Forschung und Entwicklung

Dissertationen (abgeschlossene & laufende Promotionsprojekte)

Zur Zuverlässigkeit des Hilfsschulaufnahmeverfahrens in der BRD Eine Untersuchung professioneller Gutachten im Zeitraum 1958 bis 1977

Abgeschlossenes Promotionsprojekt von Lisa Sauer:

(Erstgutachterin Frau Prof.‘in Dr. Michaela Vogt – Universität Bielefeld; Zweigutachterin Frau Prof.‘in Dr. Agnes Pfrang - Universität Erfurt)

Primarschulisches Lernen ist geprägt von der Normerfüllung in den Kompetenzen im Fächerkanon sowie im Arbeits- und Sozialverhalten (vgl. Machhold & Wienand 2021). Wird diesbezüglich eine Devianz beim Primarschulkind wahrgenommen, soll es mitunter durch eine ausgrenzende „pädagogische Sonderbehandlung“ (Rohrmann 2013, 113) an Förderschulen an die festgelegten Lern- und Verhaltensziele herangeführt werden. Eine derartig getrennte institutionelle Beschulung erfährt vermehrt v.a. unter den Vorzeichen schulischer Inklusion Kritik (vgl. u.a. Kottmann 2006; Katzenbach 2015). Dieser mangelt es allerdings an einer Vergewisserung darüber, wie über langlebige formal regulierte Selektionsverfahren in der Vergangenheit die schulische Separation vollzogen wurde und wie zuverlässig dies erfolgte (vgl. u.a. ebd.). Diesem Desiderat widmete sich das abgeschlossene Forschungsprojekt1 , welches aus bildungshistorischer Perspektive das am Übergang zwischen Primar- und Hilfsschule in der BRD zwischen 1958 und 1977 durchgeführte Hilfsschulaufnahmeverfahren (HAV) in den Blick nimmt. Das Projekt bewegt sich mit diesem Forschungsfokus interdisziplinär im Bereich der historischen Kindheits- und Grundschulforschung, aber auch im Bereich der pädagogisch-psychologischen Diagnostik (vgl. u.a. Hofsäss 1993; Moser 2013; Ingenkamp 1990). Basierend auf der Analyse von professionellen Gutachten, die über im HAV überprüfte Primarschulkinder verfasst wurden, erfolgt eine Rekonstruktion und Kontextualisierung der Konsistenz – und hiervon abgeleitet der Zuverlässigkeit – der im HAV getroffenen Beschulungsentscheidungen. Das Erkenntnisinteresse gilt dabei potenziell auftretenden Entscheidungsinkonsistenzen, die projektspezifisch als ,Grenzzone‘ zwischen Primarschulfähigkeit und Hilfsschulbedürftigkeit verstanden werden. Mit der Begrifflichkeit der ‚Grenzzone‘ lehnt sich das Projekt dabei in seiner gegenstandstheoretischen Setzung an Ideen von Link (1997) sowie von Treptow (2009) an und fußt forschungsmethodologisch und -methodisch auf der Familienähnlichkeit nach Wittgenstein (1958) sowie der Historisch-kontextualisierenden Inhaltsanalyse in Kombination mit einer qualitativen Typenbildung (vgl. Gerhardt 1986; Vogt 2015).

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„Professionalisierung in und durch Hochschullernwerkstätten – Auswirkungen auf den reflexiven Habitus von Grundschullehramtsstudierenden“

Aktuelles Promotionsprojekt von Clemens Griesel (Universität Erfurt):

Das Dissertationsprojekt befasst sich mit dem Professionalisierungsprozess von Grundschullehramtsstudierenden im Kontext von Hochschullernwerkstätten. Im Zentrum steht die Frage, wie sich der reflexive Habitus – verstanden sowohl durch die Strukturtheorie nach Helsper (2021) als auch durch die Habitus-Theorie nach Bourdieu (1999) – bei den Studierenden entwickelt. Hierbei stehen insbesondere die Analysefähigkeit, Beurteilungsfähigkeit und die Selbstreflexion der Studierenden im Fokus der Untersuchung.

