umfang besteht, zeigen die ersten Auswertungen. Dennoch ist das Team zuversichtlich, bis Ende des Sommersemesters 2018 ein verhaltensorientiertes Eignungsprüfverfahren entwickeln zu können, das vor allem für die Entwicklungsberatung und nicht direkt für die Selektion eingesetzt werden soll.
Angesichts des Urteils des Bundesverfassungsgerichts, dass die Zulassung zum Medizinstudium nicht nur anhand der Abiturnote und der Wartezeit u. ä. erfolgen darf, sind künftig aber auch Forderungen nach spezifischen Kriterien für die Zulassung zum Lehramtsstudium zu erwarten. Für diesen Fall wäre die Universität Erfurt mit den MMIs bereits gut gerüstet.
Die im Teilprojekt Kompetenz- und Entwicklungszentrum für Inklusion in der Lehrerbildung entwickelte Online-Lernplattform videoLeB ist fertiggestellt und kann nun in Lehrveranstaltungen der lehramtsbezogenen Studiengänge genutzt werden. Diese speziell für Analyse von 360°-Videos entwickelte Plattform wurde in Kooperation mit Julian Windscheid und Prof. Dr. Andreas Will von der TU Ilmenau sowie der Erfurter Firma Zebresel konzipiert und erstellt.
Die Lernplattform videoLeB ermöglicht es, videobasierte Kurse zu verschiedenen Themen zu erstellen. Die Möglichkeiten der Kursgestaltung sind vielseitig. So können Dateien, Bilder, PDF´s und vieles mehr hochgeladen werden. Für die Videoanalyse gibt es die Option, bis zu 3 Videos über einen gesplitteten Bildschirm, zur Beobachtung von authentischen Unterrichtsszenen, zur Verfügung zu stellen. Für eine qualitative Analyse der 360°-Videos ist eine spezielle Funktion eingearbeitet worden, die es den Studierenden ermöglicht während des Abspielens der Videos, Notizen zu machen. Darüber hinaus können verschiedene Aufgabentypen für die Nutzer*innen integriert werden. Die entsprechende Auswertung kann zur Kontrolle in Form eines PDF-Dokumentes heruntergeladen werden.
Auf Basis der Rückmeldungen der Nutzer*innen der Lernplattform werden im weiteren Projektverlauf Anpassungen und Erweiterungen bezüglich der Funktionalität und der Gestaltung durch die Firma Zebresel vorgenommen.
Im Rahmen der Tagung „Sprache im Unterricht“ (SpiU) an der Universität zu Köln am 07.02.2018 stellten unter anderem Frau Kaufhold und Frau Robel-Krist als Vertreterinnen des Teilprojektes Methodentraining zentrale Bausteine des Trainingsprogramms vor, die im Sommersemester 2018 mit Studierenden der Universität Erfurt erprobt und weiterentwickelt werden. Eine Verschriftlichung des Vortrags wird im Tagungsband erscheinen. Vorausgreifend werden in dieser Newsletterausgabe einige Trainingselemente beschrieben.
Was ist das Ziel des Trainings?
Eine gute Vorbereitung des Lehrenden auf Fragen und Impulse ist essentiell, wenn es darum geht, nicht nur Faktenwissen, sondern tiefere Verstehensprozesse in Form von Unterrichtsgesprächen bei den Schüler*innen anzuregen und zu begleiten. Durch ausgewähltes Material bekommen Lehramtsstudierende der Universität Erfurt die Möglichkeit, sich im Beobachten, Planen und Erproben von anspruchsvollen Unterrichtsgesprächen zu üben. Sie lernen Gesprächsstrategien kennen, mit denen sie variabel und gezielt auf Schüler*innenantworten reagieren können.
Was ist das Besondere an unserem Training?
Das Training zeichnet sich durch die Verzahnung allgemein- und fachdidaktischer Grundlagen zu Unterrichtsgesprächen und Lernzielen aus. Im Fokus stehen Gesprächsformen und -strategien, die im fachdidaktischen Kontext konkret werden. Zwei Unterrichtskonzepte, je eines für Musik und Literatur, werden innerhalb des Trainings vorgestellt und als Basis für die Übungen und praktischen Einheiten genutzt. Geeignete Phasen der Gesprächsführung und das methodische Vorgehen werden gemeinsam durchdacht und diskutiert.
