Ehemalige

Auf dieser Seite finden Sie die akademischen Visitenkarten von ehemaligen Professorinnen und Professoren des Fachgebietes Sonder- und Sozialpädagogik, die inzwischen an anderen Hochschulen und Einrichtungen tätig oder emeritiert sind. An der Pädagogischen Hochschule Erfurt wurde 1992 das Institut für Sonder- und Sozialpädagogik eingerichtet vgl. Beitrag von Christiane Bähr in: CAMPUS-Zeitung der Universität Erfurt
Die Abteilung Sozialpädagogik nahm mit der Berufung des ersten Professors für “Sozialpädagogik und Erziehung in früher Kindheit“ 1992 die Arbeit auf (Prof. Dr. Jürgen Reyer), während die Abteilung Sonderpädagogik die erste Professorenstelle „Lernbehindertenpädagogik“ im Wintersemester 1995/96 besetzte (Prof. Dr. Rainer Benkmann). Im Sommersemester 1996 folgte die Professur „Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung“ (Prof. Dr. Harald Goll) und im Sommersemester 1999 die Professur „Allgemeine Sonderpädagogik, Pädagogik bei Erziehungsschwierigkeiten und Integration“ (Prof. Dr. Winfried Palmowski). Der Schwerpunkt Sprache war stets befristet angelegt und ist erst seit dem WS 19/20 als eigene Professur "Inklusive Bildungsprozesse bei Beeinträchtigungen von Sprache und Kommunikation" verankert. Die Universität Erfurt ist bis heute die einzige sonderpädagogische Ausbildungsstätte in Thüringen.

Prof. i. R. Dr. Jürgen Reyer (1992 - 2008)

Ehemalige Position an der Universität Erfurt: Professor für Sozialpädagogik und Erziehung in früher Kindheit

Prof. i. R. Dr. Rainer Benkmann (1996 - 2019)

Rainer Benkmann

Ehemalige Position an der Universität Erfurt: Professor für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen 

Nach Abschluss des Dipl.-Pädagogikstudiums und des Lehramtsstudiums für Sonderpädagogik an der Universität Marburg wurde Rainer Benkmann 1987 an der FU Berlin promoviert. 1998 habilitierte er sich an der Universität Hannover. Von 1996 bis September 2019 war er Inhaber der Professur für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen zunächst an der PH Erfurt, dann an der Universität Erfurt.

Forschung

Zu den Forschungsinteressen von Rainer Benkmann zählen die Bereiche: Sozialisation, Inklusion; Bildungsarmut bei Risikoschüler*innen im Förderschwerpunkt Lernen, qualitative Sozialisationsforschung.

Ausgewählte Publikationen

  • Benkmann, R. (2020). Differenz zwischen Lehrerhabitus und Schülerhabitus der Bildungsfremdheit und Bildungsnotwendigkeit - Herausforderung für den inklusiven Unterricht. Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, VHNplus, 89: DOI: http://dx.doi.org/10.2378/vhn2020.art08d
  • Benkmann, R. & Gercke, M. (2018). Zwischen Spezialisierung und Generalisierung in der Lehrerbildung - Professionalisierung für Inklusion im Förderschwerpunkt Lernen. In Benkmann, R. & Heimlich, U. (Hrsg.), Inklusion im Förderschwerpunkt Lernen (276-331). Stuttgart: Kohlhammer.
  • Benkmann, R. (2016). Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in der Bildungspolitik Thüringens. Zeitschrift für Inklusion (2): www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/367  
  • Benkmann, R. (2014). Inklusive Bildung in Zeiten roher Bürgerlichkeit. Gemeinsam leben. Zeitschrift für Inklusion 22(2), 68-77.
  • Benkmann, R. & Chilla, S. (2013). Inklusion im Kontext gesellschaftlicher Exklusion? Eröffnungsbeitrag zum VHN-Themenstrang „Inklusion und pädagogische Profession“. Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 82(4), 283-293.