Das Projekt verortet sich in einem qualitativen Forschungsparadigma. Durch Interviews, Gruppendiskussionen und schriftliche Reflexionsaufgaben wird eruiert, inwieweit Studierende ihre Analyse- und Beurteilungsfähigkeiten im Rahmen von Hochschullernwerkstattseminaren in Hochschullernwerkstätten einschätzen und entwickeln. Zudem wurde der Beitrag dieser Seminare zur Selbstreflexion der Studierenden untersucht.

Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hochschullernwerkstätten einen erheblichen Einfluss auf die Professionalisierung der Studierenden haben können, insbesondere im Hinblick auf ihre reflexiven Fähigkeiten. Jedoch variiert die Wahrnehmung und Entwicklung dieser Fähigkeiten je nach individuellen Erfahrungen und dem konkreten Seminarumfeld. Das Projekt bietet wertvolle Erkenntnisse für die Ausbildung von Lehrkräften und liefert Ansätze zur Optimierung von Lehrmethoden in der Lehrerausbildung und Hochschuldidaktik.

Lehr- und Forschungsprojekte (national/ international)

Resonance In School Environments/ Resonanz in der Schulentwicklung (RISE) - national

Mitglieder: Andrea Schmid & Agnes Pfrang (Universität Erfurt)

(BMBF-Antrag eingereicht)

Im Projekt wird gemeinsam mit den Praxispartner:innen ein Konzept zur resonanzsensiblen Übergangsgestaltung entwickelt, erprobt und empirisch untersucht. Im Fokus stehen Kinder mit Migrationshintergrund am Übergang vom Kindergarten in die Grundschule, die aktuell auch vom BMFSFJ im Rahmen des KiTa-Qualitätsgesetzes bedacht werden. Das übergeordnete Ziel besteht darin, diversitätssensible Schulentwicklungsprozesse voranzutreiben und Diskriminierung abzubauen. Ein partizipatorischer Ansatz ermöglicht es, Beratungs- und Begleitstrukturen für Kinder und ihre Familien zu etablieren, um ganzheitliche Angebotsstrukturen zu entwickeln. Daraus lassen sich entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen für v.a. Erzieher:innen und Lehrpersonen konzipieren.

Die Studie verfolgt das Anliegen, über die bestehende Forschungslage zu Bildungsübergängen hinaus v.a. Phänomene misslingender Interaktionen, entfremdete Beziehungen, Krankheit, Unwohlsein oder mangelnde Teilhabe zu fokussieren. Das theoretische Konzept von Rosa (2023) wird als Ausgangspunkt herangezogen, da es gesamtgesellschaftlich diskutiert und als ein innovativer Zugang für Schulentwicklungsprozesse angesehen wird. Insgesamt soll die Studie einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Übergangsgestaltung leisten, v.a. durch die Beförderung von schulischen Resonanzräumen und die Berücksichtigung von Teilhabe (Pfrang & Müller 2022), Wohlbefinden und Gesundheit (Goldfriedrich & Schmid 2021), um Bildungsgerechtigkeit beim Schulstart zu verbessern.

Lernen in und durch Hochschullernwerkstätten an der Nahtstelle zwischen Theorie und Praxis - national

Mitglieder: Ralf Schneider (Universität Kassel), Mark Weißhaupt (PH Nordwestschweiz), Sandra Tänzer, Clemens Griesel & Agnes Pfrang (Universität Erfurt)

Entdeckendes Lernen von Kindern wird oft im- oder explizit der non-formalen Seite von Lernprozessen zugeschlagen. Bei forschenden Lernprozessen von Studierenden scheint dies weniger leicht intuitiv möglich. Es lohnt sich jedoch generell, diese Unterscheidungen einmal genauer zu verfolgen. Wie steht non-formales, informelles, inzidentelles, leibliches, vorsprachliches, spielerisches Lernen von Kindern zu formal organisiertem, curricular und fachlich orientiertem Lernen? Wie stellt sich dies in der Arbeit der Hochschullernwerkstatt bei entsprechenden Lernprozessen von Studierenden dar? Diese Strukturunterschiede im Lernprozess werden u. E. in zu geringem Maße didaktisch wie hochschuldidaktisch reflektiert und in Lernräume und Lernformate transformiert und werden deshalb im Rahmen des Forschungsprojektes fokussiert.

