Forschung
Mit unserer Forschung sind wir am Institute for Planetary Health Behaviour (IPB)beteiligt. Als Mitglied des ErfurtLabnutzen wir dessen Forschungsinfrastruktur.
Projekte
Hier finden Sie eine Übersicht aktueller und abgeschlossener Forschungsprojekte der Professur.
Förderung:
Eigenmittel
Worum geht es?
Viele Menschen glauben, dass man erfolgreicher lernt, wenn der Unterricht auf den persönlichen Lernstil angepasst ist. Dabei handelt es sich allerdings um einen sehr populären Bildungsmythos. Bildungsmythen sind weit verbreitete Annahmen über Bildungsthemen, die dem aktuellen Stand der Forschung widersprechen. Solche falschen oder fragwürdigen Überzeugungen sind häufig sehr stabil und lassen sich nicht einfach mit der Bereitstellung wissenschaftsbasierten Wissens verändern. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn fragwürdige Überzeugungen, zum Beispiel bei Lehramtsstudierenden oder Lehrkräften Grundlage von Entscheidungen und professionellem Handeln im Bildungsbereich sind. Doch auch im Alltag können solche Fehlannahmen Konsequenzen haben - beispielsweise, wenn Eltern sich über Bildungsthemen wie die Wirksamkeit von Klassenwiederholung informieren möchten oder gesellschaftliche sowie politische Entscheidungen basierend auf solchen Annahmen getroffen werden.
Ziel unserer Forschung ist es, Bildungsmythen zu verstehen und ihnen entgegenzuwirken. Dafür gehen wir den Fragen nach, wie man fragwürdige Überzeugungen über Bildungsthemen messen kann, welche individuellen Eigenschaften sie begünstigen und welche Interventionsstrategien wirksam sind, um solche Fehlannahmen zu korrigieren.
Ansprechpartner*innen:
Jana Asberger, Eva Thomm, Johannes Bauer
Förderung:
Eigenmittel
Worum geht es?
Wissenschaftliches Wissen ist unsicher, vorläufig, teils inkonsistent oder gar widersprüchlich. Im Prozess der Wissensgenerierung ist es möglich, dass Wissenschaflter/-innen ihre Aussagen und Erkenntnisse revidieren, diese in Teilen korrigieren oder verwerfen. Dies kann beispielsweise daran liegen, dass weitere wichtige Einflussfaktoren erkannt und/oder neue Untersuchungsmethoden eingesetzt wurden, so dass weitere Ergebnisse einbezogen werden müssen (Thomm et al., 2017).
Die Prüfung, Revision und Korrektur wissenschaftlicher Aussagen ist ein zentraler Mechanismus von Wissenschaft, um die Verlässlichkeit ihrer Erkenntnisse und Befunde abzusichern. Sie ist unerlässlich für den Forschungsprozess und ein konstitutives Moment im wissenschaftlichen Diskurs. Doch während Wissenschaftler/-innen geübt darin sind, mit solchen Änderungen und auch Widersprüchen umzugehen, so können diese gerade in der Öffentlichkeit einen Eindruck von Unsicherheit und Beliebigkeit erzeugen. Für Lai/-innen ist es oft schwer nachzuvollziehen, warum Wissenschaftler/-innen „heute dies und morgen das“ sagen. Konsequenzen daraus können ein Vertrauensverlust in Wissenschaftler/-innen selbst und in kooperierende Institutionen und Behörden sein, aber auch ungünstige Einflüssse auf individuelle Entscheidungen und Verhaltensweisen.
Ziel unseres Forschung ist es, besser zu verstehen, wie Lai/-innen Widersprüche zwischen und Änderungen von wissenschaftlichen Aussagen wahrnehmen, bewerten und erklären. Zudem untersuchen wir, wie es gelingen kann, solche Widersprüche sowie Änderungen verständlich in der Öffentlichkeit zu vermitteln, ohne dass die Akzeptanz von und das Vertrauen in Wissenschaft geschwächt wird.
