Dr. Dominique-Marcel Kosack
dominique-marcel.kosack@uni-erfurt.deGastwissenschaftler (Vertretung in Forschung und Lehre) der Professur für Dogmatik (Katholisch-Theologische Fakultät)
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nach Vereinbarung
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Campus
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt
Mailing address
Universität Erfurt
Katholisch-Theologische Fakultät
Postfach 90 02 21
99105 Erfurt
Zur Person
Berufliche Tätigkeit
- seit 10/2024 Gastwissenschaftler (Vertretung in Forschung und Lehre) der Professur für Dogmatik
- 01/2023 – 09/2024 Postdoc-Stipendiat der European Graduate School on Theology in Religious, Cultural and Political Processes of Transformation, Erfurt / Leuven / Salzburg
- seit 01/2023 Lektor der Zeitschrift für Philosophie und Theologie (ZTP) an der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt a. M.
- seit 10/2022 Dozent/Lehrbeauftragter für katholische Dogmatik an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale)
- 08/2017 – 12/2022 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Dogmatik der Universität Erfurt, ab 11/2021 zudem: Wissenschaftlicher Koordinator des Nachtwuchskollegs t³
- 08/2016 – 07/2017 Pastoralkurs und berufspraktisches Jahr in der Katholischen Innenstadtpfarrei St. Laurentius Erfurt, abgeschlossen mit der Ersten kirchlichen Dienstprüfung zum Gemeindereferenten
- 06/2015 – 09/2016 Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Dogmatik der Universität Erfurt (bei Prof. Dr. Josef Freitag)
- 10/2009 – 09/2010 Praktikum in der Ev.-luth. Andreaskirche Leipzig
Qualifizierung
- 12/2022 Promotion zum Doktor der katholischen Theologie an der Universität Erfurt
- 2013 – 2016 Studium der katholischen Theologie an der Universität Erfurt, Abschluss: Magister theologiae
- 2012 – 2013 Theologisches Studienjahr in Jerusalem, Abtei Dormitio B.M.V.
- 2010 – 2012 Studium der katholischen Theologie an der Universität Erfurt
- 2009 – 2010 Studium der evangelischen Theologie an der Universität Leipzig
- 2008 Allgemeine Hochschulreife (Abitur) am Theodor-Heuss-Gymnasium Wolfsburg
Förderung und Preise
- 2023 Nominierung zum Promotionspreis der Universität Erfurt
- 2021 Wissenschaftlicher Essaypreis (1. Preis) des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover
- 2021 Gewinner des Essay-Wettbewerbs der Zeitschrift "Stimmen der Zeit" zu deren 150-jährigen Bestehen
- 2019 Publikumspreis für wissenschaftliche Kommunikation (1. Preis) der Salzburger Hochschulwochen
- 2018 Gewinner des 4. Erfurter Science Slam
- 2016 Förderpreis der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt für die Magisterarbeit „Ecclesia de martyria. Die Bedeutung des Glaubenszeugnisses für die Lehre von der Kirche“
- 2012 – 2013 Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für das Theologische Studienjahr in Jerusalem
- 2011 – 2016 Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (Studienförderung)
Mitgliedschaften
Hochschule und Wissenschaft:
- European Research Network on Global Pentecostalism
-
Theologisches Forschungskolleg der Universität Erfurt | Nachwuchskolleg t³
-
Arbeitsgemeinschaft katholische Dogmatik und Fundamentaltheologie
- Forum ehem. Studierender im Theologischen Studienjahr Dormition Abbey Jerusalem e.V.
- 10/2019 – 09/2021: Promovierendenvertretung der Universität Erfurt (stellvertetender Vorsitzender, ab 10/2020: Vorsitzender)
Kirche und Gesellschaft:
- seit 10/2021: Vorstand des BDKJ-Diözesanverbandes Erfurt(Diözesanpräses)
- 11/2022 – 06/2024: Programmkommission des 103. Deutschen Katholikentags Erfurt 2024
Publikationen
Bücher
- Erlösung des Selbst. Eine spätmoderne Soteriologie und die Irritation personaler Identität (ratio fidei 82), Regensburg 2023.
