Sven hat an der Uni Erfurt Wirtschaftswissenschaft und Rechtswissenschaft studiert. Danach hat er an der Martin-Luther Universität Halle/Saale den Master-Studiengang Empirische Ökonomik und Politikberatung absolviert. Seine Master-Arbeit hat er in Kooperation mit der IHK Cottbus geschrieben und war dort danach als Trainee im Bereich Standortpolitik tätig. Nun arbeitet er als wirtschaftswissenschaftlicher Mitarbeiter in der Außenhandelskammer Deutschland-Polen in Warschau. Auf sein Studium in Erfurt blickt er gern zurück. Hin und wieder nutzt er auch die Gelegenheit, an seiner alten Hochschule vorbeizuschauen. Zum Beispiel war er im Januar als Alumnus zu Gast an der Uni Erfurt. Bei der Veranstaltung „Einfallstore für Stawisten“ hat er den Studierenden Tipps gegeben und erzählt, was er beruflich macht.
Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Sven: Durch eigenständige Recherche. Ich habe damals im Internet, in der Fachzeitschrift „Zeit Studienführer 2005/2006“ und im CHE-Ranking nach einem geeigneten Studienplatz für mich gesucht. So bin ich auf die Uni Erfurt gestoßen.
Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden?
Sven: Für ein Bachelor-Studium würde ich mich auf jeden Fall wieder für die Uni Erfurt entscheiden. Die Stadt und der Aufbau des Studiengangs Staatswissenschaften machen den Übergang vom Gymnasium sehr angenehm. Inhaltlich ist der Bachelor Staatswissenschaften (egal ob Wirtschafts-, Rechts- oder Sozialwissenschaften) breit gefächert und damit höchst interessant. Außerdem bietet die Uni eine gemütliche Atmosphäre. Das fängt bei der Mensa an und reicht bis zu den vielen außeruniversitären Veranstaltungen.
Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Sven: Das Studium der Staatswissenschaften hat durch seine Interdisziplinarität den Blick für Zusammenhänge gut vermitteln können. Die enge Perspektive auf diverse Probleme, die beim Studium reiner Einzeldisziplinen wie Wirtschaft, Recht und Politik unvermeidlich ist, wurde konsequent gesprengt. In der Politikberatung – und Lobbyarbeit generell – ist der Blick über den Tellerrand von enormer Bedeutung. Es ist fast tragisch, wie oberflächlich und zusammenhangslos das Wissen vieler Entscheidungsträger in der Politik oder in der Wirtschaft heutzutage ist. Viele Studieninhalte von damals kann ich in meiner aktuellen Arbeit immer wieder anwenden, zum Beispiel Baurecht, Grundlagen der BWL (Bilanzierung, Kosten- und Leistungsrechnung, Marketing), Wirtschaftspolitik und Mikroökonomik (hier vor allem die Spieltheorie).
Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolvent*innen?
Sven: Es wird nie DAS richtige Studium für einen bestimmten Job geben. Ich teile die Ansicht, dass im Studium vor allem Methoden – also Präsentieren, Recherchieren, Argumentieren, Denken – vermittelt werden. Natürlich sollte man sich bewusst machen, dass man nicht für jeden Job geeignet ist. Es gilt seine Stärken zu kennen und diese auch aktiv zu bewerben. Aber mit dem Staatswissenschaftlichen Studium kann man schon viele Berufsfelder abdecken. Darüber hinaus sind praktische Erfahrungen extrem wichtig. Diese müssen nicht zwangsläufig durch ein Praktikum erworben werden. Wer sich aktiv in Vereinen engagiert, Protokolle für politische Hochschulgruppen führt oder die Finanzen verwaltet, hat schon Pluspunkte für die späteren Bewerbungen. Es empfiehlt sich übrigens, die Stellenangebote eines potenziellen Arbeitgebers anzuschauen, um die aktuellen Anforderungen zu kennen.