Forschung

Forschungsprojekte am Lehrstuhl

Gottes starke Töchter. Religiös bedingte Diskriminierung von Frauen in der katholischen Kirche

Die römisch-katholische Kirche sieht sich in Frauen- und Geschlechterfragen massiven Anfragen ausgesetzt. Geschlechtergerechtigkeit im Sinne des Menschenrechts, vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung geschützt zu werden, gilt in der römisch-katholischen Kirche nicht. Denn im Rahmen der besonders im Pontifikat von Johannes Paul II. forcierten binären und komplementären Geschlechteranthropologie sind Frauen und Männer nicht gleich und können daher auch keine gleichen Ansprüche stellen. Das Priesteramt könnten nur Männer ausüben, weil Jesus ein Mann war. Eine (wesentlich differenziertere) Debatte um die Öffnung aller Ämter für Frauen wird allerdings weltweit engagiert geführt.

Vgl. dazu u.a.:

  • Gottes starke Töchter. Frauen und Ämter im Katholizismus weltweit (Herder Thema), Freiburg/Br. 2024 (64 S.).
  • God's strong daughters: Women and Ministries in Catholicism Worldwide (Herder Thema, e-pub), Freiburg/Br. 2024.
  • Diskriminierung im Namen der Religion: Die römisch-katholische Kirche und die Frauen, in: Martin Ramb / Holger Zaborowski (Hg.), Freiheit und Menschenwürde (Koordinaten Europas 2), Göttingen 2024, 219–233.
  • Gegenderte Menschenwürde oder: Gibt es religiös gerechtfertigte Diskriminierung? In: Theologie der Gegenwart 66 (2/2023) 129–144.
  • Prekäre Normalitäten in der katholischen Kirche, in: LS 74 (3/2023) 198–203.
  • Harmonische Ergänzung statt Gleichberechtigung. Die Weltsynode und die Frauenfrage, in: Herder Korrespondenz 77 (9/2023) 13–15.
  • Rez.: Margit Eckholt/Johanna Rahner (Hg.), Christusrepräsentanz. Zur aktuellen Debatte um die Zulassung von Frauen zum priesterlichen Amt. Freiburg/Br. u. a. 2021, in: ThLZ 149 (9/2024) 854–856.
  • Forever second – forever young, in: Philippa Rath/Burkhard Hose (Hg.), Frauen ins Amt! Männer der Kirche solidarisieren sich, Freiburg/Br. 2022, 284–286.
Cover_Bild der Herder Thema: Gottes starke Töchter. Frauen und Ämter im Katholizismus weltweit

Segnen, was Gott geschaffen hat. Diskriminierung von LGBTIQ+ Personen in Lehre, Liturgie und Leben der katholischen Kirche

Queere Sexualität wird in der katholischen Kirche nach wie vor verurteilt; sexuelle Diversität geleugnet. Im Hintergrund steht auch hier die binäre und komplementäre Geschlechteranthropologie der Kirche, derzufolge sexuelle Intimität ohne die (biologische) Möglichkeit gemeinsamer Elternschaft und jenseits der Institution der Ehe sittlich illegitim sei. Zwischen der heterosexuellen Ehe und homosexuellen Partnerschaften/Ehen bestünden keinerlei Analogien. Eben diese offenkundigen Analogien führen allerdings seit Jahrzehnten in immer mehr Gesellschaften zur Gleichstellung bzw. zur Öffnung der Ehe für alle. Auch christliche Kirchen der westlichen Tradition öffnen ihre kirchliche Eheschließung für alle. In der katholischen Kirche wird die Debatte um die Möglichkeit von Paarsegnungen derzeit engagiert geführt; eine Gleichstellung homosexueller mit heterosexuellen Ehen samt sakramententheologischer Konsequenzen wird bisher aber noch vehement abgelehnt.