- gemeinsam mit Anna Reinhardt und Dominik Abel: Lebensabschnittspartner? Identität, Glaubensbiografien und kirchliche Lebensformen im Umbruch (Erfurter Theologische Schriften 54), Würzburg 2022.
Wissenschaftliche Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden
- im Druck: Das revoutionäre Prinzip. Jacob Taubes und die verzögerte Entmachtung von Kosmos und Nomos, in: Julian Kiefer / Christian Loos (Hgg.), Geschichtsphilosophie und Eschatologie. Perspektiven nach Jacob Taubes (Philosophie aktuell. Studien und Diskurse 17), Berlin 2024, ...
- Sakrament und Geisterfahrung. Neuperspektivierungen pfingstkirchlicher und römisch-katholischer Theologie, in: Catholica 78 (2024) 61–87.
- Jenseits der Definitionen. Von der spätmodernen Dynamik des Selbst und seiner theologischen Entzogenheit, in: Dominik Abel / Dominique-Marcel Kosack / Anna Reinhardt (Hgg.), Lebensabschnittspartner? Identität, Glaubensbiografien und kirchliche Lebensformen im Umbruch (Erfurter Theologische Schriften 54), Würzburg 2022, 31–54.
- gemeinsam mit Dominik Abel und Anna Reinhardt: Einleitung, in: dies., Lebensabschnittspartner?, a. a. O., 1–5.
- Vertrautes Verkennen. Über den Hass und die Zumutung seiner Alternative, in: Barbara Zehnpfennig (Hg.), Kann Philosophie Hass erklären?, Dresden 2022, 15–28.
- Fasziniert und überwältigt. Identität in Literatur der Gebetshausbewegung, in: Geist und Leben 95 (2022) 148–157.
- Die Zukunft und der Abgrund. Geschichtsinterpretation angesichts des Klimawandels, in: Stimmen der Zeit 146 (2021) 338–341.
- Gottesbeziehung und Machtgefüge. Glaubenstheoretische Hintergründe geistlichen Missbrauchs, in: Heinrich Timmerevers / Thomas Arnold (Hgg.), Gefährliche Seelenführer? Geistiger und geistlicher Missbrauch (Herder Thema), Freiburg i. Br. 2020, 39-42.
- Nicht-Identität, in: Martin Dürnberger (Hg.), Die Komplexität der Welt und die Sehnsucht nach Einfachheit. Salzburger Hochschulwochen 2019, Innsbruck 2019, 119–129.
- Glauben lernen mit dem Gebetshaus Augsburg? Grenzgänge zwischen Schönheit und Komplexität, in: Internationale katholische Zeitschrift Communio 47 (2019) 496–506.
- Katholizität des Zeugnisses. Kontinuität und Innovation vor dem Hintergrund einer martyrologischen Ekklesiologie, in: Bernd Oberdorfer / Oliver Schuegraf (Hgg.), Reform im Katholizismus. Traditionstreue und Veränderung in der römisch-katholischen Theologie und Kirche (Beihefte zur Ökumenischen Rundschau 119), Leipzig 2018, 393–405.
