Distinguished Fellow (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)

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Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien
C19 – Forschungsbau „Weltbeziehungen“
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Universität Erfurt
Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien
Postfach 90 02 21
99105 Erfurt

Andreas Folkers

Persönliche Informationen

  • Studium der Sozialwissenschaften und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und der New School for Social Research, New York.
  • 2011-2018: wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. am Arbeitsbereich »Biotechnologie, Natur und Gesellschaft«.
  • 2011-2014: Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes.
  • 2017: Promotion in Soziologie.
  • 2018-2024: Postdoc an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Soziologie (Arbeitsbereich »Allgemeiner Gesellschaftsvergleich«):
    Leiter von zwei Forschungsprojekten zu Symbiotischen Kollektiven (2018-2020), gefördert von der VW-Stiftung, und Klimarisiken im Finanzsystem, gefördert von der DFG (2020-2024).
  • Fellowships und Gastaufenthalte an der New School, NY (2013), dem Max-Weber-Kolleg Erfurt (2018, 2024-2025), der London School of Economics (2022), dem Institute for Advanced Study, Princeton (2022-2023).
  • 2023: Forschungspreis der Justus-Liebig-Universität Gießen für das Habilitationsprojekt »Fossile Moderne«.
  • Seit 2024: Mitglied des Kollegiums des Frankfurter Instituts für Sozialforschung (IfS).
  • Ab 2025: Marie-Curie Fellow am IfS und der Columbia University, New York. 

Forschungsprojekt

Fossile Moderne. Eine Naturgeschichte der Gegenwart.

Mein Buchprojekt untersucht den Aufstieg, den Niedergang und das Nachleben der „fossilen Moderne“. Es untersucht moderne Gesellschaften aus der Perspektive ihrer wohl wichtigsten Ressourcen: Kohle, Öl und Gas. Aus dieser Perspektive erscheint die Moderne in einem ungewohnten Licht. Die Moderne hängt von etwas ganz und gar Unmodernem ab. Das moderne Versprechen des Neuen und der Erneuerung ist nur möglich geworden durch den Rückgriff auf das Alte, das Uralte, Fossile. Zugleich ist die Moderne dadurch ihrerseits zum Fossil geworden. Sie erscheint veraltet und unzeitgemäß. Dennoch verschwindet sie nicht einfach. Vielmehr führt sie in den fossilen Hinterlassenschaften ein Nachleben, das noch die ferne erdgeschichtliche Zukunft bestimmen wird. „Fossilen Moderne" das ist also nicht nur die fossil befeuerte Hochmoderne, die uns zu Unrecht bisweilen schon als Vergangenheit erscheint; die wir aber auf alle Fälle hinter uns lassen wollen. Die fossile Moderne, das ist auch unsere ökologische Zukunft, das, was uns erst noch bevorsteht, ob wir wollen oder nicht.

Forschungsschwerpunkte
kritische Theorien, Wissenschafts- und Technikforschung, (Politische- Wirtschafts- Umwelt-) Soziologie, Biopolitik, Infrastruktur, Energie

Publikationen (Auswahl)

  • Folkers, Andreas 2024: Risking carbon capital: Reporting infrastructures and the making of financial climate risks, in: Economy & Society, 53(3), 504-526.
  • Folkers, Andreas 2024: Calculative futures between climate and finance: A tragedy of multiple horizons, in: Sociological Review, https://doi.org/10.1177/00380261241258832
  • Folkers, Andreas und Sven Opitz 2022: Fixing the symbiotic planet. Climate change, microbial metabolism, and the quest for the low-carbon cow, in: Social Studies of Science 52(3), 330-352.
  • Folkers, Andreas 2022: Nach der Nachhaltigkeit. Resilienz und Revolte in der dritten Moderne, in: Leviathan. Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaften 50(2), 239-262.
  • Folkers, Andreas 2021: Fossil Modernity. The Materiality of Acceleration, Slow Violence, and Reclaimed Temporalities, in: Time & Society 30(2), 223-246.
  • Folkers, Andreas 2020: Air-appropriation. The imperial origins and legacies of the Anthropocene, in: European Journal of Social Theory 23(4), 611-630.
  • Folkers, Andreas 2019: Freezing time, preparing for the future. The stockpile as a temporal matter of security, in: Security Dialogue 50(6), 493-511.
  • Folkers, Andreas 2018: Das Sicherheitsdispositiv der Resilienz. Katastrophische Risiken und die Biopolitik vitaler Systeme, Frankfurt am Main und New York: Campus.
  • Folkers, Andreas 2017: Politik des Lebens jenseits seiner selbst. Für eine ökologische Lebenssoziologie mit Deleuze und Guattari, in: Soziale Welt 68(4), 365-384.
  • Folkers, Andreas 2017: Existential Provisions – The Technopolitics of Public Infrastructure, in: Environment and Planning D: Society and Space 35(5), 855-874.
  • Folkers, Andreas 2017: Continuity and catastrophe: Business continuity management and the security of financial operations, in: Economy and Society 46(1), 103-127.
  • Folkers, Andreas 2016: Daring the Truth: Foucault, Parrhesia and the Genealogy of Critique, in: Theory, Culture & Society 33(1), 3-28.
  • Folkers, Andreas und Thomas Lemke (Hg.) 2014: Biopolitik. Ein Reader, Berlin: Suhrkamp.

Links

Link zur Website von Andreas Folkers: https://andreasfolkers.eu/