Das Forschungsprojekt soll einen Beitrag dazu leisten, die Qualität der Lehre zu steigern, neue pädagogische Ansätze zu entwickeln und die Lernwerkstattbewegung an Hochschulen weiter voranzutreiben.

Evtl. auf Herausgeberband verweisen, der in Kürze erscheint.

Fallarbeit in der Pädagogischen Professionalisierung (FiPP) - national

Mitglieder: JProf. Dr. Sarah Gaubitz (Sprecherin), Prof. Dr. Ulrike Stutz, Prof. Dr. Andrea Schmid, Prof. Dr. Agnes Pfrang


Mit der Forschungsgruppe bündeln die Antragstellerinnen ihre fachübergreifenden For-schungsinteressen im Bereich der Fallarbeit in der Professionalisierung von Pädagog:innen. Dies integriert die Lehrer:innenbildung, die Förderpädagogik und die frühkindliche sowie die außerschulische Bildung. Fallarbeit wird hierbei als ein Ansatz verstanden, mit dem eine selbst-reflexive Haltung, eine Sensibilisierung gegenüber Handlungs-, Kommunikations- und Lernfor-men von Kindern und Jugendlichen und methodische Kompetenzen ausgebildet werden kön-nen. Diese Haltungen und Kompetenzen erachten wir als grundlegend dafür, Pädagog:innen darin zu unterstützen, empiriebasierte, diversitätsorientierte und adressat:innengerechte pä-dagogische Settings zu planen, zu realisieren und zu reflektieren. Mit der Fallarbeit werden zudem qualitative Methoden der empirischen Forschung vermittelt und dabei für Praktiker:in-nen relevante Erhebungs- und Analyseverfahren fokussiert. Zusätzlich zur Einführung in etab-lierte Verfahren werden Methoden entwickelt, die an mögliche – durch die Forschungsgruppe ermittelte- Bedarfe, z. B. einer praxisorientierten Forschung, angepasst sind. Die Forschungs-gruppe strebt eine Zusammenführung von theoretischem Wissen, Forschungstätigkeiten so-wie Methodenvermittlung und -reflexion in der Lehre an. So sollen hochschuldidaktische Kon-zepte entwickelt werden, mit denen Theorie und Praxis der Fallarbeit fachübergreifend gelehrt werden können. Studierende und Doktorand:innen werden durch ihre im Rahmen von Lehr-angeboten zur Fallarbeit formulierten Feedbacks und durch ihre hier durchgeführten individu-ellen Anwendungsformen von Methoden der Fallarbeit zu Mitwirkenden bei der Entwicklung eines hochschuldidaktischen Konzepts. Diese Beteiligung unterstützt die Studierenden und Doktorand:innen sowohl in ihrer pädagogischen Professionalisierung als auch in ihrer Entwick-lung von Forschungskompetenzen. Die Beteiligung ermöglicht außerdem eine Einbeziehung von Perspektiven und Ideen von Nachwuchswissenschaftler:innen in die Reflexion von Fallar-beit und in die Konzeptentwicklung. Die Forschungsgruppe wird mit einem interdisziplinären Kolloquium einen Rahmen dafür schaffen, die Durchführung von Fallarbeit mit qualitativen Methoden in Qualifikationsarbeiten wie Masterarbeiten und Doktorarbeiten vorzustellen und zu diskutieren. Ein langfristiges Ziel der Forschungsgruppe ist der Aufbau eines Fallarchivs, auf das dann auch andere Forschende zurückgreifen können.

Teilhabe Lehren und Lehren - international

Mitglieder: Kathrin Müller (HfH Zürich), Agnes Pfrang (Universität Erfurt)

Inklusion gewinnt seit der 2009 ratifizierten UN-BRK an Einfluss auf die Unterrichtsentwicklung. Im Kontext des damit verbundenen Anspruchs gewann ein vielseitiger Heterogenitätsdiskurs zunehmend an Bedeutung und Schulen nutzen zur didaktischen Unterrichtsentwicklung Maßnahmen, wie z.B. Individualisierung und Differenzierung, um dem Anspruch auch in der Praxis konstruktiv zu begegnen. In diesem Heterogenitätsdiskurs lässt sich jedoch ein Ungleichgewicht identifizieren Scheidt (2023), da der Fokus stark auf Individualisierung liege. Unterrichtsformen mit Tandem- oder Gruppeninteraktionen werden im inklusiven Unterricht wenig beachtet. Aktuelle Konzepte und Forschungen legen ihren Fokus vornehmlich auf den individuellen Schüler bzw. die individuelle Schülerin, nicht aber auf das gemeinsame Lernen von Schüler:innen im Unterricht. Das Projekt widmet sich diesem Desiderat, in dem das gemeinsame Lernen von Schüler:innen und somit auch die Teilhabemöglichkeiten aller Heranwachsenden fokussiert werden. Dabei stehen folgende Forschungsfragen im Fokus:

