Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels und der zunehmenden globalen Verflechtungen steht der Europäische Auswärtige Dienst (EEAS) vor entscheidenden Herausforderungen. Insbesondere die Mittelmeerregion – ein Hotspot sowohl für klimatische Veränderungen als auch für geopolitische und energiepolitische Spannungen – erfordert eine kohärente und strategische Herangehensweise der Europäischen Union. Herkömmliche, sektorale Politikansätze greifen zu kurz, da sie die komplexen Wechselwirkungen zwischen Klima, Energie und Sicherheit nur unzureichend erfassen.
Vor diesem Hintergrund haben Studierende der Brandt School in Zusammenarbeit mit ihren Kommiliton:innen des European Forum der Hebrew University Jerusalem den Bericht „Breaking the Silos: Applying Nexus Thinking to EU External Energy and Climate Policy in the Mediterranean Region“ erarbeitet. Darin empfehlen sie, den Ansatz des Nexus Thinking in die Arbeit des EEAS zu integrieren, um politische Entscheidungsprozesse kohärenter und effektiver zu gestalten.
Als zentrales Ergebnis des Projekts entwickelte das Team das Nexus Decision-Making (NDM) Tool, ein strategisches und heuristisches Instrument, das dem EEAS dabei helfen soll, seine Rolle als zentraler Akteur in der externen Energie- und Klimapolitik zu stärken. Das Tool unterstützt eine ganzheitliche Betrachtung der Herausforderungen in der Mittelmeerregion und hilft, nachhaltige Lösungen zu fördern.
Im Rahmen einer dreitägigen Studienreise nach Brüssel hatten die Studierenden die Möglichkeit, ihre Erkenntnisse mit hochrangigen Vertreter:innen des EEAS, darunter die Sondergesandten für Klima und Umwelt sowie für Energiediplomatie, zu diskutieren. Zudem führten sie Fachgespräche mit Expert:innen renommierter Think-Tanks wie E3G sowie mit Vertreter:innen der Industrie.
Das Capstone-Projekt wurde von Professor Andreas C. Goldthau (Brandt School) und Professor Lior Herman (European Forum, Hebrew University Jerusalem) betreut.