Meister-Eckhart-Forschungsstelle

Meister Eckhart

Die Forschungsstelle "Meister Eckhart" am Max-Weber-Kolleg erforscht das Werk von Meister Eckhart insbesondere in Bezug auf Thüringen (seine Thüringer Schriften, der Dominikanerkonvent und das Beginentum), die vor-universitäre Verbindung Erfurts um 1300 mit der Universität Paris und die zeitgenössische und moderne Eckhart-Rezeption, einschließlich ihrer interreligiösen Dimension.

In Zusammenarbeit mit den Meister Eckhart‐Forschungen u.a. an den Universitäten: Augsburg, Freiburg, Eichstätt, Lecce, London‐King´s College, Rom‐Angelicum, Metz‐Strasbourg.

In Verbindung mit: DFG, KFG „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ am Max Weber Kolleg, Arbeitskreis Religiöse Frauenforschung im Mittelalter (Sabine Schmolinski), Meister Eckhart Gesellschaft, The Eckhart Society, Meister Eckhart Initiative in Erfurt an der Predigergemeinde, Kulturdirektion Erfurt, Thüringer Institut für Lehrfortbildung (ThiLLm); Katholische Akademien in Bayern, Mainz, Freiburg, Hamburg (Tagungen).

Intentionen: Die Forschungsstelle Meister Eckhart ist aus dem Schwerpunkt „Mittelalter“ in der Kollegforschergruppe „Religiöse Individualisierung in historischer Perspektive“ am Max Weber Kolleg seit 2009 entstanden. Im Zentrum dieser Forschungen stand Meister Eckhart als Exponent einer philosophischtheologischen Bemühung um individuelle Gotteserkenntnis und um spirituelle Lebensführung. Diese Bemühungen wurden immer mehr im interaktiven Austausch mit religiösen Bewegungen im Mittelalter, vor allem im Spätmittelalter, gesehen, insbesondere mit der Beginenbewegung, mit den Diskursen um das Buch und den Prozess Marguerite Poretes. Die Frage nach religiöser Freiheit stand hier im Mittelpunkt. Aus der Weiterführung dieser Forschungen ergeben sich verschiedene Intentionen:

  1. Editorische Arbeiten in Begleitung der wissenschaftlichen Eckhart‐Ausgaben und darüber hinaus.
  2. Editorische und interpretatorische Arbeiten an Eckharts Zeitgenossen (Thomas von Erfurt, Johannes von Lichtenberg, Jacobus de Aescoli u.a.).
  3. Arbeiten zur Rezeptionsgeschichte Meister Eckharts (insbesondere im Idealismus, aber auch bis in die Gegenwart).
  4. Arbeiten zur Geschichte der Beginen und der Dominikaner in Erfurt.
  5. Arbeiten zum Verhältnis von Juden und Christen in Erfurt mit dem Schwerpunkt Bibelinterpretation.
  6. Erweiterung der interaktiven Forschung religiöser Lebensformen über die Mendikanten und Beginen hinaus (Reklusen, selbständige religiöse Haushalte).