Kiron Open Higher Education, bekannt für ihre Arbeit zur Integration von geflüchteten Menschen ins deutsche Bildungssystem, hat zusammen mit einem Team von Studierenden der Brandt School untersucht, wie sich Menschen in illiberalen Regimen sicherer im digitalen Raum bewegen können. Laut Projektleiterin Gunda Amat Amaros machen die Ergebnisse der Studie Hoffnung. Trotz der überwiegend positiven Ergebnisse sieht sie aber auch weiterhin Problematiken „[…] leider sind diese Schutzmaßnahmen oft zu wenig bekannt. Viele AktivistInnen nutzen digitale Tools nicht, weil sie die Übermacht repressiver Regime und die Wirksamkeit von Schutzinstrumenten falsch einschätzen.“
Im Rahmen des Projekts führten Studierende der Brandt School unter Anleitung von Prof. Kemmerling zwanzig Interviews mit AktivistInnen aus Ländern wie Venezuela, Kasachstan oder Myanmar – Länder, in denen Repressalien und digitale Überwachung zum Alltag gehören. Diese Gespräche boten tiefgreifende Einblicke in die Herausforderungen, denen sich AktivistInnen weltweit gegenübersehen, und lieferten eine Grundlage für praxisnahe Empfehlungen.
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie verdeutlichen, dass gezielte Aufklärung und die Verbreitung von Informationen über digitale Schutzmaßnahmen entscheidend sind, um Menschen in repressiven Systemen besser zu schützen. Die Brandt School und Kiron Open Higher Education leisten mit ihrer Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag, um die digitale Sicherheit von AktivistInnen, JournalistInnen und Kulturschaffenden zu stärken.
Die Arbeit zeigt: Solidarität und Expertise können dazu beitragen, Menschen in schwierigen Situationen konkrete Hilfestellung zu geben. Ein Grund mehr, das Thema digitale Sicherheit in den Fokus von Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu rücken.