Der besondere Wert des Trainingsprogramms liegt darin, dass Studierende nicht nur theoretische Einblicke zur Gesprächsführung erhalten, sondern an Praxismaterial lernen, Strategien in Rollenspielen mehrfach selbst anwenden und ihr eigenes Verhalten mithilfe von Videoaufzeichnungen reflektieren und überarbeiten. Eine derartig intensive Auseinandersetzung an einem konkreten Gegenstand mit authentischem Beispielmaterial kommt in der universitären Ausbildung selten vor.
Wer trainiert bei uns?
Zielgruppe des Trainingsprogramms sind Bachelor- und Masterstudierende der Bereiche Grund- und Regelschullehramt. Vorrangig richtet es sich an Studierende mit den Studienrichtungen Musik und/oder Deutsch (Kinderliteratur). Sowohl in Begleitworkshops des Komplexen Schulpraktikums als auch in LehramtPlus-Veranstaltungen hat sich angedeutet, dass auch andere Fachdidaktiken anschlussfähig sind (z. B. Mathematik).
Wie gestaltet sich das Training?
Der Unterschied unseres Trainings zu einem Seminar ist die Orientierung am Microteaching-Ansatz. Das bedeutet, dass Studierende an Videomaterial und Transkripten aus unterrichtspraktischen Erprobungen Gespräche analysieren sowie selbstständig Kommunikationsskripts planen und in sogenannten Rollenspielen durchführen. Das eigene methodische Verhalten wird anschließend reflektiert, die Skripts werden überarbeitet und Rollenspiele erneut durchgeführt.
Unterrichtsvideos: Die Videosequenzen zeigen Ausschnitte der praktisch erprobten Unterrichtskonzepte in Schulen. Die zu sehenden Klassengespräche sind Phasen, in denen anspruchsvolle Lernziele erreicht werden sollen. Die Lehrkraft nutzt viele verschiedene Gesprächsstrategien, die die Schüler*innen kognitiv aktivieren und zum Nachdenken anregen. Studierende erhalten Beobachtungsaufträge hinsichtlich des Lehrer- aber auch des Schülerverhaltens. Die Beobachtungen werden ausführlich diskutiert und in Einzelfällen alternative Vorgehensweisen thematisiert.
Transkripte: Die Transkripte sind Verschriftlichungen der Videosequenzen in tabellarischer Form. Die Aufgabe der Trainingsteilnehmenden besteht darin, das sprachliche Lehrerverhalten Gesprächsstrategien zuzuordnen.
Kommunikationsskripts: Ein Skript zu entwerfen bedeutet, mögliche Gesprächsverläufe zu durchdenken. Die Studierenden formulieren mit Blick auf die verschiedenen Gesprächsstrategien Impulse und Fragestellungen, die helfen können, das vorgegebene Lernziel zu erreichen. Je nach Format des Skriptes können auf kategorisch verschiedene Schüler*innenantworten (z. B. passend, unpassend, keine Antwort) mögliche Reaktionen der Lehrkraft berücksichtigt werden. Das angefertigte Skript dient als Vorbereitung auf das Rollenspiel.
Rollenspiel: Nach dem Durchdenken einiger möglicher Gesprächsverläufe, dem Vorbereiten von Impulsen und Fragestellungen, gehen die Studierenden nun in Kleingruppen und versuchen sich nacheinander in der Lehrer*innenrolle. Diese Rollenspiele werden jeweils videografisch festgehalten, damit sich die Studierenden aus einer gewissen Distanz selbst bzw. gegenseitig reflektieren können. Auf Grundlage dieser schriftlichen Reflexion erfolgt eine Überarbeitung der Skripte, gefolgt von einer weiteren Rollenspielphase, die ebenfalls videografiert wird.
In den zurückliegenden Semestern fand mit dem hochschuldidaktischen Ansatz des Teamplanning und Teamteaching eine intensive Kooperation von Lehrenden der Bildungswissenschaften und Cedric Steinert vom Kompetenz- und Entwicklungszentrum für Inklusion in der Lehrerbildung statt. Mit dem Ziel, einen Transfer inklusionspädagogischen Wissens in die Bildungswissenschaften zu realisieren und Studierende frühzeitig für inklusionsspezifische Themen zu sensibilisieren und sie besser auf den Gemeinsamen Unterricht vorzubereiten, konnte die Kooperation im Umfang von zehn Semesterwochenstunden im Sommersemester sowie 20 Seminarsitzungen im Wintersemester im bildungswissenschaftlichen Modul „Lehren und Lernen in der Grundschule“ die gesamte Kohorte eines Studienjahrgangs erreichen.
