Um nachhaltige Energiesysteme zu betreiben und Innovationen für die Energiewende zu entwickeln, werden riesige Datenmengen benötigt. Silvia Weko argumentiert in ihrer Arbeit, dass Akteure, die diese Daten erhalten und kontrollieren, von den wirtschaftlichen Vorteilen der Energiewende profitieren und vor allem Technologiekonglomerate ("BigTech") im Vorteil sind. Am Beispiel der Firma Amazon zeigt sie, wie BigTech mit Hilfe von umfangreichen Daten und künstlicher Intelligenz Machtpositionen in Energiesystemen rasch ausbauen kann. "Für die Gesellschaft ist der Einstieg von BigTech in der Energiewende ein zweischneidiges Schwert", sagt Silvia Weko. "Diese Unternehmen können einerseits mit ihren Ressourcen Technologien entwickeln, die die Energiewende beschleunigen. Andererseits kann die zunehmende Macht von BigTech bedeuten, dass sie anderen Akteuren Wert, Stellung und Innovationsmöglichkeiten entziehen. Und dies hätte negative Folgen für eine gerechte Ausgestaltung der Energiewende."
Silvia Weko wurde 2024 an der Brandt School promoviert. Sie ist Mitglied im Nachwuchskolleg "Effektive und innovative Politikgestaltung in umstrittenen Kontexten" (EIPCC) der Universität Erfurt und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Investigating the Systemic Impacts of the Global Energy Transition" (ISIGET) am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS/RIFS). In ihrer Forschung beschäftigt sie sich vor allem mit Wertschöpfungsketten für saubere Energie und damit wie die Energiewende zu schaffen ist. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Internationalen Studien und einen Master-Abschluss in Soziologie. Während ihres Studiums arbeitete sie für die Heinrich-Böll-Stiftung an deren globalem Energiewende-Projekt und vermittelte einem internationalen Publikum die Vorteile sauberer Energie.