„hat die irluchte hochgeborn furstinne frawe Margaretha, greffin unnd frawe zcu Hennenberg witwe, mir, Iohanni Reinhart von Smalkalden, zcugeschicket Iohannem Hennenberger gein Erffort…“
Weiterführende Einblicke in die ersten drei Semester seines Studienaufenthaltes erlaubt eine im Zuge der pestbedingten Flucht aus Erfurt im August 1484 angelegte Abrechnung, mit der Hennebergers Mentor, der Mediziner und Jurist Johannes Reinhardi aus Schmalkalden, detailliert über die für Hennebergers Ausbildung und Unterbringung verauslagten Gelder Rechenschaft ablegte, die die gräflichen Schatulle in Form eines Stipendiums gewährt hatte. Die Quelle erlaubt weitreichende, in dieser Form einmalige Erkenntnisse zur Studienorganisation an der spätmittelalterlichen Erfurter Artistenfakultät sowie der für das Bakkalariat zu absolvierenden Lehrveranstaltungen. In dieser Form ist sie für die Erfurter Universität einzigartig. Zugleich vermittelt die Abrechnung einzigartige Einblicke in den studentischen Lebensalltag mit seinen kleinen und großen Herausforderungen, Verpflichtungen sowie Freuden. Gelüftet wird auch die Identität des illegitimen Grafensohns.
Der Vortrag findet im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung „Ze Vezzer vor der Henneberger sarken – Literatur im Umfeld der Grafen von Henneberg und ihres Hausklosters Veßra“ vom 13. bis 15. Juni 2024 statt.