Schon als Kind wusste Anina, was sie später einmal machen möchte: verstehen und ergründen, wie Menschen denken und warum sie streiten – und etwas mit Büchern! Heute studiert die 19-Jährige im dritten Semester den Bachelor Staatswissenschaften – Sozialwissenschaften und Literaturwissenschaft. Was sie an dieser Fächerkombination so sehr begeistert und wieso jeder Studi einmal durch die Regalreihen der Unibibliothek schlendern sollte, das erzählt sie uns im Blog.
Was war ausschlaggebend für deine Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Schon als Jugendliche stand für mich fest, nach dem Abi nach Erfurt zu gehen. Ich wollte raus aus Bayern. Einfach mal woanders hin. Erfurt ist und bleibt für mich als Studienort perfekt: Die Uni Erfurt ist eine geisteswissenschaftliche und durch ihre Größe eine beinahe „familiäre“ Hochschule. Man kennt sich auf dem Campus. Ein weiterer Pluspunkt ist das breite Angebot an Studienfächern, die ich miteinander kombinieren kann. An Erfurt begeistert mich auch das vielfältige kulturelle Angebot, das große zivilgesellschaftliche Engagement und die Nähe zur Kulturstadt Weimar.
Wie war die Anfangszeit – bist du gut ins Studium gekommen und was hat dir dabei geholfen?
Zu Beginn war es gar nicht so einfach für mich. Ich war anfangs überfordert, allein in einer fremden Stadt zu leben. In dieser Zeit haben mir meine ersten beiden Freund*innen sehr geholfen. Das Campuscafé Hilge, die Mensa und die süßen kleinen Buchläden in Erfurt sind Orte, die ich in dieser Zeit für mich entdeckt und wertgeschätzt habe! Dort lernte ich viele meiner heutigen Freund*innen kennen. Auch wenn es vielleicht schwerfällt: Man muss raus und auf Menschen zugehen.
Was fasziniert dich an deinem Studium und was sind die Studieninhalte?
Das Besondere am Studium an der Uni Erfurt ist die interdisziplinäre Verbindung zweier Studienfächer im Bachelor. Oft begegnen mir Fragestellungen der Sozialwissenschaften auch in der Literaturwissenschaft. Dadurch kann ich Inhalte auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachten. Die Sozialwissenschaften beinhalten beispielsweise Demokratietheorien, die Lehre der politischen Systeme und Soziologie. In der Literaturwissenschaft belege ich aktuell ein Seminar zu Literatur der Wendezeit. Diese Kombination lässt mich Themen erst wirklich durchdringen und begreifen. Engagierte Literatur vergegenwärtigt Lebensrealitäten, für die man manchmal durch die eigene Umwelt blind ist. Diese Möglichkeit der Fächerkombination schätze ich sehr.
Wie würdest du einem Kind erklären, was du studierst?
Laut meiner Eltern habe ich bereits als Zehnjährige wissen lassen: „Ich will einmal studieren, wie Menschen denken und wieso sie sich streiten. Und irgendwas mit Büchern!“ Genau so ist gekommen.
Gibt es ein besonderes Projekt, an dem du gerade arbeitest?
Besonders stolz bin ich darauf, dass eine Handvoll „Litwis“ und ich den Fachschaftrat der Literaturwissenschaft im vergangenen Jahr wieder haben auferstehen lassen. Wir organisierten sehr erfolgreich eigene Veranstaltungen, wie den Hörsaal-Slam im Herbst. Durch dieses gemeinsame Engagement entwickelten sich tolle neue Freundschaften. Ich habe das ganze literaturwissenschaftliche Seminar kennen- und nur noch mehr lieben gelernt. Außerdem bin ich Teil des Herausgeberteams vom „Conglomerat“, dem künstlerisch-literarischen Journal an der Universität Erfurt. Im Dezember erschien unsere erste Ausgabe. Das haben wir mit einer Lesung und Kunstausstellung im Campuscafé Hilge gefeiert. Seit dem vergangenem Sommer bin ich außerdem Redakteurin in der Studierendenredaktion „UNIversal“ von Radio F.R.E.I.. Dadurch habe ich tolle Gespräche mit engagierten Studis führen können und die Stadt und ihre Themen besser kennengelernt.
Was möchtest du nach deinem Abschluss mit deinem Studium anfangen und hast du vielleicht sogar einen Traumjob?
Nach dem Bachelor möchte ich auf jeden Fall noch meinen Master machen und meiner Begeisterung für mein Studienfach weiter folgen. Mein Traumberuf ist es, als Journalistin zu arbeiten, Interviews zu führen und Artikel zu verfassen.
Was würdest du Erstsemestern mit auf den Weg geben und hast du einen Tipp für sie?
Gebt euch Zeit zum Ankommen! Der Anfang kann einschüchternd sein: die neue Stadt, die großen Hörsäle, die vielen fremden Menschen. All das wird sich schnell zu einem riesengroßen Freiheitsgefühl entwickeln. Besonders im Sommersemester, wenn ihr dann auf der Campuswiese lesen könnt oder einfach mit Freund*innen in der Sonne entspannt.
Mein persönlicher Tipp: Schlendert einfach mal so durch die Bücherregale der Unibibliothek. Dort kann man so viel Spannendes entdecken, wofür wir nach dem Studium wahrscheinlich nicht mehr die Zeit und Gelegenheit haben werden. Macht also eine Pause, schnappt euch eines der Bücher und setzt euch damit bei einem Cappuccino ins Campuscafé.