Vgl. dazu u.a.:

  • Pastorale Initiativen – liturgietheologische Impulse – sakramententheologische Herausforderungen. Das konstruktive Potenzial der Debatte um das Responsum ad dubium, in: Harald Buchinger / Benedikt Kranemann / Alexander Zerfaß (Hg.), Liturgie – „Werk des Volkes“? Gelebte Religiosität als Thema der Liturgiewissenschaft (QD 324) Freiburg/Br. 2023, 329–357.
  • Mit guten Gründen für LGBTIQ+-Personen in der Kirche eintreten, in: Wolfgang Rothe (Hg.), Gewollt. Geliebt. Gesegnet, Freiburg/Br. 2022, 68f.
  • Segnen, was Gott geschaffen hat. Dogmatisch-theologische Überlegungen zur Benediktion gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, in: LJ 71 (2021) 255–272.
  • Kurskorrektur!, in: Mirjam Gräve – Hendrik Johannemann – Mara Klein (Hg.), Katholisch und queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln, Paderborn 2021, 259–264.

Konfessionskunde und Ökumene: Katholizität im 21. Jahrhundert

Was ist (heute noch) katholisch? Was macht konfessionelles Profil im 21. Jahrhundert aus? Hier gibt es immense Verschiebungen. Überkommene konfessionelle Marker werden weniger wichtig (genommen). Einer Konfession anzugehören steht eher für eine kulturelle Beheimatung denn für identitätspolitische Abgrenzung in den alten Kontroversen um Gnade, Eucharistie und das (Papst-) Amt. Zwischenkirchliche (Lehr-) Dialoge werden zwar weiterhin geführt, katholischerseits eher reserviert als öffnend. Doch ökumenische Fortschritte (z.B. ökumenische Gastfreundschaft, christlicher Religionsunterricht) erfolgen früher und nachhaltiger vor Ort und im Alltag als auf kirchlicher Leitungsebene.

Konflikte und Auseinandersetzungen innerhalb der Konfessionen nehmen dagegen an Bedeutung zu. (Neue) Allianzen entstehen über Konfessionsgrenzen hinweg. Hier geht es weniger um religiöse Fragen im engen Sinn als um den Ort der Kirchen in der (spät-) modernen Welt. Es geht um die Demokratie und Menschenrechte, Geschlechtergerechtigkeit und queere Sexualität. Und darum, ob die Kirchen in einer säkularen Welt sakrale Enklaven (im Amt, im Sakrament) aufrechterhalten können.

Was bedeuten diese Verschiebungen für die Konfessionskunde und die Ökumenische Theologie, die traditionell die Differenzen und Gemeinsamkeiten der christlichen Kirchen untersuchen? Wie verschiebt sich ihr Untersuchungsgegenstand, ihr Erkenntnisinteresse?

Vgl. dazu u.a.:

  • Begriff und Bedeutung, Grenzen und Chancen der Konfessionskunde heute, in: mdki 74 (2023) 200-203.
  • Prekäre Normalitäten in der katholischen Kirche, in: LS 74 (3/2023) 198–203.
  • Anders katholisch werden. Mögliche Wege aus der Kirchenkrise, in: Herder Korrespondenz 77 (2/2023) 30–32.
  • Wege aus der Volkskirche. Neue und alte Diasporaerfahrungen der römisch-katholischen Kirche in Deutschland, in: Katharina Bracht / Thomas Söding (Hg.), Diaspora und Sendung. Erfahrungen und Auftrag christlicher Kirchen im pluralen Deutschland. Eine Studie des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses (DÖSTA) (BÖR 134), Leipzig 2021, 168–180.
  • Konfessionelle Debatten um konfessionelle Identität. Katholische Kirche auf Synodalen Wegen, in: ÖR 70 (2021) 198–206.
  • Im Glauben vorangehen. Ökumenische Paare können Kommunion feiern, in: Thomas Söding / Wolfgang Thönissen, Eucharistie – Kirche – Ökumene. Aspekte und Hintergründe des Kommunionstreits (QD 298) Freiburg / Basel / Wien: Herder 2019, 151–171.
  • Zusammen mit Stefanie Schardien: Heute christlich glauben. Der Leitfaden für die Ökumene im Alltag, Freiburg – Basel – Wien: Herder 2019 (Neubearbeitung von Kirche, Christsein, Konfessionen, 2011; 176 S.).