In einer Gesprächsrunde ziehen Frau Dr. Nancy Quittenbaum und Herr Christian Schinköthe aus dem Fachbereich Schulpädagogik sowie Herr Cedric Steinert vom Kompetenzzentrum Inklusion ein Resümee.
„Als sich Herr Steinert mit der Anfrage und dem Angebot an uns wandte, ob Interesse an einer Kooperation bestehe, unsere Lehrveranstaltungen um eine inklusionspädagogische Perspektive zu erweitern und diese als Bestandteil fest zu integrieren, sagte ich sofort zu“, erinnert sich Christian Schinköthe. Cedric Steinert ergänzte: „Um Inklusion als integriertes Thema zu gestalten und das Seminarkonzept zu novellieren, erforderte es zunächst genau diese Bereitschaft und Offenheit gegenüber der Thematik und der interdisziplinären Zusammenarbeit“. Das redigierte Seminarkonzept beinhaltet nun zunächst eine vorangestellte Auseinandersetzung mit eher allgemeineren, grundlegenden Fragen, Begriffen und Hintergründen zu Inklusion, um anschließend die in jeder Lehrveranstaltung vermittelten Lehr- und Lernmethoden mit inklusionspädagogischen Fragestellungen zu verquicken und inklusive Bildungsprozesse mit Hilfe von Fallvignetten zu reflektieren.
„Das Seminar zielt darauf ab, Differenzierung grundlegend und in verschiedenen Formen und Methoden der Didaktik, Unterrichtsorganisation und Klassenmanagement kennen zu lernen und diese zu reflektieren“, fügte Christian Schinköthe an und ergänzt, dass es sich geradezu anbietet, die Heterogenität einer inklusiven Unterrichtssituation als Grundlage zu nutzen. Die Teilnehmer der Gesprächsrunde waren sich einig, dass die durch das Team-Teaching-Format entstandenen unterschiedlichen Perspektiven auf die im Seminar bearbeiteten Themen sowohl für Studierende als auch für Dozierende ein Gewinn sind. Cedric Steinert unterstrich die positiven Effekte des Team-Teaching auf das Seminar: „Im Team-Teaching ergänzen und addieren sich die Dozierenden in ihren spezifischen Kompetenzen, so dass sie das Lernen der Studierenden optimal unterstützen; gleichzeitig können die jeweiligen Stärken in gegenseitiger Verständigung gezielt eingesetzt werden“. Zugleich wurden die praktischen Erfahrungen, die Herr Steinert als Sonderpädagoge mitbringen konnte, für den Prozess der Auseinandersetzung mit Inklusion als sehr fruchtbar wahrgenommen. „Durch die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum ist Inklusion keine zusätzliche, isoliert besprochene Thematik im Seminarkonzept, es ist nun ein mit allen Seminarinhalten verzahnter und ergänzender Sachverhalt. Für mich war es von substanziellem Vorteil, dass Herr Steinert eine inklusionspädagogische Perspektive und seine Expertise ins Seminar einbringen konnte, da so bei Fragen der Studierenden in puncto Inklusion ein kompetenter Ansprechpartner vor Ort war, was mich gleichzeitig entlastete.“, fasst Frau Dr. Nancy Quittenbaum das Ergebnis der Kooperation zusammen. Zudem nimmt sie aufgrund des kontinuierlichen Dialogs über Inklusion und Heterogenität die Entwicklung wahr, dass Studierende „Ängste und Sorgen verlieren, deutlich weniger problematisieren und Schritt für Schritt offener, aufgeschlossener und affirmativ mit der Thematik umgehen“. Dies ist sowohl übereinstimmend mit den Rückmeldungen der Studierenden in Gruppeninterviews als auch mit den ersten Ergebnissen der begleitenden Seminarevaluation (s. Abb.), welche mit Fragebögen zur Selbsteinschätzung im Prä-Post-Design erfolgte. Die Ergebnisse zeigen auch, dass sich Studierende in Bezug auf Gemeinsamen Unterricht kompetenter in der Anwendung konkreter Methoden fühlen, zudem über gegenständlicheres Wissen über Möglichkeiten der Differenzierung in inklusiven Settings verfügen und gleichzeitig ihre eigenen Fähigkeiten professioneller und realistischer reflektieren können. „Die Erkenntnis seitens der Studierenden, dass in der Unterrichtspraxis keine homogene Klasse existiert und sich Lehrerprofessionalität dadurch auszeichnet, Methoden sinnvoll und begründet auszuwählen, um dieser Heterogenität gerecht zu werden, ist grundlegend für die spätere Arbeit der Studierenden im Gemeinsamen Unterricht.“, erklärt Christian Schinköthe.