  • Wie können inklusions- und teilhabeorientierte Interaktionsprozesse innerhalb einer Lerngemeinschaft initiiert, gestaltet und gemeinsam reflektiert werden?
  • Wie werden Spannungen, Widerstände und Irritationen im Kontext von Teilhabe zum Thema?
  • Wie werden Spannungen, Widerstände und Irritationen im Kontext von Teilhabe zu inklusionsorientierten Lerngelegenheiten?
  • Was trägt zum Gelingen einer inklusionsorientierten Teilhabe bei?
  • Bislang mangelt es an einer angemessenen pädagogischen und didaktischen Verortung von Lernen einer inklusionsorientierten Teilhabe, so dass gemeinschaftliche Lernprozesse in einem mit- und voneinander Lernen entstehen können.

Ziel ist es zu erforschen, wie teilhabeorientierte Interaktionsprozesse in Lerngemeinschaften didaktisch initiiert, fachlich gestaltet und pädagogisch unterstützt werden können.

International Cooperation Class (ICC) - international

Mitglieder: Lisa Sauer & Agnes Pfrang (Universität Erfurt), Daniel Castner (University of Bloomington), Ana María Ramos García & Javier Villoria Prieto (Universidad Granada)

1. Theoretical Context

With the aim of meeting the increasing demands and challenges of the teaching profession in times of advancing globalization as well as increasing migration and multiculturality, there is a trend towards internationalization in teacher education (Falkenhagen, Grimm & Volkmann, 2018; Quezada & Cordeiro, 2016). The focus is on teaching global as well as intercultural competencies - in the best case in an international teaching-learning setting. These competencies and international experiences are considered central for future teachers to broaden their own perspectives regarding global tasks and challenges (Scheunpflug, 2021).

2. Seminar Overview

2.1 Intended purposes and planned educational goals

The International Cooperation Class (ICC) shows one possible adaptation of teacher education to modern societal conditions and educational claims. It offers the opportunity

  • for intercultural experience with less organizational effort, time, and financial expenses.
  • to broaden students' perspectives on teaching, the inner workings of schools, and educational systems beyond the national dimension.

It also offers the opportunity to acquire competences on the following four levels:

  1. Collaborative and intercultural competence
  2. Professional competence with regard to the curriculum
  3. Competence in the use of modern media and communication technologies
  4. Global competence

2.2 Seminar Topic

Observation, Description and Reflection of Inclusive Pedagogical Settings

The ICC was developed on inclusive education and therefore addresses one specific global task and challenge within the pedagogical context (Scheunpflug, 2021). Inclusive education “internationally, […] is increasingly seen as a principle that supports and welcomes diversity amongst all learners” (Ainscow, 2020, p. 124). So, the seminar enhances the teaching in the context of both diversity in classrooms and learning across borders and thus the quality of teachers (Darling-Hammond & Branford, 2005; Rivkin, Hanushek & Kain, 2005; Sieber & Mantel, 2012).

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International Cooperation Class (ICC)

 

Forward to the (Common) Roots of Education – Pedagogical Terminologies in Different Languages - international

Mitglieder: Anja Kraus (Stockholm University), Rose Ylimaki (Nothern Arizona University) Daniel Castner (Bloomington University) Todd Price (National Louis University Chicago) & Agnes Pfrang (Universität Erfurt)

In times of accelerated globalization, economic, cultural, political, and social interactions amongst different populations and regions around the globe increase and are promoted. The English language has emerged as a global force, penetrating all other linguistic territories. The project is motivated by the fact that language models the social and cultural tasks of today. More specifically, terminology constitutes formats of professional knowledge as taught at the universities.

