Isabel Heide, M. A.

isabel.heide@uni-erfurt.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Wissenskulturen der Europäischen Neuzeit (Philosophische Fakultät)

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Lehrgebäude 4 / Raum E23

Curriculum Vitae

  • seit Oktober 2023 Doktorandin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur „Wissenskulturen der Europäischen Neuzeit“ an der Universität Erfurt
  • 2022-2023 Wissenschaftliche Assistentin am Forschungszentrum Gotha
  • 2021-2023 M.A.-Studium der Neueren Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 2021-2022 Studentische Hilfskraft im Forschungsverbund Marbach-Weimar-Wolfenbüttel
  • 2020-2022 Tutorin am Lehrstuhl „Geschichte des 19. Jahrhunderts“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • 2018-2021 B.A.-Studium der Geschichtswissenschaft und Politikwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Forschungsprojekt

Die „Saat“ geheimer Netzwerke. Zur Sozial- und Wirkungsgeschichte des Illuminatenordens 1776-1820 (Dissertationsprojekt)

Am 1. Mai 1776 gründete der Kirchenrechtsprofessor Johann Adam Weishaupt mit fünf seiner Studenten an der Universität Ingolstadt eine Gesellschaft, die heute unter dem Namen Illuminatenorden bekannt ist. Auch wenn dieser spätaufklärerische Bund nur zwölf Jahre lang bestehen sollte, wirkten die hier entwickelten Ideen und Netzwerke noch Jahrzehnte weiter. Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich im ersten Teil mit der Zusammensetzung, Verbreitung und Kultur des Ordens. Es wird aufgezeigt, an welchen Orten es Niederlassungen der Gesellschaft gab und wie diese miteinander interagierten. In direkter Wechselbeziehung zum Faktor der Region stehen die Fragen nach der Berufs- und Konfessionsstruktur innerhalb des Ordens. Diese Daten erlauben einen Einblick in das unmittelbare Um- und Wirkungsfeld der Ordensmitglieder sowie potenzielle Rekrutierungsräume: Arbeitsplätze, Ausbildungsstätten, Lesegesellschaften, Zeitschriftenredaktionen oder informelle Zirkel. Des Weiteren geraten auch Menschen in den Fokus, die zwar kein Mitglied waren oder werden konnten, jedoch dennoch indirekt Einfluss auf die Ordensarbeit nehmen konnten – allen voran die Ehefrauen der Illuminaten.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Nachfolgegeschichte des Ordens. Mit der Selbstauflösung der Gesellschaft endete für viele Mitglieder ein zentrales Forum für politischen Austausch und Geselligkeit. Es entwickelten sich folglich verschiedene Formen des Engagements, durch die vormalige Illuminaten aktiv blieben: sei es in der Freimaurerei oder anderen arkanen Aufklärungsgesellschaften, Lese- und Gelehrtengesellschaften, durch Bücher und Zeitschriftenaufsätze, in Stadträten und kommunalen Interessensvertretungen oder auch als Jakobiner – ebenso heterogen wie der Orden und die Spätaufklärung selbst waren, wurden seine Einflüsse in die verschiedensten Institutionen und Personennetzwerke weitergetragen.

Forschungsschwerpunkte

  • Aufklärungsgeschichte
  • Parlamentarismus- und Vereinsgeschichte
  • Geschlechtergeschichte
  • Thüringische Landesgeschichte

Publikationen und Vorträge

Publikationen:

  • Zwischen Coburg und Frankfurt. Parlamentarischer Alltag und Netzwerke des Paulskirchenabgeordneten Moriz Adolph Briegleb in den Jahren 1848/49, in: Zeitschrift für Thüringische Geschichte 78 (2024), S. 161-190.
  • mit Jennifer Büttner, Alexander Pappe, Franziska Schedewie, Alexander Spirawski, Oskar Wasielewski: Der Bericht Ernst Augusts von Gersdorff an Herzogin Louise über den Wiener Kongress 1814/15 (=Zeitschrift für Thüringische Geschichte. Beiheft 46), Leipzig 2023.

 

Vorträge:

  • mit Vincent Dold: „Politik per Post? Zur Bedeutung der privaten Korrespondenz sächsischer Paulskirchenabgeordneter“, Vortrag bei der Tagung „Das Königreich Sachsen 1848/49 – Dynamiken und Ambivalenzen der Revolution“, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen, 25. April 2024.
  • „‘...als aus den vertraulichsten Äußerungen von Mann und Weib hervorgehend.‘ Zum Quellenwert ‚privater‘ Korrespondenzen von Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49“, Vortrag bei der Tagung „Die Revolution(en) von 1848“, Universität Wien, 7. Oktober 2023.
  • „Zwischen Coburg und Frankfurt. Aus den Briefen des Paulskirchenabgeordneten Moritz Briegleb in den Jahren 1848/49“, Vortrag im Landesgeschichtlichen Kolloquium des Historischen Instituts, Friedrich-Schiller-Universität Jena, 17. April 2023.
  • „Schulden machen. Herzog Augusts Umgang mit Geld und die Folgen“, Vortrag bei der Tagung „Emil/Emilie: Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg – Fürst, Literat und Kunstkenner mit fluider Geschlechteridentität“, Forschungszentrum Gotha, 23. November 2022.
  • „Die Kaufmannschaft im Illuminatenorden“, Vortrag im Kolloquium „Neuere Forschungen zum 19. Jahrhundert“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 16. Mai 2022.
  • „Die Illuminaten von Frankfurt“, Vortrag beim Workshop „Der Illuminatenorden. Ideale und Widersprüche”, Forschungszentrum Gotha, 28. Januar 2022.

Mitgliedschaften

  • Verein für Thüringische Geschichte
  • Forschungszentrum Gotha (assoziiertes Mitglied)