Kartographische Quellen und Territoriale Transformationen Äthiopiens seit dem späten 18. Jahrhundert (ETHIOMAP)

Das Forschungsprojekt besteht aus zwei Partnerprojekten, die parallel in Frankreich (gefördert von der ANR) und in Deutschland (gefördert von der DFG) durchgeführt werden. Ziel des Forschungsprojekts ist die systematische Erfassung, Klassifikation und Analyse von in der Äthiopienforschung vielfach unbekannten historischen Karten aus und zu Äthiopien. Funde von auch den beteiligten Forschern noch völlig unbekanntem Kartenmaterial, das wichtige kulturhistorische und historische Einsichten bieten wird, waren dabei zu erwarten. Damit wird nicht nur eine Lücke in der globalen Kartographiegeschichte geschlossen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Erhalt von indigenem territorialem Wissen geleistet, das vor allem in der Phase vor der Kolonialisierung in die aufgrund von lokaler Mitarbeit entstandenen Karten eingeflossen ist, und damit von originalem afrikanischem Kulturerbe. Dies ist auch ein Beitrag zum „Nation-Building“ in Äthiopien, da dort verlässliches Material zur soziopolitischen Territorialgeschichte kaum existiert. Das Projekt verbindet digitale Methoden mit historisch gewachsener Nordostafrika- bzw. Äthiopienforschung und einem Fundus historischer Kartenarchivschätze, die weitgehend unbearbeitet sind. Ziel ist die Publikation eines Buches, das die wichtigsten Karten dokumentiert, analysiert und indexiert, und eine von den französischen Partnern verantwortete, in Zusammenarbeit mit den deutschen Partnern zu erstellende digitale Datenbank zur Dokumentation und Indexierung von für die Forschung wichtigem Kartenmaterial. Die Laufzeit der Projektförderung endete 2019, doch die Forschungsgruppe arbeitet nach wie vor weiter an diesem Projekt, aktuell in Kooperation mit der Forschungsgruppe des Projekts KarAfAs.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Projektseite

La Lettre de l'EHESS

Kooperationspartner

École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS), Paris - Hauptpartner durch ANR-Finanzierung des französischen Partnerprojektes

Forschungszentrum und Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt

Mekelle University, Tigray, Äthiopien

Max-Planck-Institut für Ethnologie, Halle/Saale

Centre français des études éthiopiennes (CFEE), Addis Abeba, Äthiopien

Hiob-Ludolf-Zentrum für Äthiopistik, Universität Hamburg

Projektleitung und Bearbeiter*innen

Dr. Eloi Ficquet (EHESS, Paris, Leiter des französischen Partnerprojektes)

Assoc.-Prof. Dr. Wolbert Smidt (Mekelle University, Äthiopien und Friedrich-Schiller-Universität Jena, Leiter des deutschen Partnerprojektes)

Prof. Dr. Iris Schröder (Direktorin des Forschungskollegs Transkulturlle Studien / Sammlung Perthes und Professorin für Globalgeschichte an der Universität Erfurt)

Fesseha Berhe (Department of History and Heritage Management, Mekelle University, Äthiopien)

Laufzeit & Förderung

Laufzeit:
01/2016 – 12/2019

Förderung:
Für die französische Seite gefördert von der Nationale Agentur für Forschungsförderung (ANR) und für die deutsche Seite gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Kontakt

Inhaberin der Professur für Globalgeschichte
(Historisches Seminar)
C18 – Lehrgebäude 4 / Raum 124
Sprechzeiten
nach Vereinbarung
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Bild: Abessinien, Ausschnitt aus: Hermann Berghaus, Chart of the World, 6. Auflage, Gotha: Justus Perthes 1871 © Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt.