Diese Arbeit untersucht die Islambilder in der Bundesrepublik Deutschland der 1970er und 80er Jahre. Methodisch vom radikalen Konstruktivismus und der Diskursgeschichte ausgehend, werden die Wahrnehmungen “des” Muslimischen mittels der gesellschaftlichen und politischen Debatten und Praxen analysiert. Es werden Wahrnehmungen von Ländern mit muslimischen Gruppen – auch die eigenen der BRD – betrachtet. Bei den politischen EntscheidungsträgerInnen wird neben der zeitgenössisch öffentlich zugänglichen externen Kommunikation auch die interne Kommunikation untersucht, um wechselseitige Einflüsse zwischen Debatten und Praxen herauszuarbeiten. Zwei Hypothesen sind, dass “der” Islam nicht in der Logik des Kalten Krieges zu verorten war, was teils neuer diskursiver Koalitionen jenseits von links und rechts bedurfte, und dass “der” Islam den Kommunismus als neues Feindbild ablöste, was sich im Untersuchungszeitraum fundierte.
Erstgutachter: Prof. Dr. Frank Bösch (Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF))
Zweitgutachter: Prof. Dr. Kai Hafez (Universität Erfurt)