 

Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland (2019–2023)

Als Reaktion auf die Erkenntnisse der so genannten MHG-Studie (24.9.2028) haben DBK und ZDK gemeinsam einen Synodalen Weg initiiert, der unter breiter Beteiligung von Bischöfen, theologischen Expert:innen und engagierten Katholik:innen über 3 Jahre mit 5 Plenarversammlungen und intensiver Arbeit in vier Synodalforen durchgeführt wird. Alle Texte und Ergebnisse sowie viele weitere Informationen finden sich hier: Synodaler Weg
Julia Knop ist seit Beginn dieses Prozesses, der bei der Frühjahrsvollversammlung der DBK im März 2019 erdacht wurde, aktiv beteiligt: durch die Arbeit im Synodalforum I Macht und Gewaltenteilung in der Kirche. Gemeinsame Teilhabe und Teilnahme am Sendungsauftrag, als Mitglied der Synodalversammlung und des an den Synodalen Weg anschließenden, einen Synodalen Rat vorbereitenden Synodalen Ausschusses, der 2023 seine Arbeit aufnehmen wird. In Vorträgen, Workshops und Publikationen sowie journalistischen Beiträgen reflektiert sie die Prozessdynamik, Herausforderungen, Beschlüsse und Erkenntnisse dieses Reformprozesses.

Vgl. dazu u.a.:

  • Julia Knop / Matthias Remenyi / Matthias Sellmann / Tine Stein (Hg.), Synode als Chance. Zur Performativität synodaler Ereignisse (QD 337) Freiburg/Br. 2024 (340 S.).
  • Julia Knop, Der Synodale Weg der römisch-katholischen Kirche in Deutschland, in: ThLZ 149 (4/2024), 263–279. 
  • Wie geht es weiter – in der katholischen Kirche? I. Synodale Wege. Von Problemen, Problemlösungs- und Problemlösungsverhinderungsversuchen, in: Martin Dürnberger (Hg.), Wie geht es weiter? Zur Zukunft der Wissensgesellschaft (SHW 2023), Innsbruck 2023, 39–57.
  • Communio hierarchica – communicatio hierarchica Synodalität nach römisch-katholischer Façon, in: Markus Graulich / Johanna Rahner (Hg.), Synodalität in der katholischen Kirche. Die Studie der Internationalen Theologischen Kommission im Diskurs (QD 311) Freiburg/Br. 2020, 153-169.
  • Synodalität von oben nach unten. Der lange Schatten des Ersten Vaticanums, in: dies. / Michael Seewald (Hg.), Das Erste Vatikanische Konzil. Eine Zwischenbilanz 150 Jahre danach, Darmstadt: WBG 2019, 217-232.
  • Theologie der Gegenwart: Der Synodale Weg (ThG 64, 1/2021), mit Beiträgen von Michael Karger, Thomas Söding, Thomas Arnold, Martina Kreidler-Kos, Michaela Labudda, Andrea Qualbrink, Tomáš Halík, Norbert Lammert, Christian Seitz.
  • Nachgefragt – Das aktuelle Gespräch mit Julia Knop über den Synodalen Weg, hr2 Camino – Religionen auf dem Weg (18.2.2022)
  • Der Synodale Weg – die letzte Chance für die Kirche? Julia Knop im Gespräch mit Daniel Heinze. Akademie-Podcast „Mit Herz und Haltung“ (2.2.2022)

Das sakramentale Amt. Kritik und Reform der römisch-katholischen Theologie des ordinierten Amtes

Klerikalismus im Sinne einer Überzeichnung des Standesunterschieds zwischen Klerikern und Laien prägt nicht nur das Verhalten vieler Kleriker, sondern das System Kirche im Ganzen: Recht und Liturgie, Theologie und Spiritualität des Amtes. Das betrifft das Amt des Presbyters (Priesters) und des Bischofs. Das II. Vatikanische Konzil wollte mit seiner Würdigung des Bischofs und des Bischofskollegiums die Überhöhung des Papstamts ausbalancieren bzw. kontextualisieren. Damit ging faktisch aber eine vergleichbare Überhöhung des Bischofsamts einher, dem eine beispiellose und praktisch wie persönlich schlichtweg überfordernde Machtfülle zugemessen wurde. Für beide Stufen des hierarchischen Amtes sind Korrekturen und Reformen dringend angezeigt: in Bezug auf das Priesteramt hinsichtlich einer Differenzierung von Ordination und Ordo, Beruf/Leitungsaufgaben und Spiritualität; in Bezug auf das Bischofsamt besonders hinsichtlich einer echten Gewaltenteilung, -begrenzung und -kontrolle.