Obwohl zu Beginn der Kooperation Bedenken hinsichtlich eines erheblichen Mehraufwands bestanden, war man sich darüber einig, dass der Vor- und Nachbereitungsaufwand der Seminarsitzungen nicht relevant höher war als in vorausgehenden Semestern, in denen das Seminar nicht im methodischen Zugang des Team-Teaching durchgeführt wurde. Jedoch benötigten die regelmäßig wöchentlichen Planungs- und Reflexionstreffen, die als essentiell für das Gelingen der Kooperation beurteilt wurden, zusätzliche zeitliche Ressourcen. Als Prämissen für den Erfolg der Kooperation analysierten die drei Dozierenden die vorausgehende gemeinsame Festlegung der Seminarziele, die grundsätzliche, offene Haltung gegenüber Kooperation sowie das gemeinsam geteilte Interesse, die verschiedenen Seminarthemen mit inklusionsspezifischen Fragestellungen gewinnbringend zusammen zu fügen. „Das erstmalige Durchführen dieser Kooperation und das Lehren im Team-Teaching im vergangenen Sommersemester empfand ich für alle Seiten als sehr gelungen,“, resümierte Dr. Nancy Quittenbaum. Die Gesprächsteilnehmer sind sich einig, dass der zweite Durchlauf im gerade begonnenen Sommersemester aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse aus der Evaluation sicher noch erfolgreicher wird.
Das Gespräch machte deutlich, dass Team-Teaching in der Hochschullehre im multiprofessionellen Team funktionieren kann und gleichzeitig positive Effekte auf Dozierende und Studierende erzielt. So werden Lehrende inklusionsspezifisch fort- und weitergebildet und gleichzeitig erfahren Studierende das Team-Teaching-Format als eine umfassendere Vorbereitung für die Herausforderungen schulischer Heterogenität.
Durch die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum ist Inklusion keine zusätzliche, isoliert besprochene Thematik im Seminarkonzept, es ist nun ein mit allen Seminarinhalten verzahnter und ergänzender Sachverhalt.
Inklusion ist eine der größten pädagogischen Herausforderungen und bedeutet, dass jedes Kind zu seinen individuell bestmöglichen Lernergebnissen kommen und dabei gemeinsam, unabhängig der eigenen Voraussetzungen, mit anderen Kindern lernen kann. Inklusion ist der Einklang von Lernen, sozialer Teilhabe, Partizipation und persönlicher Entwicklung.
Um Fachkräfte aus Kita, Schule und Therapie für diese Herausforderung kompetent zu machen, hatte das Kompetenz- und Entwicklungszentrum Inklusion an der Universität Erfurt am 20. Januar 2018 zur Teilnahme am 3. Erfurter Symposium für frühkindliche Entwicklungsförderung „Aufmerksamkeit, Konzentration, Verhalten – pädagogische Herausforderungen in Kita und Schule“ eingeladen. Dieser Einladung folgten wie bereits im letzten Jahr ca. 250 Teilnehmer aus Kindertagesstätten, Grund- und Förderschulen sowie Therapeut*innen und Heilpädagog*innen aus dem gesamten Freistaat, womit die Veranstaltung vollständig ausgebucht war.
„Aufmerksamkeit und Konzentration sind die Ausgangspunkte für schulischen Erfolg, ebenso die Fähigkeit für ein dem Kontext Schule und Unterricht angemessenes Verhalten“, so Prof. Stephan Sallat, der Leiter des Kompetenzzentrums Inklusion und Initiator des Symposiums. Um Entwicklungsrisiken rechtzeitig zu erkennen, sowie drohende oder vorhandene Störungen bereits im Vorschulbereich abzubauen, müssen laut Sallat Fachleute aus Frühpädagogik, Heil- und Sonderpädagogik, Grundschulpädagogik sowie aus Therapie und Medizin noch besser zusammenarbeiten. „Das passiert leider noch viel zu wenig und der Übergang in die Schule ist dabei eine besondere Herausforderung“. Deswegen luden Sallat und sein Team 12 Expert*innen aus ganz Deutschland für Vorträge und Workshops ein, die aus ihrer Fachdisziplin heraus zu Möglichkeiten für Prävention, Diagnostik, Entwicklungsbegleitung, Förderung und Therapie referierten.
