Es ist gewiss keine Übertreibung, den industriegemachten Klimawandel und seine Folgen als größte globale Herausforderung der Gegenwart zu bezeichnen – und dies gilt insbesondere für die damit verbundenen Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der demokratischen Kultur. Radikal rechte Parteien und Bewegungen wie die AfD profitieren von multiplen Krisendynamiken und haben die Klima- und Energiepolitik als ein weiteres Aktionsfeld ihres Kulturkampfes erschlossen. In diesem Vortrag stehen zum einen die strukturellen und ideologischen Grundlagen dieses Phänomens im Fokus, zum anderen aber die antidemokratische Strategien in der Klimafrage sowie Einstellungen und Wahrnehmungen der Bevölkerung, die den gesellschaftlichen Konflikt um eine ökologische Transformation grundieren und flankieren.
Axel Salheiser, Dr. phil., ist Soziologe und wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) Jena. Er forscht u.a. zu Rechtsextremismus, Ethnozentrismus und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Im Rahmen der Beteiligung des IDZ am Forschungsinstitut gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) ist Axel Salheiser Sprecher des Teilinstituts Jena und Projektleiter. Er ist außerdem Mitautor des Buchs "Klimarassismus", das unter anderem verdeutlicht, wie weltweit gerade diejenigen, die besonders unter den bestehenden Macht- und Herrschaftsverhältnissen leiden, am stärksten von der Klimakrise betroffen sind, und wie die Aufrechterhaltung dieser Verhältnisse und die Verzögerung von Klimaschutz miteinander verflochten sind – nicht nur als Vorbereitung auf die Veranstaltung eine klare Leseempfehlung.
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