Assoziierter Junior Fellow und Mitglied der Meister-Eckhart-Forschungsstelle (Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien)

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Kathi Beier

Zur Person

Curriculum Vitae

  • seit Okt. 2022: Projekt-Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Bremen,
    Lehrstuhl für Angewandte Philosophie (Prof. Dr. Dagmar Borchers)
  • seit Okt. 2019: Assoziierte Junior Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, Deutschland
  • 2017 – 2019: Junior Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt, Deutschland (Stipendiatin des EU COFUND-Fellowship-Programms)
  • 2015 – 2017: Gastwissenschaftlerin am Hoger Instituut voor Wijsbegeerte der KU Leuven, Belgien
  • 2011 – 2015: Universitätsassistentin am Institut für Philosophie der Universität Wien, Österreich
  • 2009 – 2011: Lehrkraft für besondere Aufgaben am Philosophischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen
  • Februar 2010: Promotion in Philosophie am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt
  • 2004 – 2009: Doktorandin am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt (Stipendiatin der Jutta-Heidemann-Stiftung)
  • Jan-Juli 2007: Graduate Visiting Student am Worcester College der Oxford University, United Kingdom (Stipendiatin des DAAD und der Universität Erfurt)
  • August 2002: Magistra Artium (M.A.) in Philosophie und Geschichte an der Universität Leipzig

Lehrtätigkeit

Forschungsschwerpunkte

  • Ethik (v.a. Tugendethik)
  • Theorien praktischer Irrationalität (v.a. Selbsttäuschung, Lüge, Willensschwäche)
  • Geschichte der Philosophie (v.a. Antike und Mittelalter)
  • Metaphysik (v.a. Begriff der Substanz)

Forschungsprojekte

Aktuelle Forschungsprojekte

Gründe der Tugend:  Zur Fundierung der aristotelischen Tugendethik bei Thomas von Aquin / Grounds of Virtue - Thomas Aquinas and the Foundation of Aristotle's Virtue Ethics

Die moderne Tugendethik hat ein Metaphysikdefizit, das Ausdruck einer allgemeinen Skepsis gegenüber metaphysischen, d.h. auf den Grundprinzipien des Seins aufbauenden Begriffen und Erklärungsversuchen in der Philosophie ist. In der Tugendethik sind es im Besonderen die Begriffe vom Wesen des Menschen, einem natürlichen Ziel des menschlichen Lebens und der menschlichen Seele als Form, die als unverständlich und theoretisch nicht mehr tragfähig gelten. In diesem Sinne ist die Entkoppelung von Tugend- und Seelenlehre das Kennzeichen der meisten modernen tugendethischen Ansätze. Da eine große Unsicherheit darüber herrscht, was an die Stelle der traditionellen metaphysischen Seelenlehren treten könnte, weist das Verständnis der Tugenden in Intension und Extension große Unklarheiten auf. In der Folge bleiben die modernen Ansätze begrifflich unscharf, theoretisch vage und damit substantiell erklärungsschwach.

So wird zum Beispiel der Tugendbegriff entweder zu weit gefasst, indem behauptet wird, dass alles Tugend sein kann, selbst die Laster (vgl. u.a. Martin Seel), oder er wird zu eng gefasst, indem nur die christlichen bzw. theologisch fundierten Tugenden als „echte“ Tugenden gelten (vgl. u.a. Eleonore Stump, Andrew Pinsent). Viele Tugendethiker halten Tugendbegriff wie Tugendlehre zudem für wesentlich relativistisch, d.h. abhängig von den jeweils herrschenden gesellschaftlichen Umständen (vgl. u.a. Alasdair MacIntyre). Vertreten werden überdies dezidiert pluralistisch ausgerichtete Ansätze, die scharfe Abgrenzungen der Tugendethik von anderen moralphilosophischen Theorien zu vermeiden versuchen (vgl. u.a. Christine Swanton, Julia Driver). Andererseits besteht der Vorwurf, intern zu begrenzt zu sein, da die Tugendethik im Gegensatz zu deontologischen und konsequentialistischen Moraltheorien keine klaren Handlungsanweisungen formulieren könne (vgl. u.a. Christoph Halbig).

Dass es möglich ist, eine erklärungsstarke, trennscharfe und universal ausgerichtete Tugendethik zu begründen, zeigen exemplarisch die Tugendlehren des Aristoteles und des Thomas von Aquin. Beide entwickeln den Tugendbegriff vor dem Hintergrund einer ausgearbeiteten philosophischen Psychologie und Anthropologie. Damit setzen sie einen Standard für ein gut begründetes, kohärentes und explikationsstarkes Tugendverständnis. Auf dieser Grundlage lässt sich nicht nur zeigen, was eine Tugend ist, welche Arten und welche einzelnen Tugenden es gibt, sondern auch, warum der Mensch die Tugenden braucht.

Ziel des Habilitationsprojektes ist es, den Grundgedanken des Verhältnisses von Tugend- und Seelenlehre bei Aristoteles und Thomas von Aquin herauszuarbeiten, die Vorteile einer metaphysisch fundierten Tugendethik aufzuzeigen und so die Metaphysik der Tugenden dem modernen Diskurs zugänglich zu machen.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Selbsttäuschung. Zu Ontologie und Ethik eines privaten Phänomens

gefördert durch die Jutta-Heidemann-Stiftung | Link

Publikationen