Prof. i. R. Dr. Winfried Palmowski (1999 - 2016)

Winfried Palmowski

Ehemalige Position an der Universität Erfurt: Professor für Allgemeine Sonderpädagogik, Pädagogik bei Erziehungsschwierigkeiten und Integration 

Studium der Sonderpädädagogik in Dortmund (Diplom und 1. Staatsexamen, 2. Staatsexamen); zunächst Tätigkeit als Sonderschullehrer; 1981 Wechsel als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Dortmund, Verhaltensgestörtenpädagogik; von 1999 bis Ende Sommersemester 2016 Professor an der Universität Erfurt

Forschung

Zu den Forschungsinteressen von Winfried Palmowski zählen die Bereiche: Auswirkungen einer Ausbildung zur systemisch-konstruktivistischen Beratung und Moderation auf (sonder-)pädagogisches Alltagshandeln, reflexive Schulkultur, systemische Schulentwicklung, Paradoxie von Führung in autopoietischen Systemen, ETEP und Inklusion sowie inklusive Prozesse in Frühfördereinrichtungen aus Sicht der Kinder.

Ausgewählte Publikationen

  • 2017: Sagen wir mal so!: Formative Sprache in der systemischen Pädagogik, Diagnostik und Beratung, Borgmann Verlag.
  • 2011: Systemische Beratung, Kohlhammer.
  • 2007: Nichts ist ohne Kontext. Systemische Pädagogik bei Verhaltensauffälligkeiten, Borgmann Verlag.
  • 2000 (mit Heuwinkel, M.): Normal bin ich nicht behindert. Wirklichkeitskonstruktionen bei Menschen, die behindert werden − Unterschiede, die Welten machen, Borgmann Verlag.
  • 1996: Anders Handeln. Lehrerverhalten in Konfliktsituationen, Borgmann Verlag.
  • 1995: Der Anstoß des Steines. Systemische Beratung im schulischen Kontext, Borgmann Verlag.

JProf. Dr. Ada Sasse (2005 - 2007)

Ehemalige Position an der Universität Erfurt: Juniorprofessorin für Sonder- und Sozialpädagogik

seit 2007: Professorin für Grundschulpädagogik und den Lernbereich Deutsch an der Humboldt-Universität zu Berlin

JProf. Dr. Solveig Chilla (2010 - 2012)

Solveig Chilla

Ehemalige Position an der Universität Erfurt: Juniorprofessorin für Pädagogik bei Störungen in Sprache und Kommunikation / Entwicklung von Sprachkompetenz

Nach ihrem Studium der Sprachbehinderten- und Gehörlosenpädagogik an der Universität Hamburg arbeitete Solveig Chilla am Sonderforschungsbereich Mehrsprachigkeit (SFB 538) als Doktorandin und Postdoktorandin, bevor sie in den Fachbereich 12 in das Arbeitsgebiet Inklusive Pädagogik an die Universität Bremen wechselte. Von 2010 bis 2012 war sie als Juniorprofessorin für Pädagogik bei Störungen in Sprache und Kommunikation/ Entwicklung von Sprachkompetenz in der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Erfurt tätig. Im Anschluss wurde sie als Professorin für Sprachbehindertenpädagogik (W3) an die Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Institut für Sonderpädagogik (IfS), berufen und ist seit April 2018 Universitätsprofessorin für Pädagogik bei Beeinträchtigungen in Sprache und Kommunikation (W3), am Institut für Sonderpädagogik an der Europa-Universität Flensburg.

Forschung

Zu den Forschungsinteressen von Solveig Chilla zählen Pädagogik und Didaktik bei Störungen in Sprache und Kommunikation, Sprachenerwerb und seine Beeinträchtigungen über die Lebensspanne, sprachliche Heterogenität und Inklusion, bilingual-bimodaler Spracherwerb, Fremdspracherwerb in sprachlich heterogenen Gruppen, mehrsprachige Diagnostik, Therapie und Förderung und Bildungsbeteiligung und Bildungsübergänge von Schüler/-innen mit kombiniertem (sonder-)pädagogischen Förderbedarf.

Ausgewählte Publikationen

Bücher:

  • Chilla, S. & S. Niebuhr-Siebert. 2017. Mehrsprachigkeit in der KiTa. Grundlagen - Konzepte - Bildung. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Chilla, S. & K. Vogt (eds.). 2017. Heterogenität und Diversität im Englischunterricht - fachdidaktische Perspektiven. Frankfurt/Main: Peter Lang.

