Über die Veranstaltung
Der Vortrag stellt die Nahrungsabstinenz als einen ständig umstrittenen Versuch dar, eine „Ideologie der Transzendenz“ (Bräunlein) durch den menschlichen Körper zu vermitteln. Nahrungsabstinenz wird als eine dezidiert weibliche Laienpraxis konturiert, die oft als Akt der „stellvertretenden Sühne“ innerhalb eines Bündels anderer körperlicher Praktiken (Stigmata, Ekstasen) gerahmt wurde.
Die Spannung zwischen einer spezifisch katholischen Erzählung, die dem Leiden und dem körperlichen Schmerz einen Sinn gibt, und einem post-aufklärerischen oder 'modernen' Alltagsverständnis von Religion wird aus religionswissenschaftlicher Perspektive analysiert. Außerdem wird diese Frömmigkeitspraxis als ein beständiges, wenn auch irritierendes Merkmal katholischer Frömmigkeit diskutiert, das einer eigenen kulturellen Logik folgt.
Diese Veranstaltung aus der Reihe der Monday Lectures wird vom Seminar für Religionswissenschaft organisiert.
Die Teilnahme ist auch online via Webex möglich: https://uni-erfurt.webex.com/uni-erfurt/j.php?MTID=m7da34c832c6121a62e846e17abd65e2a
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.