Beiträge in Blogs, Zeitungen und Internetportalen
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Die Zukunft und der Abgrund. Geschichtsinterpretation angesichts des Klimawandels, in: Theologie Aktuell (30.8.2021), sowie: WortMelder. Forschungsblog der Universität Erfurt ( 5.1.2022), erstmals erschienen in: Stimmen der Zeit 146 (2021) 338-341 Online
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Ortlos durch die Pandemie, in: Theologie Aktuell(Erfurt, 21.01.2021),
erstmals erschienen in der Wochenzeitung „Tag des Herrn“ Nr. 50, 13.12.2020, S. 15 - Areligiöse Nomralität - oder: die besondere Herausforderung des Westens, in: y-nachten.de (19.10.2020)
- "Verbaut, statt eröffnet?", in: Theologie Aktuell (23.4.2020),
abgedruckt in der Wochenzeitung „Tag des Herrn“ Nr. 18, 3.5.2020, S. 11 - MEHR – Kirchliche Innovation oder Rückschritt in neuem Gewand?, in: Theologie Aktuell (21.2.2020)
- Jenseits einfacher Schablonen: Religion und komplexe Identitätsbildung, in: Theologie Aktuell (19.8.2019)
- #shw2019: Wenn Religion die Identitätsbildung sprengt, in: y-nachten.de (19.8.2019)
Rezensionen
- Rezension zu Willibald Sandler, Charismatisch, evangelikal und katholisch. Eine theologische Unterscheidung der Geister, Freiburg i. Br. 2021, in: Theologie der Gegenwart 67 (2024) 157–158.
- Rezension zu Michael Quisinsky / Karlheinz Ruhstorfer (Hg.), Entgrenzung als Identität? Deutsch-französische Perspektiven für die Zukunft des Christentums in Europa, Freiburg i. Br. 2023, in: ET-Studies 14 (2023) 183–185
- Rezension zu Georg Gasser / Ludwig Jaskolla / Thomas Schärtl (Hg.), Handbuch für Analytische Theologie, Münster 2017, in: Theologie der Gegenwart 63 (2020) 304–305.
- Rezension zu Jörg Bremer (Hg.), Ein Kelch für zwei. Zur ökumenischen Debatte um die Kommunion bei konfessionsverbindenen Paaren, Ostfildern 2019, in: Theologie der Gegenwart 62 (2019) 211–212.
- Rezension zu Ursula Lievenbrück, Zwischen donum supernaturale und Selbstmitteilung Gottes. Die Entwicklung des systematischen Gnadentraktats im 20. Jahrhundert, Münster 2014, in: Theologie der Gegenwart 59 (2016) 237–238.
Video- und Podcast-Beiträge
Forschung
1. Systematische-theologische Implikationen pentekostaler Praxis
Das Forschungsprojekt zielt zum einen darauf, ein dezidiert theologisches (nicht primär religionssoziologisches) Profil charismatischer Bewegungen herausarbeiten und diskutieren. Den Rahmen bilden dabei konfessionsübergreifende Entwicklungen – etwa bei Gemeinden, die sich konfessionell ungebunden definieren (z. B. ICF Church), Initiativen mit ökumenischer Basis (z. B. Gebetshäusern) oder transkonfessionellen Einflüssen (z. B. bei der katholischen Gemeinschaft Loretto). Zum anderen geht es darum, für die systematische Theologie neue Typen von Quellen zu erschließen, anhand derer sich gegebene Glaubensüberzeugungen (Knop: „der geglaubte Gott“) analysieren lassen. Indem systematisch-theologische Implikationen religiöser Praxis herausgearbeitet werden, verbessert sich auch die Zugänglichkeit solcher Formen und Inhalte des Glaubens, die in akademisch-theologischen Diskursen sonst wenig abgebildet sind.
In der Durchführung des Projekts sind eine qualitativ-empirische Analyse und Bezüge auf theoretische Diskurse parallel angeordnet. Für den Brückenschlag von Materialen (z.B. Videos), die der religiösen Praxis entnommen sind, zu systematisch-theologischen Reflexionen wird auf die Grounded Theory Methodology zurückgegriffen. Dabei findet eine Modifikation des etablierten handlungstheoretischen Kodierparadigmas (Strauss/Corbin) statt, um die Frage nach theologischen Konzepten sowie die Spezifika pentekostaler Verkündigung besser berücksichtigen zu können –konret geht es um ein theologisch-ereignistheoretisches Schema. Auch die Auseinandersetzung mit theoretischen Diskursen fokussiert zunächst auf den Ereignisbezug als Charakteristikum pentekostaler Weltverhältnisse. Insbesondere sollen hierbei solche akademisch-theologische Modelle einbezogen, die im pfingstkirchlichen Kontext (etwa im angelsächsischen Raum) entwickelt wurden.