Artikel mit peer-review:

  • Chilla, S. 2019. Exklusive oder inklusive Bildung durch Sprache? Sprachpädagogisches Handeln als Perspektive für gesellschaftliche Inklusion. In: L. Rödel & T. Simon (eds.): Inklusive Sprach(en)bildung. Ein interdisziplinärer Blick auf das Verhältnis von Inklusion und Sprachbildung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt, 122-131.
  • Chilla, S. 2017. Sprachbeherrschung und Schulerfolg - Überlegungen zur Individualisierung der "Schlüsselkompetenz Sprache" im deutschen Schulsystem. In: Gercke, M., Opalinski, S., & Thonagel, T. (Hrsg.), Inklusive Bildung und gesellschaftliche Exklusion. Zusammenhänge-Widersprüche-Konsequenzen. Wiesbaden: Springer VS, 123-136. 
  • Chilla, S. 2017. Pädagogik bei Störungen in Sprache und Kommunikation, Mehrsprachigkeit und Diagnostik. In: A. Paier (Hg.): Lebensmittel Sprache. Spezifische Sprach-, Interaktions- und Kommunikationsförderung im Spannungsfeld Interdisziplinarität. Bad Ischl: ögs, 219-227.
  • Benkmann, R. & S. Chilla. 2013. Inklusion im Kontext gesellschaftlicher Exklusion? Eröffnungsbeitrag zum VHN-Themenstrang "Inklusion und pädagogische Profession". Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 4/13, 283-293.
  • Chilla, S. & B. Fuhs. 2013. Kindheiten zwischen Inklusion, Normalisierung und Autonomie. Das Beispiel Hörbeeinträchtigungen. In: H. Kelle & J. Mierendorff (eds.): Normierung und Normalisierung der Kindheit. Weinheim-Basel: Beltz Juventa, 142-157.
  • Tuller, L., Hamann, C., Chilla, S. et al. 2018. Identifying language impairment in bilingual children in France and Germany. International Journal of Language and Communication Disorders. Article DOI: 10.1111/1460-6984.12397

seit 04/2018 Universitätsprofessorin für Pädagogik bei Beeinträchtigungen in Sprache und Kommunikation (W3), Institut für Sonderpädagogik an der Europa-Universität Flensburg

JProf. Dr. Stephan Sallat (2014 - 2017)

Ehemalige Position an der Universität Erfurt: Juniorprofessor für Pädagogik des Spracherwerbs unter besonderen Bedingungen

Stephan Sallat studierte das Lehramt an Förderschulen an der Universität Leipzig mit den Schwerpunkten Sprach- und Lernbehindertenpädagogik, sowie Musikpädagogik (Sek.1). 2007 Promotion an der Universität Gießen über das Thema: Entwicklung und Ausprägung von sprachlichen und musikalischen Fähigkeiten bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen. In dieser Zeit erhielt er ein Graduiertenstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung. 2008 gewann Stephan Sallat mit dem auf seiner Promotion beruhenden Beitrag "Der Ton macht die Musik – und die Sprache" den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung (www.studienpreis.de). 2006-2008 Referendariat im Bereich Sprach- und Lernbehindertenpädagogik in Leipzig, anschließend arbeitete er zwischen 2008 und 2012 als Musik- und Deutschlehrer an der Sächsischen Landesschule für Hörgeschädigte, Förderzentrum Samuel Heinicke in Leipzig. Zwischen 2011 und 2014 war Stephan Sallat wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig am Fachbereich "Pädagogik mit Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation". Zum 01.04.2014 erhielt er den Ruf der Universität Erfurt als Juniorprofessor für Pädagogik des Spracherwerbs unter besonderen Bedingungen und wurde 2017 durch die Universität Erfurt positiv zwischenevaluiert.
Prof. Sallat ist Vorsitzender der GISKID - Gesellschaft für interdisziplinäre Spracherwerbsforschung und kindliche Sprachstörungen im deutschsprachigen Raum.

Forschung

Zu den Forschungsinteressen von Stephan Sallat gehören:

  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Sprache in Unterricht und Lernen
  • Zusammenhänge zwischen Musik- und Sprachverarbeitung, Prosodieverarbeitung
  • Musiktherapie bei Kindern mit Sprach- und Kommunikationsstörungen
  • Kommunikativ-pragmatische Fähigkeiten (Entwicklung, Diagnostik, Störungen)
  • Bildungs- und Berufsbiographien von Kindern mit Förderbedarf im Bereich Sprache und Kommunikation
  • Interdisziplinäre Versorgung

