Dr. des. Alexander Walther
Kontakt
E-Mail: alexander.walther@lfa.sachsen.de
Zur Person
- seit 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz
- 2021-2023 Koordinator der Projekte des Forschungsverbundes „Diktaturerfahrung und Transformation“ der Universität Erfurt
- 2015-2023 Promotion zur Erinnerung an die Shoah in der DDR, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- 2017-2021 Promotionsstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes
- 2015-2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter, "Europäisches Kolleg Jena", an der FSU
- 2008-2014 Lehramtsstudium in Jena in den Fächern Englisch und Geschichte
Forschungsschwerpunkte:
- Geschichte und Repräsentationen der Shoah
- Jugoslawische und postjugoslawische Geschichte
- Geschichtskulturen in Deutschland, Ostmittel- und Südosteuropa
Aktuelles Forschungsprojekt:
Promotionsprojekt "Die Shoah und die DDR. Erinnerungen und Impulse im Antifaschismus"
Das Projekt untersucht die vielfältigen Darstellungsformen der Shoah in der DDR, indem unter einem geschichtskulturellen Ansatz bisher entweder nur separat behandelte oder noch gänzlich unerschlossene Felder zusammengeführt werden. Gerade da die Shoah in der offiziellen Gedenkrhetorik der DDR kaum aufgegriffen wurde – und wenn dann zu einer Fußnote des Zweiten Weltkrieges degradiert – und nicht sinnstiftend antifaschistisch erklärt werden konnte, fanden sich abseits des offiziellen und hegemonialen Diskurses zahlreiche Versuche, an die Vorgänge zu erinnern und sie ins Bewusstsein zu rufen.
Um der geschichtskulturellen Dimension gerecht zu werden, sucht die Arbeit verschiedene Akteure (fach-)wissenschaftlicher, religiöser, literarischer, journalistischer, künstlerischer oder privat-eigensinniger Natur in einer Gesamtdarstellung zu verbinden. Gerade durch das Spannungsfeld zwischen der Dominanz staatlichen Nichterinnerns und der Marginalisierung nicht-staatlichem Erinnern, muss eine Arbeit zum Umgang mit der Shoah in der DDR einen interdisziplinären Ansatz wählen. Daher werden frühe Gedenksteine ebenso wie übersetzte Sachbücher und Dokumentarfilme untersucht. Darüber hinaus werden mit Lea Grundig, Arnold Zweig, Lin Jaldati, Rudolf Hirsch und Helmut Eschwege Protagonist:innen beleuchtet, die sich in ganz unterschiedlichen Feldern – Kunst, Literatur, Musik, Gerichtsreportagen und Geschichtswissenscahft – dem Thema näherten. Ausgehend von den Überlegungen der Gedächtnis- und Alltagsgeschichte sollen diese Zeugnisse und ihre Autor:innen in ihren jeweiligen Entstehungs- und Handlungskontexten untersucht werden.
Publikationen (Auswahl)
"Keine Erinnerung, nirgends? Die Shoah und die DDR" (Deutschlandarchiv)