Theories of Alienation
From Rousseau to the Present
Christoph Henning
Routledge, 2024
ISBN (print): 9781032761312 | £ 130,-
ISBN (eBook): ISBN 9781003499381 | £ 35.99
174 Seiten
Entfremdungstheorien haben eine lange Geschichte, sie sind in den 1960er Jahren entstanden und in den letzten Jahrzehnten fast verschwunden - doch in seinem Buch bringt Christoph Henning diese Theorien wieder auf die Tagesordnung, um zeitgenössische soziale Pathologien besser erklären zu können. Gefühle der Entfremdung, des Nicht-Zuhause-Seins in der Welt, im eigenen Körper oder in der eigenen Umgebung sind in den heutigen Gesellschaften weit verbreitet. Sie gehen Hand in Hand mit Einsamkeit, mit Burnout, mit Depression oder mit Wut und Hass. Doch woher kommen sie, was bedeuten sie?
Henning spürt Entfremdungstheorien aus drei verschiedenen Traditionen auf: Erstens erklärt ein konservativer Ansatz von Rousseau bis Hartmut Rosa Entfremdung mit Wandel und stützt sich auf Nostalgie; zweitens setzt ein liberaler Ansatz von Simmel bis Rahel Jaeggi auf individuelle Autonomie und erklärt sie als Kontrollverlust; und drittens stützt sich ein aristotelischer Ansatz von Humboldt bis Marx oder zum britischen Idealismus, der auf Theorien des Gedeihens basiert, auf eine perfektionistische Anthropologie und kritische Gesellschaftstheorie. Dabei rekonstruiert Henning diese Traditionen anschaulich mit zeitgenössischen Beispielen und Ausflügen ins Kino. Die Publikation wirft ein wichtiges, neues Licht auf dieses wichtige Feld der zeitgenössischen Sozialphilosophie und ist für den allgemeinen Leser sehr zugänglich.