Forschung

Aktuelle Forschungsfelder

 

1. Ethische Fragen der Prostitution und deren gesetzlichen Lösung. (Rechtsvergleich des Nordischen Modell)

2. Doing University: Die Problematik identitätspolitischer Fragestellungen im Kontext von Allgemeinbegriffen und die Dekonstruktion von Namen im Poststrukturalismus. (Konstitution einer disziplinären Forschungsgruppe)

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Abgeschlossene Forschungsprojekte

Das Projekt geht von der Leitfrage aus, wie Soziale Sicherheit in Deutschland angesichts ökonomischer, gesellschaftlicher und globaler Wandlungsprozesse in einer ethisch verantworteten Form gestaltet werden kann. Ziel ist es, ein idealtypisches Modell der sozialen Sicherheit zu erarbeiten, das sich langfristig auf drei Gerechtigkeitsebenen bewährt:

(a) auf einer menschenrechtlichen, die das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums einschließt,

(b) einer Ebene sozialer Gerechtigkeit bezüglich Makro- und Mikroverteilungsaspekten und

(c) auf einer Ebene sozialer Entwicklung hinsichtlich des ethischen Anspruchs auf Befähigungs- und Beteiligungsgerechtigkeit aller betroffener Menschen.

Von der Reformbedürftigkeit des gegenwärtigen Sozialsystems ausgehend werden unterschiedliche Reformtypen auf ihr Gerechtigkeitspotential und ihre Erfüllung christlicher Sozialprinzipien hin untersucht sowie auf ihre Implementierbarkeit (ökonomische und soziale) hin überprüft. Es wird eine ethische Kriteriologie für ein Strukturkonzept sozialer Sicherung begründet werden, das zukünftig menschenrechtliche Standards für alle potentiell Betroffenen garantieren, einen sozialen Ausgleich zwischen ihnen gewähren und sie zur gesellschaftlichen Beteiligung befähigen soll. Das Strukturkonzept soll einen Beitrag zu größerer Humanität der Gesellschaft leisten, sowie Armutsresistenz, menschenwürdige Lebensbedingungen, aber auch Inklusionsfähigkeit des sozialen Systems langfristig sichern helfen.

Beteiligte WissenschaftlerInnen

Prof. Dr. Elke Mack

Andreas rauhut M.A./ M.Th.

Dipl.-theol. Bernhard Preusche B.A.

Adrian Papenhagen

Eine zukünftige Sozialstaatskonzeption muss im Hinblick auf die Garantie sozialer Gerechtigkeit Migrationsbewegungen berücksichtigen, besonders weil diese seit 2014 eine neue Qualität erhalten haben. Eine rein nationalstaatlich-nutzenorientierte Verbindung von Migration und sozialer Sicherheit ist sozialethisch allerdings höchst problematisch, da sie bedürftige und betroffene Menschen auf ihre Funktionalität für westliche Volkswirtschaften und Sozialsysteme hin verkürzt. Jenseits nationalstaatlicher Nützlichkeitserwägungen geht Christliche Sozialethik als theologische Disziplin von einer anthropologisch erweiterten Sicht auf Migranten als menschliche Personen aus, die ein Recht auf Hilfe, Bewegungsfreiheit und ein Leben in Würde besitzen. Deshalb muss das ursprüngliche sozialethische Anliegen, sozial gerechte Institutionen innerhalb von Gesellschaften zu begründen, in einen universalen Kontext eingebettet werden. Aus dem Dilemma zwischen Forschungszielen nationaler sozialer Gerechtigkeit und globaler Gerechtigkeit lässt sich dann entkommen, wenn soziale und globale Gerechtigkeitsdimensionen nicht polarisiert, sondern differenziert zusammengedacht werden. Unter Einbeziehung der neueren philosophischen und christlich-sozialethischen Migrationsdebatte soll deshalb eine ethische Kriteriologie dafür erarbeitet werden, wann, in welchem Maß und in welcher Form die Aufnahme von Migranten nach eingehender Berücksichtigung der Belastbarkeit der nationalen sozialen Institutionen eines westlichen Wohlfahrtsstaates wie Deutschland universal verpflichtend, normativ gerecht und ethisch billig ist. Es ist eine ethisch widerspruchsfreie Synthese zu entwickeln, wie Humanität unter den bestehenden soziale Knappheitsbedingungen für beide Betroffenenparteien, Inländer mit Bürgerrechten und Migranten mit universalen Menschenrechten im Rahmen gegenwärtiger und zukünftiger, national-sozialer und globaler menschenrechtlicher Gerechtigkeitsverpflichtungen garantiert werden kann.

Betreuende Forschungen

Bücher in der Bibliotheca Amploniana

 

LAUFENDE BETREUUNG

  • Adrian Papenhagen:
    Eine Stufentheorie der Migrationsethik
  • Julia Stabentheiner:
    'Armut' und 'Entwicklung' in der katholischen Sozialverkündigung im praxisorientierten Vergleich.

 

ABGESCHLOSSENE PROMOTIONEN

  • Marion Bayerl:
    Die Familie als gesellschaftliches Leitbild. Ein Beitrag zur Familienethik aus theologisch-ethischer Perspektive (ETS 92), Würzburg 2007.
  • Martin Lampert:
    Alterssicherung im Spannungsfeld von demographischer Entwicklung und intergenerationeller Gerechtigkeit (ta ethika 10), München 2009.
  • Michael Hartlieb:
    Die Menschenwürde und ihre Verletzung durch extreme Armut. Eine Sozialethisch-Systematische Relektüre des Würdebegriffs, Paderborn 2013.
  • Andreas Rauhut:
    Gemeinsam gegen Armut?. Globale Gerechtigkeit im Gespräch zwischen christlicher, afrikanischer und konfuzianischer Ethik Leipzig 2015.
  • Bernhard Preusche:
    Sozialstaat im Überlegungsgleichgewicht. Die Kohärenz von Sozialrecht, Gerechtigkeitsvorstellungen und katholischer Soziallehre zur Erarbeitung sozialstaatlicher Qualitätskriterien, Nomos 2017.
  • Paulina Hauser:
    "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren" Sozialethische Analyse von Menschenrechtsverletzungen an Frauen in Ländern des globalen Südens

 

ABGESCHLOSSENE HABILITATIONEN

  • Prof. Dr. Bernhard Laux:
    Kumulative Habilitation. Abgeschlossen 2009.
  • Privatdozentin Dr. Marion Bayerl:
    Die Wiederkehr des Religiösen? Religiöse Zeiterscheinungen und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. (Ta ethika 13) München 2017.