2. Identität und Erlösung
Die Dissertation Erlösung des Selbst. Eine spätmoderne Soteriologie und die Irritation personaler Identität interpretiert den christlichen Glauben an Erlösung angesichts der spätmodernen Frage nach dem Selbst. Sie verfolgt dabei zwei thematische Grundlinien: Zum einen rezipiert sie „personale Identität“ als soteriologische Kategorie, zum anderen verortet sie sich in einem säkularen Kontext, in dem der Gottesglaube keine Voraussetzung für gelungene Selbstverhältnisse ist.
Dazu dienen drei Hauptteile, die jeweils eine eigene Zielsetzung und Methodik verfolgen, in ihrer Funktion für die Arbeit aber eng verzahnt sind: Der erste Teil Soteriologie im Wandel zielt auf eine theologisch-hermeneutische Orientierung. Wie können Vielfalt und Transformation christlichen Erlösungsglaubens eine Antwort auf dessen Plausibilitäts- und Relevanzverlust ermöglichen – und wie nicht? Im zweiten Teil Spätmoderne Selbstartikulationen kommen die Werke von Charles Taylor, Harmut Rosa und Michel Foucault als exemplarische „Fälle“ spätmodernen Denkens in den Blick, von denen her jener Horizont erschlossen wird, in dem die weiterführende soteriologische Reflexion geschieht. Wie wird hier personale Identität beschrieben und welche Ideale eines gelungenen Selbst sind dabei impliziert? Der dritte Teil Erlösung des Selbst unternimmt schließlich eine Relecture soteriologischer Motive und entsprechender Quellen unter den Voraussetzungen einer Frage nach dem Selbst und einer säkularen Nicht-Notwendigkeit des Gottesglaubens.
Die Hauptthese ist dabei, dass eine identitätstheoretische Soteriologie eine identitätskritische Dimension braucht. Christliche Erlösung bedeutet dann nicht so sehr, eine sichere Identität zu finden, sondern sie zu irritieren, da sich der Mensch auf die alle derartigen Definitionen überschreitende Wirklichkeit Gottes hin öffnet – und dieses Überschreitende sich in seinem dynamischen Selbstverhältnis abzeichnet.
3. Theologie als Hoffnungsforschung? (gemeinsam mit der Paris Lodron Universität Salzburg)
Angesichts von Klimakrise und „Eco-Anxiety“ ist die Frage nach Bewältigungsstrategien der Folgen der Klimakatastrophe immer wichtiger. „Hoffnung“ erscheint hier nicht mehr nur als zentraler Begriff religiöser Traditionen und Heilserzählungen, sondern wird zunehmend in einer psychologisch, soziologisch und ökonomisch ausgerichteten „Science of Hope“ aufgegriffen. Aktuelle Vorarbeiten von Paris Lodron Universität Salzburg und Universität Erfurt zielen auf ein Projekt, das erstmals die Verbindung von „Science of Hope“, Klimafolgenforschung, theologischer Reflexion und religiöser Praxis exploriert. Wie verändert die Klimakrise theologische Forschung und ihr Verhältnis sowohl zu anderen klimabezogenen Wissenschaften (Interdisziplinarität) als auch zur religiösen Praxis? Das heißt unter anderem: Welche Wechselwirkungen und wechselseitigen Erwartungen zu klimabezogenen Wissenschaften bestehen – insbesondere angesichts des immer wieder formulierten Bedarfs nach Hoffnungsnarrativen? Und wie wirken sich Erkenntnisse zum Klimawandel und entsprechende theologische Konzepte auf solche Hoffnungsstrategien aus, die in religiöser Praxis ausgebildet werden? Dazu werden in Form einer Pilotuntersuchung theologische Reflexion und die Untersuchung realer Erfahrungen im Kontext der Hoffnungsfrage explorativ zusammengeführt.