Vgl. dazu u.a.:

  • Wie geht es weiter – in der katholischen Kirche? II. Die Krise der Kirche, die Krise des Amtes und Optionen für die Zukunft, in: Martin Dürnberger (Hg.), Wie geht es weiter? Zur Zukunft der Wissensgesellschaft (SHW 2022), Innsbruck 2023, 57–84.
  • Valentin Dessoy – Peter Klasvogt – Julia Knop (Hg.), Riskierte Berufung – ambitionierter Beruf. Priester sein in einer Zeit des Übergangs (Kirche in Zeiten der Veränderung 11) Freiburg/Br. 2022 (380 S.)
  • Gregor Maria Hoff – Julia Knop – Benedikt Kranemann (Hg.), Amt – Macht – Liturgie. Theologische Zwischenrufe für eine Kirche auf dem Synodalen Weg (QD 308) Freiburg/Basel/Wien 2020 (320 S.).

(Ir-) Relevanz und (Im-)Plausibilität der Gottesfrage

Cover des Buchs Die Gottesfrage zwischen Umbruch und Abbruch von Julia Knop

Die Frage nach Gott lässt sich, ob explizit oder implizit gestellt, kaum mehr als anthropologische Konstante und damit allgemein akzeptable Basis zur Begründung theologischer Arbeit, ihrer Rationalität und Relevanz sowie ihres Standorts an staatlichen Universitäten ansetzen. Sie ist ihrem Gehalt und vor allem ihrer Relevanz nach längst zu einem möglichen Narrativ neben diversen anderen Lebens- und Deutungsoptionen geworden. Statt, wie vormals, den Rahmen des Feldes zu markieren, innerhalb dessen über Sinn und Unsinn der Welt und des Lebens gestritten werden kann, ist die „Hypothese Gott“ nurmehr eine Möglichkeit neben anderen, die eigene Sinnsuche und Sinnstiftung zu gestalten. Theologie bestellt demnach – anders, als viele gängigen Selbstvergewisserungsstrategien es suggerieren möchten – nur mehr eine von vielen möglichen Parzellen auf dem Feld menschlicher und gesellschaftlicher Verständigung. Aber sie umgreift nicht (mehr) den Horizont möglichen Wissens und Forschens. Diese Verschiebung der Gottesfrage vom Ganzen zum Teil, von einer gemeinsamen Rahmengröße zur Option, ist eine theologische Herausforderung ersten Ranges. Systematische Theologie, die sich dem Anspruch der Offenheit für die „Zeichen der Zeit“ verpflichtet weiß und nicht nur Symptome kurieren, sondern deren Ursache bedenken und bearbeiten will, muss sich dieser Herausforderung stellen: Wie kann angesichts der epochalen Verschiebung der Gottesthematik zu einem Teil- und Minderheitennarrativ Theologie betrieben werden? Welche Konsequenzen und Aufgaben ergeben sich für die universitäre Theologie angesichts des Phänomens, dass ihre Kernfrage, also die Frage nach Gott und seiner Bedeutung für den Menschen, fundamental anders oder gar nicht mehr gestellt wird?

Vgl. dazu u.a.:

  • Gott: Ein Menschheitsthema? Zeitgenössische Prämissen und unzeitgemäße Einreden, in: Julia Knop (Hg.), Die Gottesfrage zwischen Umbruch und Abbruch. Theologie und Pastoral unter säkularen Bedingungen (QD 297) Freiburg / Basel / Wien: Herder 2019, 161–177.
  • Gott – oder nicht. Theologie und Kirche angesichts des Nichtglaubens ihrer Zeit. Ein Paradigmenwechsel, in: ThG 60 (2017) 141–154.
  • Die Tagungen: "Gott?" Oder: Was war eigentlich die Frage? Theologie nach dem Relevanzverlust ihres Gegenstands, Erfurt, St. Ursula, 24.-25.11.2017 sowie Wer braucht (noch) einen (gnädigen) Gott? Luthers Frage im Wechsel der Zeit, Köln (Domforum) und Bensberg (Thomas-Morus-Akademie), 17.-19.9.2017.                                               

