Josephina kam 2014 zum Studieren aus Mecklenburg-Vorpommern nach Erfurt. Zuvor absolvierte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Begleitung und Unterstützung von autistischen Menschen im Wohn- und Freizeitbereich. Nach Abschluss des Bachelors (Erziehungswissenschaft und Germanistik), schloss sie im Wintersemester 2017 den Master Sonder- und Integrationspädagogik an. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen an der Uni Erfurt…
Was war ausschlaggebend für die Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Ein bedeutender Punkt war, dass ich durch meinen Freund Thüringen und Erfurt bereits vor dem Studium kennen und lieben lernen durfte, da ein Teil seiner Familie in der Nähe von Weimar wohnt. Die Stadt, das Umfeld und die vielen Möglichkeiten haben mir sehr gut gefallen. Als ich mich bewarb, passte die Beschreibung des Studiengangs gut zu dem, was ich mir für meine Zukunft wünsche. Der Gedanke fühlte sich richtig an und es war eine der wertvollsten Entscheidungen in meinem Leben.
Was begeistert dich an deinem Studium? Was sind die Studieninhalte?
Im Bachelor, den ich 2014 begonnen und 2017 abgeschlossen habe, habe ich im Hauptfach Erziehungswissenschaft und im Nebenfach Germanistik studiert. Für Germanistik habe ich mich aus persönlichem Interesse heraus entschieden, Erziehungswissenschaft im Hinblick auf meinen Berufswunsch.
In meinem Hauptfach ging es im ersten Studienjahr um Erziehungs- und Bildungstheorien, Bildung und Erziehung aus historischer Sicht, Forschungsmethoden und Struktur des Bildungswesens sowie pädagogische Handlungsfelder. Danach konnte ich mich für zwei Handlungsfelder entscheiden und habe zum einen Sonderpädagogik, zum anderen Weiter- und Erwachsenenbildung gewählt. Besonders der sonderpädagogische Bereich hat mich geprägt und mich auch in meinem und im Master bestärkt. Hinzu kamen ein Praktikum, ein Modul zum pädagogischen Handeln und Gesellschaft sowie ein freies erziehungswissenschaftliches Modul. Ebenso ein Forschungskolloqium und das Bachelor-Projekt.
Der Bereich der Germanistik war sehr vielfältig, mit thematisch und inhaltlich tollen, spannenden Seminaren zur Literatur- und Sprachwissenschaft sowie deren Grundlagen. Besonders an der Sprachwissenschaft (wo zahlreiche Seminare angeboten wurden) habe ich am Ende großen Gefallen gefunden, was ich vorher nicht gedacht hätte! Ein bisschen vermisse ich die Germanistik jetzt sogar! :-)
An meinem Master-Studium begeistert mich aber auch sehr viel. Ich schätze die Möglichkeit, in meinem Wunschfach studieren zu können und mir damit meinen späteren Berufswunsch, die Begleitung und Unterstützung von Erwachsenen mit Behinderung im Alltag, in der Freizeit und im Wohnbereich, erfüllen zu können. Ich finde die Vielfalt des Studiengangs und der Seminare toll, ebenso die häufig mit Kreativität verbundene Erfüllung der Prüfungsleistungen und die Möglichkeit, eigene Ideen einbringen zu können. Es begeistert mich, dass aus Seminaren spannende Projekte entstehen, an denen sich die Studierenden aktiv beteiligen können. Mir gefällt auch die Mentalität, die Offenheit und Hilfsbereitschaft im Studiengang sehr. Ich empfinde das Miteinander als sehr angenehm und schätze die Hilfsbereitschaft im Studium und die Kommunikation, die mit den Lehrenden absolut auf Augenhöhe stattfindet. Am Studiengang gefällt mir außerdem die Qualifikation für die Unterstützung von Menschen mit Behinderung im außerschulischen Bereich und auch die Möglichkeit, später Leitungstätigkeiten übernehmen zu können.
Die Studieninhalte sind ebenfalls vielfältig. Pflichtbereiche sind ein Praktikum, mit dem auch ein Begleitseminar einhergeht. Ebenso Grundlagen zum Bereich der Forschung(smethoden) sind eingeschlossen und werden erprobt. Einen wichtigen Teil nehmen auch Aspekte der Professionalisierung, der kommunikativen und Beratungskompetenz ein sowie Einblicke in die sonderpädagogische Psychologie. Einen weiteren Part bildet auch ein Modul der Sozialpädagogik. Neben diesen Pflichtmodulen konnte ich aus vier Bereichen Schwerpunkte wählen, wobei ich mich für die „Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung“ und für die „Pädagogik für Menschen mit Störungen in der Sprache und der Kommunikation“ entschieden habe. Möglich wären ebenso Schwerpunkte in der „Pädagogik für Menschen mit Lernbeeinträchtigungen“ oder „Pädagogik für Menschen mit Störungen im emotionalen und sozialen Verhalten“. Außerdem gibt es ein weiteres Modul für wertvolle Einblicke in Außerschulische Themenfelder.
Wie war deine Anfangszeit in Erfurt und speziell an der Uni? Hast du dich schnell zurechtgefunden?
Meine Anfangszeit war spannend – neue Stadt, neue Bildungseinrichtung – und positiv. Ich war stolz, nun an der Uni zu sein und gespannt auf das, was mich erwartet. Ich konnte schnell viele neue Menschen kennenlernen und Freundschaften knüpfen, die bis heute anhalten und die ich nicht mehr missen möchte. In der Stadt und Uni gab es so viel zu entdecken! Ich konnte mich gut zurechtfinden und war ich mir mal unsicher, waren stets Freunde und hilfsbereite Kommilitonen oder Lehrende mit Rat und Tat zur Stelle.
Was würdest du Erstsemestern mit auf den Weg geben?
Sammelt Uni-Postkarten! – die sind super! Nein, Spaß beiseite, genießt eure Studienzeit und seid dankbar! Ich möchte allen Studierenden und Studieninteressierten mit auf den Weg geben, das Studium (so stressig und schwierig und nervenzehrend es auch manchmal sein kann) zu genießen und wertzuschätzen! Ich selbst sehe es auch als Geschenk an, lernen „zu dürfen“ und mir damit meinen Berufswunsch erfüllen zu können.
Nutzt alle Chancen, die euch gegeben werden, und entdeckt euch und eure Vorlieben! Seid offen für die Uni und die Möglichkeiten, die sie bietet. Es gibt so viel zu entdecken und zu erleben.
Und: Geht mit einem Lächeln über den Campus! Es tut euch und auch den anderen wundervollen Menschen hier gut. Ein Lächeln geht zu Herzen und erfüllt die Welt mit Freude.