In this project a transcultural perspective on education will be provided, by working on the terminologies of Bildung, learning, curriculum, Didactic, education and upbringing, educational practice, and methodology. This will be done in relation to social and cultural tasks of today, identified as e.g. Digitalization, Multiculturality and Globalisation, Interdependence and Sustainable Development or Governance, Policy and Leadership.

The overall goal of this research area is to get an overview of the actual situation in research on educational terminology from the perspective of educational and cultural science.​​​​​

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Forward to the (Common) Roots of Education – Pedagogical Terminologies in Different Languages

 

Transition Kindergarten – Grundschule - national

Mitglieder: Prof.in Dr. Barbara Lochner (FH Erfurt), Prof.in Dr. Agnes Pfrang (Universität Erfurt), Judith Preiß (Universität Erfurt)

In einer gemeinsamen Lehrveranstaltungsreihe mit Studierenden der Kindheitspädagogik (FH Erfurt) und der Grundschulpädagogik (Universität Erfurt) widmen wir uns dem Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule. Um nachzuvollziehen, welche Akteure, Perspektiven und Institutionen mit entsprechenden Aufgaben die Transitionen gestalten und wie Kinder bei der Ausbildung entsprechender Transitionskompetenzen unterstützt werden sollten, erarbeiten wir zunächst bildungswissenschaftliche Grundlagen und reflektieren diese dann mit Blick auf die praktische Gestaltung des Übergangs.

In Professionsgruppen werden professionelle Überzeugungen, Handlungsfelder und Rollenmuster reflektiert, um Studierende bei der Entwicklung spezifischer Handlungs- und Professionalisierungskompetenzen zu unterstützen. Folgende Leitfragen stehen dabei im Mittelpunkt:

  • Wie gestaltet sich eine multiprofessionelle Zusammenarbeit im Rahmen eines ko-konstruktiven Übergangsprozesses?
  • Welche professionsspezifischen Vorstellungen vom Kind, von kindlicher Bildung, Didaktik und institutionellen Bildungsaufgaben lassen sich feststellen?
  • Welche Akteure und Perspektiven müssen (wie) berücksichtigt werden?
  • Was sind persönliche und institutionelle Ressourcen und wie können diese genutzt werden?
  • Wie werden Übergangskonferenzen geplant, strukturiert und kindorientiert durchgeführt?

 

Digitalisierungsbezogene Überzeugungen angehender Lehrpersonen – national

Mitglieder Dr. Ulrike Franke (Universität Tübingen) & Judith Preiß (Universität Erfurt)

Die Interviewstudie geht der Frage nach, inwiefern digitalisierungsbezogene Überzeugungen und Entwicklungserwartungen angehender Lehrpersonen (M.Ed./Gym) von ihrer fachlichen Enkulturation abhängen. Dazu wurden Studierende fremdsprachlicher, natur- und geisteswissenschaftlicher Fächer in Online-Fokusgruppeninterviews zu fachspezifischen und fächerübergreifenden Erwartungen, rollenbezogenen Herausforderungen sowie (fehlenden) Ausbildungsinhalten mit Blick auf Unterricht und Digitalität befragt. Dabei wurde zunächst von folgenden Leitfragen ausgegangen:

  • Lassen sich Unterschiede mit Blick auf Innovationsbereitschaft, Selbstwirksamkeitserwartungen und Einstellungen zu fachspezifischen Potentialen digitaler Medien feststellen?
  • Welche Herausforderungen sehen Lehramtsstudierende für ihre spätere Lehrtätigkeit und wie kann diesen bereits im Studium begegnet werden?

Erste Befunde lassen darauf schließen, dass Studierende unterschiedlicher Disziplinen ähnliche Bedarfe an die erste Phase ihrer Lehramtsausbildung adressieren und sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen. Es zeigte sich jedoch auch, dass fachspezifische Praktiken und ein disziplinäres Selbstverständnis einen großen Einfluss auf die digitalisierungsbezogenen Überzeugungen von Studierenden haben. Dieser Befund betont die Rolle von Hochschullehrenden und Hochschuldidaktik, Modelle und methodische Good-Practice-Beispiele zu bieten, um Lehramtsstudierenden fachspezifische Gelingensbedingungen digitaler Medien im Unterricht zu demonstrieren.