Das Symposium wurde mit zwei Überblicksvorträgen eröffnet. Prof. Dr. Gerhard Lauth aus Köln stellte fest, dass im pädagogischen Alltag verhaltensauffällige Kinder die schwierigste Herausforderung für ein gemeinsames Lernen darstellen und zeigte Maßnahmen auf, um dieser pädagogischen Aufgabe wirksam zu begegnen. Die betroffenen Kinder haben oft wenig schulische Ausdauer und lassen sich schnell ablenken, woraus fast immer Unterrichtsstörungen, wenig Freundschaften und Stigmatisierungen resultieren. Sozialmedizinerin Frau Prof. Dr. med. Andrea Caby ergänzte, dass ADHS eine der häufigsten diagnostizierten kinder- und jugendpsychiatrischen Störungen sei, welche durch komplexe Ursachenkonstruktionen und unbefriedigende Langzeitverläufe oft auch erfahrene Fachärzte vor Probleme bei der Behandlung der Betroffenen stelle.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer*innen zwei der insgesamt 11 Workshops besuchen. So zeigte zum Beispiel Katja Bieritz, abgeordnete Lehrerin im Fachbereich Sonderpädagogik an der Uni Erfurt, in ihrem Workshop Möglichkeiten auf, wie man mehr Bewegung in alltägliche schulische Aufgaben bringen kann und mit individuell angepassten Spiel- und Lernmaterialien Aufmerksamkeit, Konzentration und somit das Lernen fördert. Das systemische, ganzheitliche Verstehen herausfordernder Verhaltensweisen und der Umgang mit schwierigem Verhalten thematisierte Dr. Birgit Jäpelt in ihrem Workshop. Mit „Lubo aus dem All!“ stellte Dr. Dennis Hövel ein spielerisches Programm zur effektiven Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen in der Grundschule vor. Doreen Weißenborns Workshop zeigte auf, wie Elemente aus dem Kinderyoga in den pädagogischen Alltag eingebunden werden können, um mit kleinen Übungen die Konzentration und Aufmerksamkeit im Unterricht wiederherzustellen und so den schulischen Anforderungen besser entgegen zu treten. Auch auf die Herausforderungen im Umgang mit emotional belasteten Kindern im Kontext von Flucht und Migration wurden in einem Angebot der Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Julia Vogel eingegangen und daran ansetzend mögliche Strategien thematisiert.
Das Ziel des Symposiums war es, Fachkräfte kompetent für die professionelle Arbeit in inklusiven Settings zu machen. Alle Teilnehmer*innen des Symposiums eint, dass sie sich dafür einsetzen, dass Inklusion in Kita und Schule gelingt. Dabei erlebten die Teilnehmer*innen, dass die Vernetzung verschiedener Disziplinen sowie die Kooperation mannigfaltiger Expertisen grundlegend für das Gelingen von Inklusion ist. Neben der Notwendigkeit der Expertise verschiedener Professionen muss auch genau analysiert werden, welche konkreten Hilfen individuell für das jeweilige Kind sinnvoll sind und wie man diese nutzen kann, um Kindern die bestmöglichen individuellen Lernvoraussetzungen zu ermöglichen.
Für das Konzept des 4. Erfurter Symposiums im Jahr 2019 werden auch die vielfältigen Rückmeldungen und Anregungen der Teilnehmer*innen berücksichtigt.
Vom 18. bis 20. Februar wurde die 11. Internationale Fachtagung der Hochschullernwerkstätten an der Universität Erfurt ausgetragen und vom Team der Hochschullernwerkstatt Erfurt unter Leitung von Prof. Dr. Sandra Tänzer und Prof. Dr. Gerd Mannhaupt ausgestaltet. Dabei wurden unter dem Titel „Im Spannungsverhältnis zwischen Individuum, Gemeinschaft, Ding und Raum“ Visionen kreiert, diskutiert, Netzwerke geknüpft und eine sehr angenehme gemeinsame Zeit gestaltet.
