Forschung in der Bildungspsychologie

Unsere Forschungsinhalte

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In unserer Forschung beschäftigen wir uns mit den Beziehungen zwischen Lernprozessen, Diagnostik und Instruktion. Dabei gehen wir Fragen nach wie: Welche Lernprozesse können mit welchen instruktionalen Methoden angeregt oder verbessert werden? Wie können Lernprozesse so diagnostiziert werden, dass angemessene instruktionale Methoden gewählt werden können? Welche Eigenschaften von Lehrkräften beeinflussen ihre diagnostischen Urteile oder ihre Gestaltung instruktionaler Methoden (z. B. Feedback)?

Unser Ansatz ist die anwendungsorientierte Grundlagenforschung: Wir entwickeln unsere Fragestellungen möglichst aus der pädagogischen Praxis heraus, indem wir beispielsweise Probleme aus dem Schul- oder Hochschulkontext aufgreifen und diese systematisch mit psychologisch-experimentellen Methoden untersuchen.

Unser Forschungsverständnis

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Wissenschaft bedeutet für uns in erster Linie Wissen schaffen. Dazu gehören die Anwendung solider empirischer Methoden und die Berücksichtigung forschungsethischer Gesichtspunkte genauso wie eine lösungsorientierte, kritische Denkweise, intensive Zusammenarbeit mit anderen Forschenden sowie reger wissenschaftlicher Austausch sowohl über Netzwerke und Konferenzen als auch über wissenschaftliche Publikationen. Unser Anspruch ist, lehr-lernrelevantes psychologisches Wissen stetig weiterzuentwickeln und in gut verwertbarer praxisnaher Weise an die Lehrenden und Lernenden auf allen Ebenen der Bildung heranzutragen.

Forschungsprojekte

Übersicht Forschungsprojekte (sortiert nach Laufzeit)

SUBSES: Einflüsse der sozialen Umwelt auf Bildungsprozesse von Schüler:innen unterschiedlicher ethnischer und sozioökonomischer Herkunft

SEARCH - Fostering teachers’ reSEARCH competencies

  • verantwortlich: Helene Zeeb und Thamar Voss (Universität Freiburg)
  • Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der 2. Förderphase des Freiburger Projekts FACE in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung
  • Laufzeit: seit 2019

Lernstrategien mittels Unterrichtsvideos anregen lernen

Förderung (meta-)kognitiver und motivationaler Prozesse beim Lernen aus direkter Instruktion durch lernvorbereitendes Problemlösen

  • gemeinsam mit: DFG-Netzwerk PS-I (Underlying learning mechanisms of problem solving prior to instruction approaches)
  • Laufzeit: seit 2012

Einschätzungen und Feedback von Lehrkräften bei Lernenden mit Migrationshintergrund

SeReNe: Self-Regulation-Network, Project 2: Diagnosis of Self-Regulation – The use of Diagnostic and Non-Diagnostic Cues.  A Cross-National Study (DioR)

DigiDIn-Kfz: Digitale Diagnostik und Intervention im Kfz-Wesen

Digital gestütztes, individuelles Feedback zur Förderung von Lernmotivation und Lernerfolg - Evaluation eines Unterrichtskonzepts in Mathematik

FormAL: Formatives Assessment von Lernstrategien fördern durch unterstütztes Peer-Feedback

Unterstützung der Diagnosefertigkeiten von Lehrern: Lernstrategien mittels Lerntagebuch erkennen und fördern

Forschungsschwerpunkte

Die Forschung der Arbeitsgruppe Bildungspsychologie ist angebunden an das Nachwuchskolleg Bildungsqualität und integriert sich in das Forschungsprofilfeld Bildung.Schule.Verhalten

Selbstreguliertes Lernen und digitale Tools

Viele Menschen, und so auch angehende Lehrkräfte, wissen oft wenig über das gesellschaftlich wichtige Thema des selbstregulierten Lernens oder sitzen sogar Fehlkonzepten auf. Damit Lehrkräfte verständnisorientierte Prozesse selbstregulierten Lernens bei ihren Schülerinnen und Schülern erkennen und fördern können, entwickelt die Arbeitsgruppe digitale Lerntools und optimiert sie.

