„Auch wenn wir selbst aktuell keine Studierenden oder Wissenschaftler*innen an ukrainischen Universitäten haben, so haben wir doch (Gast)Studierende und -wissenschaftler*innen aus der Ukraine bei uns auf dem Campus. Wir wissen aus persönlichen Gesprächen, dass sich auch einige unserer Mitarbeiter*innen um Familie und Freunde in der Ukraine und Russland sorgen und mit ihnen bangen. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei ihnen. Ebenso wie bei allen Menschen, die diesem politischen Drama schuldlos ausgeliefert sind.
Wir sind zugleich in großer Sorge um die Zukunft der deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen. Die Universität Erfurt unterhält aktuell keine Kooperationen mit ukrainischen, gleichwohl aber vier mit russischen Hochschulen – in Moskau, St. Petersburg und Nowosibirsk. Sie versteht sich als weltoffene Universität, als Gemeinschaft, die mit ihrer Arbeit zur nachhaltigen, friedlichen und verantwortungsbewussten Lösung zentraler Zukunftsaufgaben beitragen will. Die Freiheit von Forschung und Lehre, der grenzüberschreitende Austausch von wissenschaftlicher Erkenntnis und von Studierenden, Lehrenden und Forschenden sind Grundpfeiler unseres Wertesystems. Dies setzt die weltweite Beachtung des Völkerrechts voraus. Wissenschaft braucht Frieden!
Wir werden die Entwicklungen vor Ort beobachten und den Austausch mit anderen Hochschulen, Wissenschaftseinrichtungen und -verbünden in diesem Konflikt suchen. Gemeinsam mit unserem Internationalen Büro stehen wir für Fragen rund um den Aufenthalt von Studierenden und Forschenden in der Ukraine und Russland, aber auch für Gäste aus diesen Ländern jederzeit zur Verfügung.“
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat in einer offiziellen Stellungnahme den russischen Angriff auf die Ukraine bereits verurteilt. Andere Universitäten und Wissenschaftsorganisationen bringen in diesen Tagen ebenfalls ihre Sorge und Solidarität zum Ausdruck.