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Neues Forschungsprojekt über die politischen Folgen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt von Schwellenländern

Mit etwa 700.000 Euro unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden drei Jahren das Forschungsprojekt „Die Politik der Zukunft der Arbeit in Schwellenländern (PolDigWork). Wie Hoffnungen und Ängste über Digitalisierung die Meinung zu Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik verändern“ an der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt. Es wird geleitet von Prof. Dr. Achim Kemmerling, Inhaber der Gerhard Haniel Professur für Public Policy and International Development, und untersucht die sozialen und politischen Auswirkungen von Digitalisierung und Automatisierung auf die Arbeitsmärkte in den Ländern Mexiko, Indonesien und Südafrika.

 

Die Zukunft der Arbeit hat enorme Auswirkungen auf die Politik und die (Kern-)Maßnahmen der Wohlfahrtsstaaten, insbesondere die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. Neue Formen der Digitalisierung und Automatisierung verändern die Art und Weise, wie die Gesellschaft "arbeitet". In Deutschland und Europa werden die Folgen der Digitalisierung für den Arbeitsmarkt deshalb kontrovers diskutiert: Die einen befürchten massiven Stellenabbau oder Fachkräftemangel, andere heben die positiven Auswirkungen wie gesteigerte Flexibilität und Kreativität oder die Abnahme gefährlicher Tätigkeiten hervor. Während Sozial- und Politikwissenschaftler*innen beginnen, die Prozesse und Ergebnisse dieses Wandels in den fortgeschrittenen Industrieländern zu verstehen, gibt es aber gerade für Länder mit mittlerem Einkommen bisher kaum Erkenntnisse zu den politischen Folgen.

Prof. Dr. Achim Kemmerling möchte diese Forschungslücke füllen und mit seinem Projekt untersuchen, welche Effekte der digitale Wandel in Ländern außerhalb Europas hat. „Digitalisierung kann – sowohl negativ als auch positiv – noch viel stärkere Folgen für Länder mit mittleren Einkommen haben, in denen die Digitalisierung zum Teil noch fortgeschrittener ist als bei uns“, sagt Kemmerling. „Diese Staaten zeichnen immer noch stark durch Informalität und enorme Unterschiede zwischen Stadt und Land aus.“ In dem Projekt soll deshalb untersucht werden, wie sich Digitalisierung auf die soziale und politische Integration unterschiedlicher Menschen auswirkt, und ob sie eher verbindende oder polarisierende Effekte hat. „Dies zu verstehen, ist auch für die deutsche Debatte wichtig. Denn in Schwellenländern laufen Prozesse, die wir auch hier beobachten können, oft im Zeitraffer ab.“

Abbildung: Desola Lanre Ologun (via Unsplash)

Kontakt:

Inhaber der Gerhard Haniel Professor für Public Policy and International Development
(Willy Brandt School of Public Policy)
C19 – Forschungsbau „Weltbeziehungen“ / C19.02.07

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