Adventskalender MESH 2018

01.12.: Sabah al-Kheir: Mit #catcontent starten wir unseren Libanon-Adventskalender - jeden Tag bis zum 24.12 posten wir 1 Foto von Mathias Birsens, der mit dem letzten MESH-Jahrgang im Libanon war. Den Anfang machen Katzen. Sie sind vor allem in den Häusern, aber auch auf den Straßen Beiruts ein alltäglicher Begleiter in der libanesischen Hauptstadt.
02.12.: Die Spannungen zwischen Christen und Muslimen und die Bemühungen des libanesischen Staates diese im Zaum zu halten, zeigen sich besonders in der Geschichte dieser maronitischen Kathedrale neben der eine sunnitische Moschee zum Gedenken an den ermordeten libanesischen Premierminister Rafiq Hariri steht. Die Minarette sollten ursprünglich etwas höher werden als der Kirchturm der Kathedrale - Hariris Sohn Saad verhinderte dies gerüchteweise persönlich, um das fragile Gleichgewicht zwischen den Konfessionen nicht zu stören.
03.12.: Fast in ganz Beirut hört man tagsüber Baulärm - die Stadt boomt. Insbesondere am Hafen entstehen zur Zeit zahlreiche moderne Wolkenkratzer. Die traditionellen libanesischen Häuser müssen dafür weichen.
04.12.: Die Verkabelung in libanesischen Städten gleicht oft einem Wollknäuel - viele Menschen zweigen illegal Strom von den Hauptleitungen ab, um keine Stromrechnung bezahlen zu müssen. Das ist jedoch nicht ungefährlich - oft kommt es dabei zu Unfällen.
05.12.: Die Mana'ushe, auch als "libanesische Pizza" beschrieben, gibt es im Libanon eigentlich zum Frühstück. Ich habe das libanesische Nationalgericht mit unterschiedlichen Belägen vor allem als Mittagssnack schätzen gelernt.
06.12.: Libanesische LKW-Fahrer treiben es gerne bunt - sie bemalen die Rückseite ihres Trucks häufIg mit ihrem Namen (und Segenswünschen) und sorgen so für auffällige Farbtupfer im Verkehr.
07.12.: Deutsche Autos gelten im Libanon als langlebig - und werden dort nach Ende ihres Lebens in Deutschland oft noch mehrere Jahrzehnte etwa als Taxis verwendet.
08.12.: Endlich klare Luft! Viele Libanes*innen schließen sich am Wochenende organisierten Wanderausflügen an, um der verschmutzen Luft in Beirut zu entfliehen.
09.12.: Neben Christen und Muslimen gibt es im Libanon auch Drusen - eine eigene Religionsgemeinschaft, die sich im 11. Jahrhundert von den Schiiten abgespalten hat. Sie sind leicht an der typischen weißen Kopfbedeckung und der schwarzen Kleidung zu erkennen.
10.12.: Die libanesische Stadt Sur (Tyros), ganz im Süden des Landes, ist bekannt für ihren Fisch - so wundert es auch nicht, dass der Hafen voller Fischerboote liegt.
11.12.: Viele Städte im Libanon, wie etwa Sur (Tyros) und Byblos, sind sehr alt - sodass man auch mitten in der Stadt Ausgrabungen aus der Zeit der Römer findet.
12.12.: Nicht nur im südlichen Sur (Tyros) wird gefischt, sondern eigentlich in jeder der zahlreichen libanesischen Küstenstädte - wie hier in Byblos. Die Qualität des Fangs ist aufgrund massiver Meeresverschmutzung allerdings fraglich - den im Libanon landen sowohl Müll, als auch Abwässer vielerorts unbehandelt direkt im Mittelmeer.
13.12.: Die libanesische Stadt Byblos (Jbeil) strotzt nur so vor Geschichte: Dort bei Ausgrabungen gefundene Schrifttafeln, die bis ins 18. Jahrhundert vor Christus zurückreichen, galten sogar als ältester Vorläufer unseres heutigen Alphabets.
14.12.: Die Hizbollah ist im Libanon ein wichtiger politischer, aber auch sozialer Akteur. Sie unterhält nicht nur eine Partei, eine Miliz und soziale Einrichtungen, sondern auch ein eigenes Museum, dass den Kämpfen mit Israel gewidmet ist.
15.12.: Fährt man von Beirut nur wenige Kilometer in die Dörfer in den Bergen, betritt man eine andere Welt - hier scheint die Zeit fast stehen geblieben und Schlüsselanhänger werden noch von Hand in kleinen Werkstätten gefertigt, in denen man nicht mal aufrecht stehen kann.
16.12.: Eine der ältestens - und gefühlt kleinsten - Moscheen des Libanon steht im drusischen Dorf Beit ed-Dine, indem auch der prächtige Palast steht, der dem Präsidenten als Sommerresidenz dient.
17.12.: Von der turbulenten Geschichte des Libanon zeugt der Palast in Beit ed-Dine, der heute Sommerresidenz des libanesischen Präsidenten ist. Erbaut wurde er vom drusischen Emir Bechir II. (1788–1840), der die osmanische Provinz Libanon de facto autonom regierte.
18.12.: Der Libanon hat nicht nur alte Paläste wie den in Beit ed-Dine, sondern auch moderne, wie die Villa Sursock, in der sich heute ein Museum befindet.
19.12.: Auch 28 Jahre nach Ende des Bürgerkriegs im Libanon (1975 - 1990) kann man in Beirut immer noch die Spuren der Kämpfe finden - neben der Uni steht ein völlig zerschossenes Gebäude direkt neben einem Neubau.
20.12.: Ein anderes typisch libanesisches Frühstück - eine gefüllte Teigtasche, die in einem direkt in den Fels gehauenen Ofen direkt im Feuer zubereitet wird.
21.12.: Da öffentliche Dienstleistungen, wie die Instandsetzung von Straßen im Libanon eigentlich nur kurz vor Wahlen (wie dieses Jahr im Mai) wirklich funktioniert, lösen die Libanes*innen ihre Probleme kreativ - etwa indem sie das Schlagloch im Bürgersteig mit Lego ausbessern.
22.12.: Obst und Gemüse werden im Libanon - selbst mitten in der Stadt - oft direkt am Straßenrand verkauft.
23.12.: Graffito sind in Beirut allgegenwärtig - wie dieser bunte Schriftzug in der Nähe der Corniche.
24.12.: Mit diesem Bild von der Corniche im multikulturellen Beiruter Stadtteil Hamra verabschiede ich mich aus Beirut und beende diese Fotoserie. Wenn ihr auch ein Semester lang den Libanon entdecken und dabei auch noch mit DAAD-Stipendium studieren wollt, schaut euch unseren Studiengang an: https://www.uni-erfurt.de/studium/studienangebot/master/mesh/