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"Da bin ich an der Universität Erfurt genau richtig!": Prof. Dr. Hildegund Keul zu Gast am Theologischen Forschungskolleg

Auf Einladung des Theologischen Forschungskollegs kommt die Fundamentaltheologin Prof. Dr. Hildegund Keul im April für vier Wochen als Fellow an die Universität Erfurt. An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg forscht sie aktuell im Rahmen des DFG-Projekts „Verwundbarkeiten. Eine Heterologie der Inkarnation im Vulnerabilitäsdiskurs“ zu menschlicher Verwundbarkeit. Damit bringt sie eine spannende Perspektive nach Erfurt.

Die Thüringische Landeshauptstadt kennt sie sogar schon ein wenig: “Mein erster Besuch war ausgerechnet kurz vor dem Fall der Mauer im Mai 1989. Auf dem Weg zu einer deutsch-deutschen Hochzeit kam ich damals zur Stippvisite nach Erfurt. Die Stadt sah noch ganz anders aus. Der Spruch ‘Ruinen schaffen ohne Waffen’ machte damals die Runde. Das war nicht die ganze Wahrheit, aber ein Teil schon. In den nächsten Jahren schaute ich immer mal wieder neugierig, was sich verändert hat, als ich von 1993 bis 2004 im Bistum Magdeburg arbeitete. Erfurt hat eine beeindruckende Geschichte, die sich in wunderbaren Gebäuden verkörpert; eine anregende Atmosphäre, zu der der Fluss und die Landschaft ringsum beitragen; und vor allem freue ich mich auf die Menschen, mit denen ich mich austauschen und spannende Forschungsfragen diskutieren kann." Zugleich kommt Hildegund Keul nach den jüngsten Thüringer Wahlergebnissen mit einer gewissen Skepsis nach Erfurt: "Ich blicke mit Sorge auf die politischen Entwicklungen. Denn ich halte unsere Demokratie für sehr wertvoll und sehe sie von rechtspopulistischen Parteien gefährdet. Auch aus christlicher Perspektive ist mir wichtig: die Demokratie wahrt die Menschenwürde am besten, auch die der 'Armen und Bedrängten aller Art' (2. Vatikanisches Konzil). Dass sich die katholischen Bistümer Ostdeutschlands und die Deutsche Bischofskonferenz so klar gegen Rechtsextremismus abgrenzen, ist ein gutes Zeichen.”

Ihr Forschungsthema “Vulnerabilität” ist für die Theologin, wie sie selbst sagt, ein “großartiges”. "Weil es in allen menschlichen Kontexten relevant ist. „Ich schließe gerade meine zweite Forschungsphase ab und bereite mich schon auf ein neues Projekt zu ‚Vulnerabilität und Ritual‘ vor. Da bin ich an der Universität Erfurt genau richtig, denn hier gibt es einen Schwerpunkt in Ritualforschung. Dabei nach den Machtwirkungen der Vulnerabilität zu fragen, ist für uns alle eine neue Perspektive. In einer wunderbaren Kooperation werden wir gemeinsam einen Workshop dazu gestalten, darauf bin ich sehr gespannt.”

Mehr über die Forschung von Prof. Dr. Hildegund Keul lesen Sie in unserem Forschungsblog “WortMelder”.

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