Claudio Columba

Doktorand an der Professur für Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt

Promotionsprojekt

Titel der Forschung:

Vom Tod Gottes zur Auflösung des Heiligen?: Das hegelianische Erbe im Widerstreit

Zusammenfassung:

In meiner Dissertation befasse ich mich mit der philosophischen Bedeutung des Ausdrucks „Tod Gottes“, der seit dem 19. Jahrhundert ein zentrales Problem der philosophischen Neuzeit darstellt. Die Studie widmet sich der hermeneutischen Entwicklung dieses Begriffs und beginnt mit seiner Einführung durch G.W.F. Hegel, bevor sie auf seine weitere Entwicklung in der zeitgenössischen Philosophie, insbesondere durch Martin Heidegger, eingeht. Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, ob die Hegelsche Interpretation des „Todes Gottes“ als Übergang und Verwandlung hin zum Leben Gottes überwindbar ist. Zudem werden die philosophischen Bedingungen identifiziert, die eine solche Überwindung ermöglichen könnten. Die Arbeit ist in vier Hauptteile gegliedert: Eine historisch-kritische Analyse, die die Entwicklung des Konzepts des „Todes Gottes“ von frühen Denkern wie Pascal, Hume, Spinoza und Kant bis zu Hegel untersucht. Eine systematische Rekonstruktion analysiert die Hegelsche Konzeption des „Todes Gottes“ als zentrales Fundament der modernen Philosophie. Darüber hinaus wird ein komparativer Ansatz verfolgt, der das Fortbestehen des Hegelschen Denkens in Heideggers Philosophie, insbesondere in seiner Auseinandersetzung mit Nietzsche, beleuchtet. Schließlich werden hermeneutische Perspektiven vorgestellt, die eine Reflexion über die Interpretationen von Bernhard Welte anbieten und auf mögliche neue hermeneutische Ansätze hinweisen könnten. Das Hauptziel dieser Arbeit besteht in der Untersuchung der zentralen Bedeutung des „Todes Gottes“ in der westlichen philosophischen Tradition und dessen kritischer Erweiterung durch die Aneignung einer seiner grundlegenden Konsequenzen: den zeitgenössischen epochenbildenden Nihilismus.