Das Buch "Die Gottesfrage zwischen Umbruch und Abbruch - Theologie und Pastoral unter säkularen Bedingungen"

Theologie der Ehe – nach Amoris laetitia

Cover des Buchs Beziehungsweise - Theologie der Ehe, Partnerschaft und Familie von Julia Knop

Der synodale Prozess, den Papst Franziskus bald nach Beginn seiner Amtszeit zu Fragen von Ehe und Familie angestoßen hat, wurde in Kirche und Gesellschaft mit großem Interesse wahrgenommen. Allein das wahrzunehmen ist von immenser Bedeutung, hat die katholische Kirche in den letzten 50 Jahren nicht nur ihr Deutungsmonopol, sondern in weiten Teilen der Bevölkerung auch jeglichen Anspruch auf kompetente Deutung partnerschaftlichen Lebens verloren. Innerhalb der systematischen Theologie führt die Theologie der Ehe, abgesehen von akuten gesellschaftspolitischen Fragen, eine Randexistenz. In Form einer monographischen Aufarbeitung der katholischen Ehetheologie soll diese inzwischen jahrzehntelange Lücke geschlossen und zugleich die Impulse, die Franziskus mit Amoris laetitia setzte, zugunsten einer erneuerten Theologie der christlichen Ehe aufgegriffen und konstruktiv weitergeführt werden.

Vgl. dazu u.a.:

  • Teologia delle relazioni: matrimonio, vita di coppia, famiglia, Brescia, Italia Queriniana 2023.
  • Sakrament und Segen, Recht und Religion. Das Ehesakrament weiter denken, in: Erwin Dirscherl/Markus Weißer (Hg.), Wirksame Zeichen und Werkzeuge des Heils?  Aktuelle Anfragen an die traditionelle Sakramententheologie (QD 321), Freiburg/Br. 2022, 343–360.
  • Sakrament der Nachfolge. Erneuerungen und Vertiefungen der kirchlichen Ehetheologie durch Amoris laetitia, in: LebSeelsorge 67 (2016) 235–239.
  • Julia Knop – Jan Loffeld (Hg.), Ganz familiär. Die Bischofssynode 2014/2015 in der Debatte,                              Regensburg: Pustet 2016 (152 Seiten). 
  • Leben und Lehre im Licht des Evangeliums. Das nachsynodale Schreiben Amoris Laetitia von Papst Franziskus, in: IkaZ Communio 45 (2016) 378–387.
  • Amoris laetitia. Über die Liebe in der Familie. Ein Kommentar, in: Julia Knop – Jan Loffeld (Hg.), Ganz familiär. Die Bischofssynode 2014–2015 in der Debatte, Regensburg: Pustet 2016, 13–39.

Das Buch "Beziehungsweise - Theologie der Ehe, Partnerschaft und Familie"

 

Aktuelle Promotionsprojekte

Lukas Hennecke: "Römisch-katholische Lehrverkündigung in aktuellen Spannungsfeldern. Eine Analyse der Nachsynodalen Schreiben ‚Amoris laetitia‘ und ‚Christus vivit‘ von Papst Franziskus vor den Herausforderungen der Spätmoderne"

Die gegenwärtige Welt scheint immer komplexer zu werden. Universalgelehrte, die alle Bereiche der Wirklichkeit überblicken, kann es kaum noch geben. Selbst die Unübersichtlichkeit der biographischen Möglichkeiten eines einzelnen Menschen steigert sich immer weiter. Diese Zunahme an Komplexität zeigt sich auch im religiösen Bereich, der als Folge starker gesellschaftlicher Veränderungsprozesse vielfältigen Transformationen unterliegt. Jede Person muss sich nun ihre eigene individuelle Weltanschauung aus einer großen Pluralität an Optionen auswählen.

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen können als Antwort auf diese Entwicklungen zunehmend Strategien der Reduktion von Komplexität beobachtet werden. Diese formieren sich in der Spätmoderne vorrangig als Identitätsbewegungen, die in politischer, wirtschaftlicher oder religiöser Hinsicht vermeintlich einfache Lösungen anbieten. Die innerhalb eines solchen Kollektivs gültigen „Fakten“ werden dabei zumeist ohne begründete Verifizierungen festgelegt. Auf diese Weise gelingt es ihnen, durch Identitätsfixierungen Komplexität auszuklammern und die von ihren Mitgliedern wahrgenommene Welt zu vereinfachen.