Ausgewählte Publikationen

  • Sallat, S. (2019). Interdisziplinäre Kooperation an den Schnittstellen von sprachlicher Bildung, Sprachförderung und Sprachtherapie. In: G. Ricken; S. Degenhardt (Hrsg.). Vernetzung, Kooperation , Sozialer Raum. Inklusion als Querschnittsaufgabe. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 268-273.
  • Steinbrink, C., Knigge, J., Mannhaupt, G., Sallat, S., & Werkle, A. (2019): Are Temporal and tonal musical skills related to phonological awareness and literacy skills?–Evidence from two cross-sectional studies with children from different age groups. Frontiers in Psychology 10: 805, doi: 10.3389/fpsyg.2019.00805

seit 10/2017: Professur "Pädagogik bei Sprach- und Kommunikationsstörungen" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Prof. Dr. Harald H. Goll ( - 2023)

Ehemalige Position an der Universität Erfurt:  Professor für Inklusive Bildungsprozesse bei geistiger und mehrfacher Behinderung

 

Harald Goll studierte Geistigbehinderten- und Blindenpädagogik sowie Musikerziehung in Heidelberg. Anschließend absolvierte er ein Doppelstudium in Pädagogik der Verhaltensgestörten und Geistigen Behinderten, Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Psychologie in Frankfurt. Dieses Bildungspensum setzte Harald Goll mit einem Master in Musiktherapie in den USA fort. Anschließend arbeitete er in heilpädagogischen Einrichtungen und promovierte mit Bestnote an der Goethe-Universität Frankfurt. Danach lehrte Harald Goll an verschiedenen deutschen Universitäten und wurde schließlich zur Professur für Pädagogik bei Menschen mit geistiger Behinderung an der Universität Erfurt berufen. Dort entwickelte er die Professur weiter und konzentrierte sich auf inklusive Bildungsprozesse bei geistiger und mehrfacher Behinderung.

Forschung

Zu den Forschungsinteressen von Harald Goll gehören:

  • Anthropologisch-ethische Grundfragen
  • Anenzephalie / Hydranenzephalie
  • Schwerst- und Mehrfachbehinderung
  • Herausforderndes Verhalten
  • Inklusive Bildung über die Lebensspanne
  • Internationale Sonder- und Heilpädagogik
  • Musiktherapie in der Sonder- und Heilpädagogik

Ausgewählte Publikationen

  • Goll, H. (2013). Menschenbilder. In: G. Theunissen, W. Kulig & K. Schirbort (Hrsg.), Handlexikon Geistige Behinderung: Schlüsselbegriffe aus der Heil- und Sonderpädagogik, Sozialen Arbeit, Medizin, Psychologie, Soziologie und Sozialpolitik 2. aktual. und erw. Aufl. (233-234). Stuttgart: Kohlhammer.
  • Goll, H. (1994). Elementare Selbstbestimmung für Menschen mit schweren Behinderungen. Erwachsenenbildung und Behinderung, 5(2), 6-9
  • Goll, H. (2013). Kompetenz, Kompetenzorientierung. In: G. Theunissen, W. Kulig & K. Schirbort (Hrsg.), Handlexikon Geistige Behinderung: Schlüsselbegriffe aus der Heil- und Sonderpädagogik, Sozialen Arbeit, Medizin, Psychologie, Soziologie und Sozialpolitik 2. aktual. und erw. Aufl. (205). Stuttgart: Kohlhammer.
  • Goll, H. (2004). Inklusive Pädagogik und schulische Praxis: Lern- und Lebensangebote für Menschen mit (schwerer) geistiger Behinderung im internationalen Kontext. In: A. Sasse, M. Vitkova & N. Störmer (Hrsg.), Integrations- und Sonderpädagogik in Europa. Professionelle und disziplinäre Perspektiven (331-342). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
  • Goll, H., Jaquier, M. & Römelt, J. (Hrsg.) (2009). Kinder mit Anenzephalie und ihre Familien. Bad Heilbrunn: Klinkhardt (262 Seiten, kartoniert).
  • Goll, H. (1994). Vom subjektiven Sinn unsinnigen Verhaltens. Kommunikative Aspekte selbstverletzenden Verhaltens bei Menschen mit geistiger Behinderung. In: H. Bergeest u.a. (Hrsg.), Rehabilitationspädagogik in Sachsen-Anhalt. (Festschrift zum 60. Geburtstag von Ferdinand Klein) (33-42). Halle: Martin-Luther-Universität
Harald Goll