„In Afrika werden Kinder mit Lernbeeinträchtigungen meist aus dem Bildungssystem ausgeschlossen. Da die Schulen dahingehend nicht inklusiv sind, besuchen weniger als zehn Prozent dieser Kinder unter 14 Jahren eine Schule“, weiß Priscilla Appiah. Und obwohl das Bildungssystem in ihrem Heimatland Ghana als eines der fortschrittlichsten Systeme in Afrika gilt, gibt es auch hier noch große Herausforderungen in der Bildung von Kindern mit Lernbehinderungen. Zwar gebe es Sonderschulen, aber diese hätten sehr wenige Ressourcen. Und auch das Vorurteil, Kinder mit Lernbeeinträchtigung könnten gar nicht lernen, halte sich hartnäckig, erklärt Priscilla Appiah.
Das möchte die Brandt School-Studentin mit ihrem Projekt "EdTech for Special Learning Needs" ändern. Es zielt darauf ab, das Lernen zu verändern und die Bildungsergebnisse für Kinder mit besonderen Lernbedürfnissen in Ghana durch maßgeschneiderte Bildungstechnologielösungen und spielerische Hilfsmittel zur Unterstützung der Lernbedürfnisse von Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren zu verbessern. Für diese Intitiative hatte Priscilla Appiah in diesem Jahr bereits den Commitment Award der Brandt School und der Engagementpreis-Stiftung und damit eine Anschubfinanzierung von 1.000 Euro erhalten. Nun würdigt auch der Social Impact Award (SIA) Germany ihr Vorhaben als ein vielversprechendes studentisches Sozialprojekt. Mit dem Preisgeld möchte Priscilla Appiah ausgewählte Sonderschulen in Ghana mit dem EdTech-Toolkit ausstatten und dieses so in der Praxis erproben.
Der Social Impact Award (SIA) befähigt junge Menschen in mehr als 15 Ländern in Europa, Zentralasien und Afrika, mit ihren Initiativen in die Gesellschaft hinein zu wirken. Der Preis unterstützt ihre Entwicklung zu Akteuren des Wandels, die soziale Projekte und innovative Lösungen für die dringendsten Probleme der Welt entwickeln. Dafür werden lokale Veranstaltungen und Workshops zum Thema soziales Unternehmertum organisiert, aber auch Programme, die dabei helfen, Geschäftsmodelle zu validieren und realisieren. Zudem sollen soziale Unternehmer*innen gefördert werden, deren Geschichten das Bewusstsein für diesen Bereich schärfen und die Jugend vor Ort zum Handeln inspirieren.