In einem gemeinsamen Workshop untersuchten das King’s College London und die Forschungsgruppe "Sicherheitskapitalismus" der Universität Erfurt den Wandel des europäischen Energiemarktes. Der Workshop, der am 11. Oktober im Gebäude Weltbeziehungen stattfand, konzentrierte sich auf geoökonomische und hegemoniale Dynamiken nach der Energiekrise von 2022. Leitende Fragen der Veranstaltung waren, wie sich das bloco storico durch die Energiekrise verändert hat, ob sich Marktdynamiken parallel zu einem Wandel des bloco storico verschoben haben und inwieweit neue ideelle Faktoren eine Rolle spielen.
Die Panels umfassten Wissenschaftler vom Russia Institute und dem Department of Political Economy des King’s College, der staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt, der Willy Brandt School of Public Policy sowie weiterer deutscher Universitäten und Think Tanks.
Das erste Panel widmete sich regionalen Energietrends und stellte die Frage, ob russisches Gas möglicherweise nach Europa zurückkehren könnte, inwieweit Wasserstoff zu einem geostrategischen Thema für Europa geworden ist und wie die US-Energiepolitik die Strategien der EU beeinflussen könnte. Ein zweites Panel verlagerte die Diskussion auf eine theoretische Ebene und erforschte das Konzept der Hegemonie und dessen analytische Bedeutung für die Bewertung der aktuellen Dynamiken auf den Gas- und Energiemärkten in Eurasien. Ein abschließendes Panel konzentrierte sich auf zukünftige Wege der politischen Entscheidungsfindung und geopolitischen Neuausrichtung in der Energiewende. Saubere Technologien und Elektrofahrzeuge wurden ebenso diskutiert wie Fragen zur Genehmigung im Bereich der erneuerbaren Energien.
Der Workshop legte den Grundstein für eine weitere Zusammenarbeit in diesem wichtigen Bereich und für die Vertiefung des akademischen Austauschs über Geoökonomie, Hegemonie und Energie zwischen dem King’s College und der Universität Erfurt.