"Ich habe mich ab dem ersten Tag wohlgefühlt und schnell Anschluss gefunden"

Zwischen Mensa und Hörsaal
Portrait Elisa

Elisa studiert seit zwei Jahren an der Universität Erfurt Germanistik und Romanistik. Neben ihrem Studium engagiert sie sich ehrenamtlich in zahlreichen Initiativen und Gruppen. Außerdem habe Erfurt als Studienort sehr viele Vorteile, sagt die gebürtige Bayerin. Welche das für sie sind, verrät sie in unserem Blog...

Was war ausschlaggebend für deine Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Für mich war klar, dass ich mich in meinem Studium ausführlich mit deutsch- und französischsprachiger Literatur beschäftigen möchte. Da lag ein Studium der Germanistik und Romanistik natürlich nahe. Der Zwei-Fach-Bachelor an der Uni Erfurt war somit perfekt für mich. Zudem reizte mich die Stadt Erfurt, ihre zentrale Lage in Deutschland und die kulturträchtige Geschichte der Region – die Nähe zu Weimar, Jena und Leipzig bietet sich an, um oft in diese Städte zu fahren. Für mich war es zudem wichtig, für mein Studium in ein anderes Bundesland zu gehen, um meinen Horizont zu erweitern und andere Gegenden von Deutschland kennenzulernen. 

Wie war die Anfangszeit – bist du gut ins Studium gekommen und was hat dir dabei geholfen?
Meine Anfangszeit an der Uni Erfurt war durchweg positiv. Ich habe mich ab dem ersten Tag wohlgefühlt und schnell Anschluss gefunden. Auch die Veranstaltungen entsprachen meinen Erwartungen und Vorstellungen. Ich habe mich gleich zu Beginn in Hochschulgruppen und Fachschaftsräten engagiert, woraus sich sehr gute Freundschaften entwickelt haben. Das Engagement neben dem Studium ist überaus wichtig, um Kontakte zu knüpfen und um sich auf dem Campus zu vernetzen. Zudem lebe ich in Erfurt in einer WG, was ich wirklich weiterempfehlen würde – wenn man sich allein fühlt, kann man einfach WG-Abende zusammen verbringen oder wenn man Schwierigkeiten bei etwas hat, seine Mitbewohner*innen um Rat fragen. 

Was fasziniert dich an deinem Studium? Mit welchen Fragen beschäftigen sich die Fächer? Wie sehen die Studieninhalte aus?
An meinem Studium faszinieren mich viele Aspekte. Ich beschäftige mich sowohl in meinem Hauptfach Germanistik als auch in meinem Nebenfach Romanistik mit Literatur- und Sprachwissenschaften, die immer auch einen Blick in die Kulturwissenschaften werfen. Schön ist an diesem Studium, dass man in der Wahl der Module sehr frei ist – es gibt ein breites Angebot an Seminaren und Vorlesungen, die, je nach Interesse, in einem Modul gewählt werden können. Nichtsdestotrotz gibt es – wie in fast allen Studiengängen – einige Pflichtveranstaltungen, die obligatorisch besucht werden müssen. Es freut mich sehr, dass ich mich jeden Tag aufs Neue ausführlich mit literaturwissenschaftlichen Fragen beschäftigen kann und von anregenden Gesprächen mit Kommiliton*innen und Lehrpersonen profitiere. 

Wie würdest du einem Kind erklären, was du studierst?
Ich beschäftige mich einerseits mit den Fragen, die auftauchen, wenn man ein Buch oder einen anderen Text liest. Fast nie ist alles sofort klar, Dinge müssen meist in einen Kontext gesetzt werden und oft spiegeln sich gesellschaftliche, individuelle, philosophische oder politische Phänomene wider. Indem wir gemeinsam darüber sprechen oder uns allein Gedanken machen, entwickeln wir unterschiedliche Weltbilder und Perspektiven, üben uns aber auch daran, andere Ansichten zu akzeptieren oder zumindest zu tolerieren. Andererseits spielt die Sprache in ihrer Beschaffenheit, wie sie sich wann und an welchen Orten entwickelt (hat), wie sie Identitäten schafft und ihre Sprecher*innen prägt, eine große Rolle im Studium der Germanistik und Romanistik. 