In einer für viele Lernwerkstätten so typischen „gemeinschaftlichen Atmosphäre“ wurde den Teilnehmer*innen ein vielseitiges und spannendes Programm geboten. So konnten neben wissenschaftlichen Vorträgen mit Forschungsbezug auch Praxisberichte über den Alltag in verschiedenen Lernwerkstätten sowie Foren zur praktischen Erprobung von Methoden und Materialien für die Lernwerkstattarbeit wahrgenommen werden. Darunter war auch die Erfurter Lernwerkstatt vertreten. Prof. Dr. Marc Godau und Marcus Berger präsentierten Forschungsergebnisse, die im Erfurter QUALITEACH-Teilprojekt „Hochschullernwerkstatt“ erarbeitet wurden und sich zum einen auf das Design von Lernmaterialien in Lernwerkstattseminaren und zum anderen auf Chancen kollaborativen und kooperativen Studierens in Lernwerkstätten bezogen.
Am Eröffnungsabend veranstaltete das Team der Lernwerkstatt ein partizipatives Musikprojekt, bei dem alle – ganz gleich ihrer Erfahrungen auf Musikinstrumenten – dazu eingeladen waren, auf iPads zu musizieren. Ferner wurde erstmalig ein BarCamp veranstaltet, bei dem alle Beteiligten eigene Themen, Probleme oder Fragen einbringen konnten, die über das offizielle Programm der Tagung hinausgingen.
In einer abschließenden Keynote sprach PD Dr. Leopold Klepacki von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg über „Grundfragen einer performativitätstheoretischen Analyse didaktisch organisierter Lernsettings im Kontext der Diskussion um die pädagogische Bedeutung der Materialität von Lernprozessen“.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für die enorme Bandbreite an Beiträgen, die sich durch ihre hohe Qualität auszeichneten.
Im Februar 2018 ging ein ungewöhnliches Seminar im Erfurter „Studium fundamentale“ zu Ende. Es trug den Titel „Persönlichkeitsentwicklung für den Lehrberuf“ und richtete sich ausschließlich an Bachelorstudierende mit dem Studienziel Lehramt. Die 20 Teilnehmer*innen waren darauf vorbereitet worden, im Rahmen des Seminars nicht über Theorien und wissenschaftliche Studien, sondern über sich selbst und ihre persönliche Entwicklung nachzudenken.
Durchgeführt wurde das Seminar in erster Linie von Studierenden aus dem Masterstudium Psychologie, die sich unter Leitung von Professor Hany und dem Team des Teaching Talent Centers ein halbes Jahr lang auf die Durchführung von drei Trainingsmodulen vorbereitet hatten. Inhaltlich bezogen sich die jeweils vierwöchentlich angelegten Trainings auf die Bereiche Achtsamkeit, Berufs- und Lebensorientierung sowie Persönlichkeitsentwicklung. Alle Teilnehmer*innen des Seminars durchliefen nacheinander in drei parallelen Kleingruppen diese drei Trainings. Damit war es möglich, die Wirkungen der Trainingsmodule für die gesamte Seminargruppe und im Vergleich der Teilnehmenden untereinander zu erfassen. Die Psychologiestudierenden, die als Trainer*innen agierten, hatten gleichzeitig die Möglichkeit, durch die dreimalige Durchführung ihre Trainings nach und nach zu optimieren.
Nach einer anfänglichen Gewöhnungsphase fanden sich die Lehramtsstudierenden mit dem ungewöhnlichen Seminarformat hervorragend zurecht, lobten die anregende und gleichzeitig entspannte Atmosphäre, stellten den Trainer*innen ein hervorragendes Zeugnis aus und äußerten sich weitgehend hoch zufrieden mit Inhalt und Form der Veranstaltung.
Für das Teaching Talent Center war die begleitende Evaluation der Trainingsmodule besonders wichtig. Zu diesem Zweck bearbeiteten die Studierenden vor und nach jedem Training eine Fragebogenbatterie und führten während des ganzen Semesters ein Lerntagebuch. Auf diese Weise können die Wirkungen des Trainings und die Entwicklungen der Studierenden sehr genau nachverfolgt werden.