Zudem untersuchten wir, wie individuelles Feedback in einem digitalen Mathematiklerntool und eingebettet in Präsenzunterricht so eingesetzt werden kann, dass lernförderliche Attributionen, Selbstwirksamkeit und damit langfristig wichtige Komponenten selbstgesteuerten Lernens von Schülerinnen und Schülern gefördert werden.

Kontakt: Inga Glogger-Frey, Swantje Tannert, Helene Zeeb

Projekte:

Lernstrategien mittels Unterrichtsvideos anregen lernen

Digital gestütztes, individuelles Feedback zur Förderung von Lernmotivation und Lernerfolg - Evaluation eines Unterrichtskonzepts in Mathematik

  • verantwortlich: Inga Glogger-Frey, Alexander Eitel (Universität Gießen), Alexander Renkl (Universität Freiburg), Katharina Whalen (abgeordnete Lehrkraft)
  • Laufzeit: 2018 – 2022
  • Förderung: Robert-Bosch-Stiftung

FormAL: Formatives Assessment von Lernstrategien fördern durch unterstütztes Peer-Feedback

Lehr-Lernmethoden zur Vorwissensaktivierung und Lernvorbereitung

Bei den Lehr-Lernmethoden betrachten wir zum Beispiel vorwissensaktivierende, transferfördernde Methoden in Bezug auf die immer wieder kontrovers diskutierte Frage, ob Lernende zu Beginn des Lernens an die Hand genommen werden (direkte Instruktion) oder besser selbst entdecken sollen (problemorientiertes Lernen). Wir erforschen motivationale und kognitive Lernmechanismen wie das Bewusstwerden von Wissenslücken, Neugier oder Selbstwirksamkeitserwartungen.

Dabei befassen wir uns auch mit der Frage, wie Aufgaben zur Lernvorbereitung gestaltet sein müssen, damit lernförderliche Prozesse angeregt werden. Konkret untersuchen wir dabei, wie sich verschiedene Gestaltungsaspekte lernvorbereitender Contrasting Cases auf stattfindende kognitive Prozesse auswirken.

Kontakt: Inga Glogger-Frey, Katharina Ockl

Projekte:

Förderung (meta-)kognitiver und motivationaler Prozesse beim Lernen aus direkter Instruktion durch lernvorbereitendes Problemlösen

  • gemeinsam mit: DFG-Netzwerk PS-I (Underlying learning mechanisms of problem solving prior to instruction approaches)
  • Laufzeit: seit 2012

Migration und Bildung

Immer wieder zeigen Studien, dass Kinder und Jugendliche im deutschen Bildungssystem je nach ethnischer und sozialer Herkunft unterschiedlich erfolgreich sind. Inwiefern tragen Lehrkräfte zu dieser Ungleichheit bei? In unserer Forschung untersuchen wir, wie sich die Herkunft der Lernenden auf das Denken und Handeln der Lehrkräfte auswirken kann. Dabei liegt ein besonderer Fokus darauf, wie Lehrkräfte die Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler einschätzen und wie sie ihnen Feedback geben. Außerdem prüfen wir, welche Rolle hierbei die Überzeugungen, Stereotype und sozialen Motive der Lehrkräfte spielen. Aufbauend auf den Ergebnissen möchten wir Interventionen entwickeln, die dazu beitragen können, herkunftsbedingte Ungleichheiten zu verringern.

Kontakt: Helene Zeeb

Projekte:

Einschätzungen und Feedback von Lehrkräften bei Lernenden mit Migrationshintergrund

SUBSES: Einflüsse der sozialen Umwelt auf Bildungsprozesse von Schüler:innen unterschiedlicher ethnischer und sozioökonomischer Herkunft

Beispielbasiertes und multimediales Lernen in digitalen Lernumgebungen

Wir untersuchen, wie digitale Lernumgebungen optimiert werden können und forschen dabei an Tragweite und Ergänzungen von Prinzipien beispielbasierten und multimedialen Lernens. Beispielsweise untersuchen wir, wie Unterrichtsvideos fürs Lernen optimal eingesetzt werden können. Wie kann man sie instruktional so gestalten, dass Lehramtsstudierende trotz der darin enthaltenen Fülle an Informationen das Zentrale lernen? Wie nutzt man also die Chancen dieses digitalen Mediums am besten unter Zuhilfenahme von Prinzipien des multimedialen Lernens?