Gibt es ein besonderes Projekt, an dem du gerade arbeitest?
Ich versuche, möglichst viele Projekte neben dem Studium zu haben und mich viel campusintern, aber auch -extern, zu engagieren. So wirke ich schon seit meinem ersten Semester in der Hochschulgruppe Amnesty International mit, zunächst als einfaches Mitglied, aber seit einem Jahr auch als Sprecherin. In diesem Zusammenhang habe ich auch die Möglichkeit, mich im Bezirk Thüringen von Amnesty International zu engagieren und konnte dadurch überregionale Kontakte in dieser Organisation knüpfen. Außerdem bin ich gewähltes Mitglied des Fachschaftsrats Romanistik, der die Vertretung der Romanistik-Studierenden ist. Wir treffen uns wöchentlich und planen Projekte, stehen mit den Lehrpersonen in Kontakt und organisieren unsere monatlichen Stammtische oder andere Festivitäten auf dem Campus. Mit Beginn des Sommersemesters 2024 hat sich die Initiative Literatur. Perspektiven aus interessieren Student*innen des Seminars Literaturwissenschaft gegründet. In dieser Konstellation haben wir eine Social-Media-Kampagne unter dem Hashtag #literaturgegenrechts gestartet und organisieren Workshops zum Austausch über demokratische Literatur. Dieses Projekt befindet sich im Aufbau und lebt von Student*innen, die für ihr Fachgebiet brennen. Das Engagement bietet mir einen essenziellen Ausgleich zum reinen Studium und spielt in meinem studentischen Leben eine große Rolle. 

Was möchtest du nach deinem Abschluss mit deinem Studium anfangen? Gibt’s so etwas wie einen Traumjob?
Einen konkreten Traumjob habe ich nicht. Für das Studium habe ich vielmehr aus meinen persönlichen Vorlieben und Stärken heraus entschieden. Ich beschäftige mich gern und ausführlich mit Literatur und Sprache, möchte meine Kenntnisse vertiefen und meinen Horizont erweitern. Das möchte ich in einem anschließenden Master-Studium vertiefen. Später könnte ich mir vorstellen, im Publikationswesen, der Forschung oder der Kulturarbeit tätig zu sein. In Praktika werde ich das noch genauer erkunden. 

Was würdest du Erstsemestern mit auf den Weg geben, hast du einen Tipp für sie?
Das Studium ist eine prägende Zeit mit viel Veränderung, viel Identitätsfindung und -stärkung. Jeder Mensch entwickelt sich auf seine eigene Art weiter. Es ist wichtig, dass man sich selbst im Klaren darüber ist, ob man wirklich an den Studieninhalten interessiert ist und ob man dafür brennt; denn so können sich die Jahre wunderbar und äußerst inspirierend gestalten. Das Studienleben besteht aber nicht nur aus Vorlesungen, Seminaren und Zeit in der Bibliothek. Mindestens genauso wichtig sind der Austausch mit anderen Studierenden, gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen und die Inspirationen und Erkenntnisse, die man für das eigene Leben mitnehmen kann. Man muss jedoch darauf achten, dass man sich im Arbeitspensum und vielfältigem Engagement nicht verliert. 

Und was darf man deiner Meinung nach auf keinen Fall versäumen? 
Macht unbedingt ein Auslandssemester! Nutzt die Möglichkeit, an internationale Partnerhochschulen zu gehen oder innerhalb Europas im ERASMUS-Programm zu studieren. Ich kenne keine Person, die ihren Auslandsaufenthalt bereut hat. Jede*r kehrte mit positiven Erfahrungen und Erinnerungen nach Erfurt zurück.