Die Auswertungen dauern derzeit noch an, aber bereits jetzt können einige Schlüsse gezogen werden. So sind vierwöchige Trainings natürlich kaum in der Lage, umfassende Einsichten oder persönliche Neuorientierungen anzustoßen. Wo aber die Teilnehmer*innen bereits mit einer sehr offenen und veränderungsbereiten Haltung in das Training kamen, konnten wichtige Impulse vermittelt und persönlich bedeutsame Entwicklungen unterstützt werden. So zeigen sich im Bereich der Veränderungsbereitschaft wie auch im Bereich der Persönlichkeitsmerkmale signifikante Veränderungen über den Seminarablauf hinweg.
In Zusammenarbeit mit Psychologiestudierenden und anderen Fachleuten wird das Teaching Talent Center die Erprobung und Evaluation von Trainingsmaßnahmen auch in den folgenden Semestern fortsetzen. Dem Team ist es wichtig, ausschließlich von den Studierenden gut akzeptierte, standardmäßig durchführbare und objektiv wirksame Trainingsmodule für den weiteren Einsatz zu empfehlen.
Zum Übergang vom Lehramtsstudium in den Vorbereitungsdienst gibt es viele Fragen von Studierenden. In der Reihe "Rund ums Ref" gaben Experten Einblicke in Bewerbungs- und Auswahlverfahren, in die Struktur der 2. Phase der Lehrer*innenbildung und in Strategien für die Bewältigung der Anforderungen.
Im Rahmen der Infoveranstaltung am 15. November erhielten etwa 80 Masterstudierende des Lehramts nützliche Informationen zur nächsten Ausbildungsphase aus erster Hand. Heike Fischer und Elke Brechling, als Vertreterinnen des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, berichteten ausführlich über Einstellungsbedingungen und Bewerbungsfristen für den Vorbereitungsdienst in Thüringen. Kerstin Herrmann, die Leiterin des Staatlichen Studienseminars in Gera, gab erfrischende Einblicke in die Ausbildungsgestaltung der Lehramtsanwärter*innen. Das Teaching Talent Center und die ESE danken den Referentinnen des Abends für ihr Kommen.
Knapp 30 Lehramtsstudierende und frisch gebackene Absolventen*innen nutzten am 17. Januar die Gelegenheit, sich mit verschiedenen Ideen zu einem Gesunden Weg durchs „Ref“ auseinanderzusetzen. Das Teaching Talent Center hatte für diesen letzten Termin der Veranstaltungsreihe „Rund ums Ref“ für eine bunte Zusammensetzung auf dem Podium in der Lernwerkstatt gesorgt. Neben Lehramtsanwärter*innen aus der Grund-, Regel- und Förderschule kamen auch eine Berufseinsteigerin, eine erfahrene Lehrerin, zwei Fachleiterinnen aus den Staatlichen Studienseminaren Gera und Erfurt sowie eine Achtsamkeitstrainerin zu Wort. Zahlreiche Tipps wie, in der Kommunikation gegenüber Mentoren*innen offen zu sein, aber auch mal „Nein“ zu sagen und für einen konstanten Ausgleich in der Freizeit auch während der anspruchsvollen Ausbildungsphase zu sorgen, wurden weitergegeben. Die erfahrenen Referenten*innen plädierten für die Arbeit an Einstellungen und Haltungen bereits während des Studiums. Für weiterführende Informationen können die Beratungsmöglichkeiten des Teaching Talent Centers genutzt und daran anknüpfende Trainingsangebote besucht werden.
Das Teaching Talent Center bedankt sich bei alle Gästen des Abends für ihre Beiträge und Unterstützung.
Am 23. und 24. Februar 2018 war es wieder soweit: Der 24-Stunden-Hausarbeitenmarathon ging in die zweite Runde. In Kooperation mit dem Forschungslabor Mastermind und erstmals auch in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Erfurt wurden zahlreiche Studierende professionell beim Schreiben ihrer Haus- bzw. Abschlussarbeiten unterstützt. Die Unterstützungsangebote trafen bis in die frühen Morgenstunden auf reges Interesse. Viele Studierende waren dankbar, in diesem Rahmen so „konzentriert und fokussiert arbeiten zu können“.
