Promovieren am Forschungscampus Gotha
Das Nachwuchskolleg "Wissensgeschichte der Neuzeit" bietet die Möglichkeit, strukturiert zu promovieren. Die Doktorand*innen werden hier vorrangig betreut von Prof. Dr. Iris Schröder, Prof. Dr. Wolfgang Struck und Prof. Dr. Bernhard Kleeberg sowie von den anderen im Rahmen des Nachwuchskollegs engagierten Senior Scholars. Die Gothaer Sammlungen, und hier insbesondere die eng mit dem Forschungskolleg verbundene Sammlung Perthes, bieten einen außerordentlichen Quellenbestand zur Bearbeitung vielfältiger Themen der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte sowie der Kolonialgeschichte ebenso wie für transdisziplinäre Sammlungsstudien.
Getragen wird das Nachwuchskolleg von der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt, dem Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes (FKTS) und dem Forschungszentrum Gotha (FZG). Die Arbeitsplätze befinden sich in den Gothaer Institutionen.
Das Forschungskolleg
Das Forschungskolleg Transkulturelle Studien / Sammlung Perthes versteht sich als eine Plattform für interdisziplinäre Forschungen zur historischen Gewordenheit der heutigen globalen Welt. Unsere Forschung orientiert sich an den Gothaer Sammlungszusammenhängen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert und richtet ein besonderes Augenmerk auf die von der Forschungsbibliothek Gotha bewahrte Sammlung Perthes, die die Überlieferung des 1785 in Gotha gegründeten Verlagshauses Justus Perthes Gotha und seiner Nachfolger umfasst.
Das Forschungskolleg Forschungsprofil
Forschungszentrum Gotha
Das Forschungszentrum Gotha beschäftigt sich mit der Kultur- und Wissensgeschichte der Frühen Neuzeit. In diesem Sinne interessieren wir uns sowohl für elaborierte Wissensformen als auch für eher praktische Ausprägungen des Wissens. Der erkenntnisleitende Fokus unserer Forschung liegt dabei insbesondere auf der Wissensproduktion, also den Praktiken, die Wissen hervorbringen und strukturieren. Neben in Texten überliefertem Wissen untersuchen wir sowohl bildliches Wissen als auch Objekte und Sammlungen als materielle Wissensspeicher. Unsere Forschung vereint somit ein breites Spektrum an Fragen und Themen, das von der klassischen Ideengeschichte über die Kulturgeschichte des Sammelns bis zu aktuellen Neuansätzen der historischen Wissenschaftsforschung (history of science, history of scholarship) reicht. Zeitlicher Schwerpunkt unserer Arbeit ist – den herzoglichen Sammlungen in der Forschungsbibliothek Gotha und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha entsprechend – die Frühe Neuzeit von etwa 1500 bis 1800 einschließlich ihrer Übergänge.
Aktuelle Promotionsprojekte
Derzeit laufen am Nachwuchskolleg “Wissensgeschichte der Neuzeit” folgende Promotionsprojekte:
- Tiere handeln. Mensch-Tier-Verhältnisse zwischen dem Horn von Afrika, Deutschland und der Welt (Annika Dörner)
- „…das Unternehmen, die Narren zu heilen…“ – Zur Herstellung und Funktion der Kategorie Heilung im Kontext der psychiatrischen Praxis der Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Elisa Kewitsch)
- Das naturwissenschaftliche Zeitalter in der Provinz – Forschen, Sammeln und Präsentieren als gesellige Praktiken um 1900 (Anna-Maria Hünnes)
- Bruno Hassensteins Kartographien Japans: Eine andere Geschichte der deutschsprachigen Japanologie (Patrick Müller)
- Swahili erforschen. Afrikanistische Sprachwissenschaft in Deutschland, Großbritannien und Ostafrika, 1843-1945 (Florian Balbiani)
- Der sozialisitische Maßstab. Die kartographische Produktion des VEB Hermann Haack, 1955–1989 (Dominic Keyßner)
- Transkontinentale Koproduktionen. Deutsche Expeditionen in den östlichen Sudan 1860–1874 (Albert Feierabend)
- Die Prä-Astronautik als populäre Wissenskultur von 1968 bis zum Ende des Kalten Krieges (Erik Kaiser)
- Manès Sperber - ein Leben zwischen Judentum, Marxismus und Individualpsychologie. Eine Biographie und Werkanalyse (Sebastian Ripl)
- Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha und Altenburg (1745–1804) zwischen Wissenschaft, Politik und Geheimbundtätigkeiten (Marie Nosper)