Auch setzen wir Prinzipien des beispielbasierten Lernens in einer Kfz-Simulation ein und suchen Möglichkeiten, Auszubildende zu einer tiefen und andauernden Verarbeitung dargebotener Diagnosestrategie-Beispiele anzuregen.

Kontakt: Inga Glogger-Frey

Projekte:

DigiDIn-Kfz: Digitale Diagnostik und Intervention im Kfz-Wesen

Hier geht es zu einem Video für die breitere Öffentlichkeit auf der Ascot-Plus Projektseite.

Förderung der forschungsmethodischen Kompetenz von Lehrkräften

Was bedeutet es, wenn in der Zeitung steht, die Leistungen an deutschen Schulen hätten sich „signifikant verschlechtert“? Wie kann eine Lehrkraft systematisch und zielgerichtet Rückmeldung zum eigenen Unterricht einholen? Lehrkräfte benötigen grundlegende forschungsmethodische Kompetenzen, um Ergebnisse der Bildungsforschung zu verstehen, ihr Handeln evidenzbasiert zu reflektieren und forschend an das eigene Handeln herangehen zu können. Bereits im Studium sollte daher die forschungsmethodische Kompetenz zukünftiger Lehrkräfte gefördert werden. Studierende sehen forschungsmethodisches Wissen jedoch häufig als unnütz und praxisfern an. Außerdem empfinden viele Lehramtsstudierende Statistik als schwierig und zweifeln an ihren statistischen Fähigkeiten. In unserem Projekt untersuchen wir daher, wie diesen ungünstigen subjektiven Theorien vorzubeugen ist und wie die Motivation für die Beschäftigung mit Forschungsmethoden erhöht werden kann.

Kontakt: Helene Zeeb 

Projekte:

SEARCH - Fostering teachers’ reSEARCH competencies

  • verantwortlich: Helene Zeeb und Thamar Voss (Universität Freiburg)
  • Laufzeit: seit 2019
  • Finanzierung: BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der 2. Förderphase des Freiburger Projekts FACE in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Individuelle, formative Lernstrategiediagnostik und Förderung der Diagnose- und Feedbackkompetenz von Lehramtsstudierenden

Formatives Feedback kann ganz wesentlich zu einer Verbesserung des Lernens beitragen. Gerade künftige Lehrkräfte sollten lernen, Lernprozesse so zu diagnostizieren, dass sie solches Feedback geben können – d.h. dass sie über den nächsten wichtigen Schritt beim Lernen informieren. Wir untersuchen in diesem Forschungsbereich, auf welche Weise unterschiedliche Komponenten von Diagnose- und Feedbackkompetenz gefördert werden können.

Als Mittel zur individuellen, formativen Lernstrategiediagnostik und -förderung dient das Lerntagebuch. In einem Lerntagebuch kann angeregt werden, dass Inhalte schriftlich und unter Anwendung von kognitiven (Elaboration, Organisation) sowie metakognitiven Lernstrategien reflektiert werden.

Als wichtige Voraussetzung zur erfolgreichen Anregung von selbstreguliertem Lernen müssen Lehrkräfte zunächst einmal feststellen, wie genau die Kompetenz zu selbstreguliertem Lernen bei den einzelnen Schülerinnen und Schülern beschaffen ist. Frühere Studien konnten zeigen, dass Lehrkräfte hierbei häufig von wenig diagnostischen Hinweisen fehlgeleitet werden. Diese Fehlkonzepte gilt es aufzudecken und zu überwinden.

Kontakt: Inga Glogger-Frey, Swantje Tannert 

Projekte:

Unterstützung der Diagnosefertigkeiten von Lehrern: Lernstrategien mittels Lerntagebuch erkennen und fördern

SeReNe: Self-Regulation-Network, Project 2: Diagnosis of Self-Regulation – The use of Diagnostic and Non-Diagnostic Cues.  A Cross-National Study (DioR)