Ansprechpartner
Kooperationspartner
- Dr. Sarit Barzilai, University of Haifa, Haifa
- Prof. Dr. Michael Weinstock, Ben-Gurion University of the Negev, Beer Sheva
Johannes Bauer
Als (Mit-)Antragsteller
- Identität, Immersion und Inklusion. Eine integrierte Initiative zur nachhaltigen Qualitätsentwicklung der Erfurter Lehrerbildung (QUALITEACH), Qualitätsoffensive Lehrerbildung, Teilprojekt Forschungslabor Mastermind (Bernadette Gold, Johannes Bauer, Eva Thomm)
- Evidence for teachers (E4teach) – Modellierung und Training der Kompetenz angehender und aktiver Lehrkräfte zum Umgang mit Evidenz (DFG) E4teach (Manfred Prenzel, Johannes Bauer)
- Teach@TUM - Kompetenzorientierte und evidenzbasierte MINT Lehrerbildung (Qualitätsoffensive Lehrerbildung): Team Gesamtprojektleitung; Co-Leitung der Arbeitsbereiche und „Integrierter Master Berufliche Bildung“ und „Clearing House Unterricht“ Clearing House Unterricht (Kristina Reiss, Johannes Bauer, Peter Hubwieser, Mark Kleinknecht, Eva-Maria Lankes, Caroline Lasser, Doris Lewalter, Claudia Nerdel, Jürgen Richter-Gebert, Alfred Riedl, Tina Seidel)
- Nachwuchsakademie „Empirische Schul- und Unterrichtsforschung“ (DFG) (Manfred Prenzel, Johannes Bauer)
- voLeA – Entwicklung videobasierter Lehr- und Assessmentmodule zur Gesprächskompetenz im Medizinstudium (BMBF) (Martin Gartmeier, Pascal O. Berberat, Andreas Fleischmann, Johannes Bauer)
Als Mitarbeiter
- ProfKom – Professionalisierung von zukünftigen Ärztinnen, Ärzten und Lehrkräften im Bereich der Kommunikationskompetenz (BMBF)
- PaLea – Panel zum Lehramtsstudium (BMBF)
- Herausforderung Prüfen: Entwicklung und Evaluation eines Trainingskonzepts für Lehrende an Hochschulen (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft)
- E-Prom - Einfluss der Promotionsphase auf die Karriere von Nachwuchswissenschaftler/-innen in Medizin und Biologie (BMBF)
Sonstiges
- Mitglied der Expertenkommission zur Evaluation des Prüfungswesens an niedersächsischen Hochschulen (Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover, ZEvA)
Eva Thomm
Als (Mit-)Antragstellerin
- Identität, Immersion und Inklusion. Eine integrierte Initiative zur nachhaltigen Qualitätsentwicklung der Erfurter Lehrerbildung (QUALITEACH), Qualitätsoffensive Lehrerbildung, Teilprojekt Forschungslabor Mastermind (Bernadette Gold, Johannes Bauer, Eva Thomm), 2019-2023
Als Mitarbeiterin
- Kognitive Arbeitsteilung und das Lesen multipler wissenschaftsbezogener Dokumente im Internet (Rainer Bromme, Marc Stadtler), SPP 1409 Wissenschaft und Öffentlichkeit, DFG, 2009-2015
Open Science
Die Professur für Bildungsforschung und Methodenlehre setzt sich in Forschung und Lehre für eine offene und transparente Wissenschaft ein. In unserer Arbeit berücksichtigen wir konsequent Prinzipien von Open Science, indem wir
- neue Studien präregristrieren
- Studien replizieren
- Datensätzen in Datenarchiven speichern und veröffentlichen
- Untersuchungs- und Testmaterialien zur Verfügung stellen
Darüber hinaus engagieren wir uns in weiteren Open Science Aktivitäten, z.B.:
- durch Engagement in der Erfurter Open Science Initiative (EFOSI)
- als Mitglied im Erfurt Lab for Empirical Research
- durch Implementierung in der Lehre (z.B. spezifische Seminarangebote)
- durch die Organisation des Open Science Summer im digitalen Konferenzjahr digiGEBF21 der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF)