Mit dem Neubau erlangt sie auf dem Campus eine für die Forschung dringend benötigte zusammenhängende bauliche Einheit unter dem programmatischen Dach der kulturvergleichenden Analyse von Weltbeziehungen, deren vorrangiges Ziel es ist, eurozentrisch sowie kognitiv verengten Sichtweisen innovative Perspektiven entgegenzusetzen und damit einen Beitrag zur Bearbeitung gesellschaftlich relevanter Problemstellungen der Gegenwart zu leisten.
Der Forschungsneubau 'Weltbeziehungen' stellt einen wichtigen baulichen Entwicklungsschritt der Universität Erfurt dar und unterstreicht deren Selbstverständnis als forschende Einrichtung. Der Name des Neubaus ist gut und programmatisch gewählt, denn es geht darum, unser Denken in Beziehung zur Welt zu setzen. Das Gebäude bietet mit 4.000 Quadratmetern und 169 Arbeitsplätzen hervorragende Möglichkeiten, die drängenden Fragen unserer Zeit zu stellen. Es bietet modernste Arbeitsbedingungen und ermöglicht zeitgemäße Kommunikationsformen. Insgesamt haben Bund, Land und Universität rund 20 Millionen Euro in den Neubau investiert. Der Forschungsneubau 'Weltbeziehungen' ist ein Gewinn für Erfurt, die Universität und die Baukultur in Thüringen.“ Ministerin Susanna Karawanskij (Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Thüringen)
Der Neubau setzt zukunftsweisende Akzente im Hochschulbau, weil er konsequent auf verschiedene Formen wissenschaftlicher Arbeit und Kommunikation hin angelegt ist. Er ist ein wichtiger baulicher Entwicklungsschritt für die Universität Erfurt. Im Bauensemble des Campus fällt er auf und vermittelt durch die äußere Gestaltung der Fassade mit den zahlreichen großformatigen Fensterflächen und den dahinterliegenden Arbeitsplätzen eine Transparenz, die sich im Inneren des Gebäudes fortsetzt. Die große Treppenanlage mit Podesten, auf denen man verweilen kann, lädt nicht nur zu kurzen Gesprächen ein, sondern lässt sich auch für (Vortrags-)Veranstaltungen nutzen. Die „Denkzellen“, kleinere Arbeitsräume, bieten die Möglichkeit zur ungestörten Arbeit am eigenen Projekt. Daneben existieren größere Räume für Teamarbeit und Besprechungen. Darüber hinaus gibt es Büroräume und auch offene Begegnungsräume, die die zufällige und zwanglose Kommunikation ermöglichen. Für Kolloquien und Vorträge stehen im Erdgeschoss große Seminarräume zur Verfügung. Auf 4.000 Quadratmetern Fläche bietet das Gebäude rund 170 Arbeitsplätze.
Dieser Bau wird zweifellos ein Zentrum des intellektuellen Austauschs und der Zusammenarbeit sein, der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt die Möglichkeit bietet, gemeinsam an wegweisenden Projekten zu arbeiten. Die Erforschung der komplexen Beziehungen zwischen verschiedenen Kulturen, Ländern und Gesellschaften wird damit einen weiteren Schritt vorangetrieben.“ Ministerin Heike Taubert (Finanzministerium Thüringen)
„Das neue Forschungsgebäude ist ganz auf heutige Arbeitsbedarfe und Kommunikationsformen hin gebaut und repräsentiert zugleich unser Selbstverständnis als forschende Einrichtung“, erklärt Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, der Präsident der Universität Erfurt. „Die örtliche Verdichtung überregional bedeutsamer Forschung im inhaltlich-thematischen Zusammenspiel unterschiedlicher Einrichtungen ermöglicht es unserer Universität damit, ihren seit Gründung auf Weltsicht gerichteten Ansatz auf dem Campus zu verdichten und zu stärken. Entsprechend hat sie neben den Förderungen durch Bund und Land einen hohen finanziellen Eigenanteil – auch unter Verzicht auf anderes – geleistet, um mit diesem inhaltlich zentralen Forschungsgebäude und einem integrativen Forschungsansatz auf weltbezogene Fragestellungen und Projekte ihr besonderes Profil zu stärken und zu unterstreichen.“
Die Themenfelder, die im neuen Forschungsbau ´Weltbeziehungen` ergründet werden, sind breit gefächert. Sie alle eint, dass sie entscheidende Elemente einer friedfertigen, zukunftsfähigen Gesellschaft berühren. Damit kann dieses Haus durchaus als ein Statement für Zivilität verstanden werden. Die 6,7 Millionen Euro Fördermittel, mit denen der Freistaat die Gesamtbaukosten unterstützt hat, sind daher sehr gut angelegtes Geld und eine lohnenswerte Investition in die Bildungslandschaft Thüringens.“ Staatssekretär Carsten Feller (Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft)
Ein besonderer Gewinn und Effekt entsteht dabei durch die örtliche Nähe und Vernetzung unterschiedlicher am Thema arbeitender Einrichtungen aus der Breite der Universität. Hervorzuheben sind dabei das Max-Weber-Kolleg als Institute for Advanced Study, das 2022 gegründete Institute for Planetary Health Behaviour sowie die Willy Brandt School of Public Policy. Außerdem werden mit der durch die DFG geförderten Forschungsgruppe „Freiwilligkeit“ und dem Theologischen Forschungskolleg zwei weit über Erfurt hinaus wissenschaftlich beachtete Forschungsverbünde im Haus arbeiten. Damit sind Forscher*innen aus allen vier Fakultäten und dem Max-Weber-Kolleg im Forschungsbau vertreten. Für die Nutzung des Hauses für die Wissenschaftskommunikation auf dem Campus ist dies von außerordentlichem Gewinn.
„Das Programm ‚Forschungsbau‘, an dem der Wissenschaftsrat durch seine Begutachtungen wesentlich mitwirkt, ist ein wettbewerbliches Verfahren, das sehr hohe Maßstäbe an die wissenschaftlichen Vorarbeiten und die überregionale Bedeutung der Vorhaben anlegt. Vor diesem Hintergrund gebührt den an diesem Forschungsbau beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unser aller große Anerkennung für ihren Erfolg.“ Thomas May (Generalsekretär des Wissenschaftsrates)
2016 hatte der Wissenschaftsrat den Bau des Forschungsgebäudes befürwortet. 2017 begannen die Planungen für das Gebäude. Den Zuschlag erhielt das Münchener Architekturbüro Obermeyer Planen + Beraten GmbH. Im Oktober 2019 fand der erste Spatenstich statt. Aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Unterbrechung von Lieferketten im Baubereich konnte der Abschluss des Baus entgegen den Planungen im Jahr 2021 nicht realisiert werden. Die Fertigstellung des Gebäudes erfolgte im Sommer 2023. Mit dem Start des Wintersemesters sind nun alle „Bewohner“-Gruppen eingezogen und haben ihre Arbeit im Forschungsbau aufgenommen. Die Kosten für den Neubau betragen rund 20 Mio. Euro.