Von der Uni auf direktem Weg in die Landespolitik – Christian Schaft hat diesen Schritt getan. Nach dem Bachelor in Kommunikationswissenschaft und Staatswissenschaften - Sozialwissenschaften blieb er in Erfurt, schloss noch einen Master in Kommunikationswissenschaft an und sitzt inzwischen für "Die LINKE" im Landtag. Dort kümmert er sich besonders um die Themen Hochschul- und Wissenschaftspolitik. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen aus dem Studium…
Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Wir haben damals in der 11. Klasse eine Exkursion nach Weimar und Erfurt gemacht. Auf dem Reiseplan stand dabei auch ein Besuch der Universität Erfurt, um einen Einblick in das Studienangebot zu bekommen. Als dann zum Ende der 12. Klasse die Frage im Raum stand, was ich nun machen will und ich bereits mit der Studienrichtung Kommunikationswissenschaften liebäugelte, erinnerte ich mich daran, dass diese auch in Erfurt angeboten wird. Da lag die Entscheidung nahe, mich auch in Erfurt zu bewerben und mich dem Auswahlverfahren zu stellen. Und am Ende hat es ja auch geklappt.
Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden? Und wenn ja, warum?
Im Laufe meines hochschulpolitischen Engagements habe ich auch einige andere Hochschulen kennengelernt und dabei die Universität Erfurt schätzen gelernt. Der kompakte, offene und grüne Campus, das „familiäre“ Flair durch die überschaubare Zahl an Studierenden sind auf jeden Fall etwas, was nicht viele Hochschulen zu bieten haben. Deshalb würde ich die Uni Erfurt sicherlich wieder mit in die engere Auswahl nehmen.
Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Ehrlich gesagt: Vorbereitet hat mich die Universität im Sinne einer klassischen Berufsvorbereitung durch die Studieninhalte nicht. Gut das liegt auch an meiner jetzigen Tätigkeit, schließlich ist „Politiker“ kein Beruf, den man lernen kann. Die Bandbreite an Bildungs- und Erwerbsbiografien der Landtagsabgeordneten ist dementsprechend breit gefächert. Was mir mein Studium viel eher vermittelt hat, sind natürlich Fähigkeiten wie wissenschaftliches Arbeiten, Recherchearbeit und vor allem auch die Fähigkeit zur Selbstorganisation. Viel prägender mit Blick auf meine Aktivität im Parlament und darüber hinaus, war die Arbeit in den Gremien der studentischen und akademischen Selbstverwaltung, durch die viele Kontakte entstanden sind und ich die notwendigen Einblicke in das Wissenschaftssystem, seine Mechanismen und Probleme bekommen habe, die mich natürlich jetzt auch noch begleiten. Nur mit dem Unterschied, dass ich sie nun nicht mehr aus dem System Wissenschaft heraus angehe, sondern versuchen kann, Veränderungsprozesse gemeinsam mit Hochschulmitgliedern anzustoßen.
Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolventen?
Vielleicht weniger für den Berufseinstieg als für die Orientierung - nicht nur für die berufliche: Nutzt die Möglichkeiten und Spielräume, die sich euch im Studium und darum herum bieten, um euch auszuprobieren und über den fachwissenschaftlichen Hintergrund eures Studium hinaus zu blicken, auch wenn das sicherlich aufgrund eng gestrickter Modulkataloge und Studienpläne nicht immer einfach ist. Aber Studium ist mehr als ein Ausbildungsschritt in der Biografie und im Lebenslauf. Mir hat der Blick über den Tellerrand jedenfalls sehr geholfen, mir über meinen Weg nach dem Studium klarer zu werden.