Die zeitgenössische Theologie kommt innerhalb dieses Spannungsfeldes nicht um die Gretchenfrage herum: Wie hältst du’s mit der Spätmoderne? Es geht dabei um die Frage, ob im Pontifikat von Franziskus eher spätmodernefreundlich Komplexität zugelassen wird, oder ob als Reaktion auf die Komplexitätssteigerungen der Spätmoderne eher eine kirchliche Kollektividentität festgezurrt wird. Ziel der Dissertation ist es, die gegenwärtige römisch-katholische Positionierung im Spannungsfeld von Komplexitätssteigerung und Identitätsfixierung anhand von Nachsynodalen Schreiben Franziskus‘ zu analysieren und eine verantwortete alternative kirchliche Positionierungsoption in der Spätmoderne zu formulieren.

Ludwig Motz: "Die Beschreibung konfessioneller Identität aus römisch-katholischer Perspektive"

Besonders in den letzten Jahrzehnten wurde das Thema der konfessionellen Identität(en) intensiv fokussiert. Vor allem im Kontext des binnenchristlichen ökumenischen Dialogs ist der Themenbereich der konfessionellen Identität bearbeitet worden. Konsenspapiere in der Ökumene beruhen meist auf der Ausbildung von konfessionellen Identitäten, die im Anschluss daran in einen Dialog gebracht werden. Dabei sind die Konfessionsverständnisse von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Rollenverständnisse, institutionelle oder persönliche Profile, gesellschaftliche und zeitgeschichtliche Kontexte bedingen sich gegenseitig bei der Ausprägung konfessioneller Selbstverständnisse.

Da sich das Identität ständig wandelt und in Veränderung befindet, will die Dissertation der gegenwärtigen Beschreibung des katholischen Profils nachgehen. Dabei verfolgt sie kein normatives, sondern vielmehr ein deskriptives Interesse und untersucht anhand ausgewählter Beispiele, wie konfessionelle Identität beschrieben wird, wo und wann sie aus welchen Gründen stark gemacht und auf welchen Ebenen sie verhandelt wird.

Abgeschlossene Promotionen

Dr. Dominique-Marcel Kosack: "Erlösung des Selbst. Eine spätmoderne Soteriologie und die Irritation personaler Identität"

Abschlussarbeiten

Bachelorarbeiten

  • Michelle Dylong: „Gott hatte schon gelitten.“ (Esther M. Magnis)​ Christologische Zugänge zur Theodizeefrage in der Diskussion​ (SS 2017)​

Master-/Magisterarbeiten

  • Antonia Dölle: "Traditionsbruch: Frauenordination im Judentum. Entwicklungen – Argumente – Perspektiven" (SoSe 2023)
  • Markus Wetter: "Vom Wert der Partnerschaft – Perspektiven einer erneuerten Ehetheologie" (SoSe 2021)
  • Magdalena Lorek: "Zwischen Ideologie und Wirklichkeit. Lehramtliche Geschlechterkonzepte in der Debatte" (SoSe 2021)
  • Ludwig Motz: "Polarisierungen verstehen. Eine exemplarische Analyse innerkirchlicher Konfliktthemen und deren argumentativer Grundlagen" (WS 2020-21)
  • Lukas Hennecke: "Einheit in Synodalität? Römisch-katholisch / orthodoxer Dialog zu Kirche und Kircheneinheit" (SoSe 2019) - 2019 ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Katholisch-Theologischen Fakultät
  • Michelle Dylong: "Kirchliche Segnung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften? Dogmatische und liturgietheologische Perspektiven" (WS 2019/20) - 2020 ausgezeichnet mit dem Förderpreis der Katholisch-Theologischen Fakultät
  • Friederike Schüffny: "Kirche der Sünder – sündige Kirche? Kirchliche Vergebungsbitten in der Diskussion. Analysen und Perspektiven" (WS 2019/20)
  • Angelika Abel: "Versöhnung verstehen - Versöhnung feiern. Theologische Grundlagen und litugische Bewährungsfelder" (SoSe 2020)