"Die Kultur und die Menschen haben mich nachhaltig beeindruckt."

International
Bin dann mal weg: Sophia in Tokio

Ein Auslandsaufenthalt ist eine feine Sache. Man kann eine fremde Sprache vertiefen, bekommt Einblicke in eine andere Kultur, knüpft neue Kontakte, erweitert seinen Horizont und nebenbei macht es sich im Lebenslauf auch immer gut. Mehr als 100 Studierende der Uni Erfurt wagen diesen Schritt alljährlich. Sophia, die an der Universität Erfurt im Master Kinder- und Jugendmedien studiert, war für ein Semester in Japan. Hier erzählt sie von ihren Eindrücken und Erfahrungen ...

Waseda University
Waseda University

Sophia, wo genau warst du und mit welchen Erwartungen bist du an das Auslandssemester herangegangen?
In meinem 5. Semester im Master Kinder- und Jugendmedien war ich in Tokio, Japan, an der Waseda University. Mein Ziel: andere wissenschaftliche Arbeitsweisen und Forschungsmethoden kennenlernen. Japans Popkultur ist präsent und aufregend in den Kinder- und Jugendmedien, so dass Tokio als Studienort für meinen Master sehr attraktiv ist.

Wie hat es dir an der Waseda University gefallen?
Wenn ihr in Japan nach eurer Uni gefragt werdet und ihr sagt „Waseda daigaku“, ist die Reaktion folgende: „Eeeh!“ (bitte ausprobieren!). Die Waseda University ist eine der Elite-Universitäten in Japan und hat sehr schwere Eingangsprüfungen. Sie ist im ganzen Land bekannt. Die Waseda University ist eine Privatuniversität und überzeugt optisch und organisatorisch mit einer tollen Bibliothek, einem schönen Campus und modernen Gebäuden mit zeitgemäßer Ausstattung. Auch inhaltlich hat sie mir gut gefallen: Ich hatte interessante Lehrende aus der ganzen Welt – Japan, Amerika, Australien und Südkorea. Außerdem ist die Waseda University dafür bekannt, den internationalen Austausch zu fördern und legt Wert auf Diversität, was auch wirklich sichtbar war. Insgesamt kann ich die Waseda University für einen Auslandsaufenthalt sehr empfehlen.

Welche Kurse hast du belegt?
An der Graduate School of International Culture and Communication Studies (GSICCS) konnte ich aus etwa 30 verschiedenen Kursen frei wählen. Alle Kurse sind auf Englisch. Ich belegte: "research methods", "writing & publishing articles for peer reviewed journals", "women´s perspectives in asian films" und "directed research" (dieser Kurs musste belegt werden und war meiner Meinung nach der beste). Für die Japanisch-Kurse sollte man sich frühzeitig anmelden, da besonders die Beginner*innen-Kurse schnell belegt sind.

Tokio
Tokio

Und gab es neben dem Studium auch außeruniversitäre Angebote?
Es gibt viele englischsprachige Angebote, wie Workshops zur japanischen Kultur, Tandem-Sprachtreffen oder auch Skifahrten sowie ein Fitnessstudio auf dem Campus und ein Uni-Festival im Herbst. Ich empfehle, viele Dinge auszuprobieren!

Wie war es, in Tokio zu leben?
Tokio ist vielfältig, kreativ und interessant, durch den überall sichtbaren Mix aus Tradition und Moderne. Auch außerhalb der Uni gibt es viele Aktivitäten oder "meetups", durch die man Tokio entdecken kann. Ich habe nicht im Wohnheim auf dem Campus gewohnt, sondern in Shinjuku, in einer gemieteten Wohnung.

Wie lautet dein Fazit zu deinem Auslandsaufenthalt?
Die Vorbereitungen für die Waseda University waren umfangreich, mit genügend Zeit jedoch sehr leicht zu bewältigen. Der Aufwand lohnt sich sehr. Die Kommunikation mit dieser Gastuniversität war von der Vorbereitung bis zum Schluss angenehm. Meine Kurswahl hat mich für meinen M.A. Kinder- und Jugendmedien weitergebracht, da ich sowohl methodisch, als auch inhaltlich Kurse gefunden habe, die mich bereichert haben. Auf Englisch zu studieren, war trotz guten TOEFL-Tests nicht immer einfach und hat mich herausgefordert. Das Niveau der Kurse war teilweise hoch, jedoch auch teilweise nicht vergleichbar mit der Qualität der Kurse an der Universität Erfurt. Es war aber interessant, die Standards einer ausländischen Universität kennenzulernen. Da der Master Kinder- und Jugendmedien ein sehr spezieller Master-Studiengang ist, war es anfangs schwer, eine geeignete Gastuniversität zu finden.

Ich kann das Studium an der GSICCS, an der Waseda University, für meine KJM-Kommiliton*innen empfehlen, da sie interessante Kurse anbietet und mich methodisch wirklich weitergebracht hat. Tokio ist natürlich eine faszinierende Metropole, in der ich mich nun fast zu Hause fühle. Die Kultur und die Menschen, über die ich vorher nicht so viel wusste, haben mich nachhaltig beeindruckt und meinen Aufenthalt ereignisreich gemacht. Liebe Kommiliton*innen, bitte nutzt die Chance, im Ausland zu studieren. Und: Vielen Dank an die Universität Erfurt für die Unterstützung!