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Kreuzganggespräche: "Gott?!"

Die Katholisch-Theologische Fakultät und das Katholische Forum im Land Thüringen laden 2022 alle Interessierten erneut zu ihren gemeinsamen "Kreuzganggesprächen" im Kreuzgang des Erfurter Doms ein. Sie stehen diesmal unter dem Titel "Gott?!" und starten am Mittwoch, 4. Mai.

Wer ist das eigentlich – Gott? Was bedeutet es, an Gott zu glauben? Welche Konsequenzen hat der Monotheismus, der Glaube an einen Gott? Und ist der Glaube an Gott überhaupt plausibel? Lange dachte man, diese Fragen gehörten zu einer vergangenen Epoche. Heute werden sie jedoch mit neuer Dringlichkeit wieder gestellt. Die Corona-Pandemie, religiös begründete Gewalt, die Missbrauchskrise in der Kirche oder auch die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens führen immer wieder neu zur Gottesfrage. Diese Frage lässt uns nicht so einfach los. Sie steht im Zentrum der diesjährigen Kreuzganggespräche.

Im ersten Gespräch fragt Gesine Schwan nach den politischen Konsequenzen des Glaubens an Gott. Eckhard Nordhofen zeigt im zweiten Gespräch, wie anarchisch der Glaube an den einen Gott ist. Und abschließend fragt Jörg Phil Friedrich, ob es überhaupt plausibel ist, an Gott zu glauben. An die Impulse schließt sich jeweils die Möglichkeit zur Diskussion an.

Programmübersicht
Mittwoch, 4. Mai | 19:30 Uhr
Der politische Gott
Prof. Dr. Gesine Schwan, Politikwissenschaftlerin und Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance
In welchem Verhältnis stehen Politik und Religion? Welche Konsequenzen hat der christliche Glaube an Gott für politisches Handeln? Und braucht unsere spätmoderne Gesellschaft Gott oder sollte der Glaube
an Gott nicht eher reine Privatsache sein?

Mittwoch, 11. Mai | 19:30 Uhr
Der anarchische Gott
Prof. Dr. Eckhard Nordhofen, Philosoph und Theologe
Gott ist kein Teil des Kosmos sondern dessen Schöpfer. Mit dieser Erkenntnis überschritt Israel einst eine entscheidende Schwelle der Religionsgeschichte. Als JHWH, der „Ich bin da“, ist er niemals und nirgendwo nicht da. Das macht ihn zum großen Gegenüber der Welt und zu einer anarchischen Urkraft. JHWH erzeugt einen Abstand zu allem was der Fall ist. Und jeder Herrscher soll nun wissen, dass es eine Instanz über ihm gibt, mit der er die Herrschaft teilen und vor der er sich rechtfertigen muss.

Mittwoch, 18. Mai | 19:30 Uhr
Der plausible Gott
Jörg Phil Friedrich, Philosoph und Publizist
Es gibt zwar keine Beweise, aber doch gute, vernünftige Gründe dafür, an einen Gott zu glauben. Mit ihm wird verständlich, dass die Menschen als freie Wesen mit einem moralischen Gewissen, einem Sinn für Schönheit und einem Hang zur Wahrheit ausgestattet sind – offensichtliche Attribute des Mensch-Seins, deren Erklärung sich der Naturwissenschaft entzieht.

Um Anmeldung unter E-Mail: kath.forum@bistum-erfurt.de wird gebeten.  Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird jedoch gebeten.
Achtung: Die Kreuzganggespräche finden unter den jeweils geltenden Regeln zur Eindämmung der Pandemie statt.

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