Zusammen mit ihrer Dozentin, Dr. Barbara Müller-Naendrup, besuchte am 26. und 27. Januar 2018 eine Gruppe Studierender der „OASE“ Lernwerkstatt der Universität Siegen die Erfurter Hochschullernwerkstatt. Dies war Teil und zugleich Abschluss eines gemeinsamen Kooperationsseminars im Sachunterricht beider Hochschullernwerkstätten. Ziel des Besuchs war es, die gemeinsamen Projektideen, die sich aus der Schnittmenge von Inhalten aus Digitalisierung und Inklusion ergaben, fertigzustellen und zu präsentieren. So wurde beispielsweise über das Semester hinweg ein Konzept für eine LernAPP mit fertiger Simulation erstellt, ein Lehrfilm zum Thema „Integration“ gedreht, ein virtuelles Konzept für einen inklusiven Klassenraum entworfen sowie ein alternatives Konzept zur Leistungsbewertung erarbeitet. Ein Erfurter Student berichtet auf dem Blog "ich-mag-meine-uni" ausführlich über dieses Seminar.
Im vergangenen Wintersemester präsentierte das Team der Lernwerkstatt die Ergebnisse der Projektarbeit auf verschiedenen wissenschaftlichen Tagungen. So trug Prof. Dr. Marc Godau im Oktober 2017 auf der Tagung des Arbeitskreises Musikpädagogik in Bad Wildbad mit zwei Postern einerseits Aspekte der Materialität pädagogischer Praxen sowie andererseits das TPACK-Modell vor und hielt einen Vortrag über Kooperation und Kollaboration beim Musiklernen.
Zur 11. Internationalen Fachtagung der Hochschullernwerkstätten im eigenen Hause referierten Prof. Dr. Sandra Tänzer und Prof. Dr. Marc Godau im Rahmen des Diskussionsforums „Adressierung von Lernumgebungen in Hochschullernwerkstätten“ zum Thema „Warum der didaktische Doppeldecker nicht funktioniert. Fragen an Professionalisierungsprozesse im Lehramt aus struktur- und planungstheoretischer Perspektive“. Prof. Dr. Marc Godau stellte Forschungsergebnisse aus der Begleitung eines Lernwerkstatt-Seminars vor. Unter dem Titel „Design von Lernmaterialien als Aspekt der Lehrer*innenprofessionalisierung“ präsentierte er exemplarisch an einem Designobjekt aus diesem Seminar, welche Vorstellungen über Lehren und Lernen darin materialisiert wurden. Des Weiteren wurde auf der Tagung auch das standortübergreifende Kooperationsprojekt der Hochschullernwerkstätten Siegen und Erfurt durch Barbara Müller-Naendrup (Universität Siegen) und Marcus Berger (Universität Erfurt) einem interessierten Publikum vorgestellt.
Darüber hinaus stellte Marcus Berger auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichtes (GDSU) in Dresden im März 2018 das Modell für die summative Evaluation der Hochschullernwerkstatt Erfurt vor, welches den Fokus auf Professionalisierungsprozesse von Lehramtsstudierenden durch Lernwerkstattdidaktik richtet. Des Weiteren hielt Marcus Berger einen Vortrag auf der ersten internationalen Tagung zu professionellen Lerngemeinschaften an der PH Weingarten, welcher thematisch auf kollaborative, problemorientierte Lernprozesse von Lehramtsstudierenden ausgerichtet war.
Cedric Steinert referierte im Rahmen des Programmworkshops „CHANcen GEstalten – Inklusionsorientierung in der Lehrerbildung als Impuls für Entwicklungsprozesse in Hochschulen“ zum Themenfeld Inklusion der Qualitätsoffensive Lehrerbildung am 19.02. - 20.02.2018 in Dortmund zum Thema „Team-Planning & Team-Teaching in der Hochschullehre - Gemeinsame Vermittlung von inklusionsbezogenen Inhalten in Fachdidaktik und Bildungswissenschaften“. Mit einem Poster „360°-Videos als Lernmedium für Inklusion in der Lehrerausbildung“ und dem Beispiel eines Unterrichtsvideos konnte Julian Windscheid (Projektmitarbeiter beim Kooperationspartner Technische Universität Ilmenau) reges Interesse bei den Workshop-Teilnehmer*innen verzeichnen.
Auf der Tagung Sprache im Unterricht (SpiU) am 07.02.2018 an der Universität zu Köln hielten Charlott Robel-Krist und J. Kaufhold aus dem Teilprojekt Methodentraining für effektives Unterrichten einen Vortrag zum Thema „Kommunikative Strategien zur Erreichung anspruchsvoller Lernziele. Entwicklung und Erprobung erster Trainingsbausteine“.