Städte gelten heute als weltlich, während man Religion weniger mit ihnen verbindet. Schaut man genauer hin, dann finden sich aber auch heute noch religiöse Einflüsse auf Städte. Wer sieht nicht die vielen Kirchen in Thüringer Städten vor sich? Religiöse Gruppen haben einen Einfluss auf das städtische Bild. Gerade die Sichtbarkeit religi-öser Institutionen in Städten wird anhand von Moscheeneubauten und restaurierten Synagogen in Deutschland immer wieder kontrovers diskutiert. Aber auch städtische Akteure beeinflussen religiöse Institutionen, indem sie beispielsweise nicht mehr benötigte Kirchen auf kreative Weise nutzen.
Historisch waren Städte und Religion sogar noch stärker miteinander verbunden. Im Wettbewerb soll dieses Verhältnis untersucht und der Frage nachgegangen werden, inwiefern sich Religionen und Städte gegenseitig beeinflussten.
In den folgenden Klassenstufen lässt sich das Thema sehr gut mit dem Thüringer Lehrplan für das Fach Geschichte verbinden:
Kl. 8: Europa im Mittelalter
Begegnung und Konfrontation von Christen, Juden und Muslimen an ausgewählten Beispielen (z.B. in einzelnen Stadtvierteln)
Kl. 8: Welt- und Menschenbilder
Reformation und ihre Folgen
Kl. 9: Deutschland seit 1918
Opposition und Widerstand (Nationalsozialismus, DDR)
Kl. 10: Konflikte und Konfliktlösungen
„Religion und Stadt“ ist aber nicht nur ein Thema der Geschichte, sondern eignet sich auch für den fächerübergreifenden Unterricht. Weitere inhaltli-che Informationen finden sich unter dem Blog https://urbrel.hypotheses.org/ und einer Datenbank mit wissenschaftlichen Aufsätzen https://www.degruyter.com/database/urbrel/html. Für eine Beratung steht Simone Wagner gerne bereit.
Wer kann mitmachen und welche Beiträge sind möglich?
Die Klassenstufen 8 bis 12 aller Schulformen des Bundeslandes Thüringen sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Möglich sind Einzel-, Gruppen- und Klassenarbeiten.
Es besteht die Möglichkeit zur Kooperation mit Lehramtsstudierenden der Universität Erfurt, die die Erstellung der Beiträge begleiten und Tipps für den Umgang mit Quellen und Recherche-möglichkeiten geben können. Um dies zu ermöglichen, geht die Kollegforschungsgruppe eine Kooperation mit Antje Schedel und Prof. Dr. Christiane Kuller (Geschichtsdidaktik der Universität Erfurt) ein.
Die Schüler*innen können klassische Beiträge im Stil einer Facharbeit oder kreative Beiträge in anderen audiovisuellen/digitalen Formaten einreichen. Sowohl lokale und regionale als auch überregionale Gegenstände können behandelt werden. Die Beiträge können per Post oder als Datenträger sowie per Mail an
urbrel-conf@uni-erfurt.de (Ansprechpartnerinnen: Simone Wagner, Prof. Dr. Susanne Rau)
geschickt werden. Einsendeschluss ist der 28.02.2023.
Was sind die Wettbewerbsprinzipien und -ziele?
Ziel des Wettbewerbs ist es, die Begeisterung für die Geisteswissenschaften zu verstärken. Das Thema kann aus der Perspektive unterschiedli-cher Fächer wie Geschichte, Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch...), Sozialkunde, Kunst oder Religion/Ethik erschlossen werden.
Der Wettbewerb ermöglicht es, sich selbstständig mit einem eigenen Thema länger zu beschäftigen. Schüler*innen können literarische Texte oder Kunstwerke analysieren, Quellen auswerten oder Zeitzeug*innen befragen. Das Reflexionsvermögen soll – altersgerecht – durch den Wettbewerb geschärft werden. Sie sollen darüber nachdenken, warum sie sich für ein bestimmtes Thema entschieden und wie sie sich diesem genähert haben. Der Wettbewerb regt den Lernprozess an, kritisch mit Texten, ihren unbewussten Vorannahmen und unterschiedlichen Geschichtsbildern umzugehen.
Welche Preise gibt es?
Die Preise haben einen Gesamtwert von 500 €. Das Preisgeld wurde von der Sparkassenstiftung zur Verfügung gestellt. In der Jury sitzen Mitglieder der Kollegforschungsgruppe und der Fachdidaktik der Universität Erfurt. Alle Gewinner*innen werden zu einer Preisverleihung eingeladen und erhalten eine Urkunde. Auszüge aus den prämierten Beiträgen werden im wissenschaftlichen Blog der Kollegforschungsgruppe veröffentlicht.