Für Leonie sind das Hauptfach Anglistik/Amerikanistik und das Nebenfach Religionswissenschaft die perfekte Kombination. Nach einem Wechsel von dem Bachelor-Studiengang Primare und Elementare Bildung zum Bachelor-Studiengang Religionswissenschaft an der Universität Erfurt ist sie total fasziniert von den Themen, zum Beispiel rund um jüdisches Leben, und hat nun den Master Religionswissenschaft an ihr Bachelor-Studium angeschlossen. Neben ihrem Studium ist Leonie auch sozial und kulturell engagiert. Im Interview für unseren Campusblog erzählt sie unter anderem von ihren aktuellen Projekten...
Was war ausschlaggebend für deine Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Ich wollte damals unbedingt Lehrerin werden und der relativ hohe Praxisanteil im Studiengang Primare und Elementare Bildung (heute Primarpädagogik) an der Uni Erfurt hat mich gereizt. Außerdem fand ich es super, dass man nicht nur Deutsch und Mathe studiert hat, sondern auch Sachkunde und noch ein viertes Nebenfach. Da habe ich Anglistik/Amerikanistik gewählt, weil eines meiner Lieblingsfächer in der Schule Englisch war. Irgendwie habe ich mich dann aber mehr in einer anderen Schulform gesehen und mich daraufhin für Regelschullehramt entschieden. Religionswissenschaft erschien mir dabei als perfekte Kombination zu Anglistik. Nach den ersten Semestern war schnell klar, dass ich in der Religionswissenschaft bleiben möchte. So habe ich mich nun entschieden, meinen Master hier in (allgemeiner) Religionswissenschaft zu machen. Da finde ich an der Universität super, dass ich durch das Bachelor-Master-System so flexibel sein konnte.
Wie war die Anfangszeit – bist du gut ins Studium gekommen und was hat dir dabei geholfen?
Die Anfangszeit empfand ich als im positiven Sinne chaotisch. Ich war erstmal ein bisschen überfordert von den ganzen Vorlesungen und Seminaren, die in der Orientierungsphase belegt werden müssen. Aber ich war während der Studieneinführungstage in einer tollen Gruppe und fand dort auch schnell Freunde, mit denen ich auch gemeinsam die Veranstaltungen besuchte. Wenn ich jetzt nach vier Jahren Uni zurückblicke, hat mir geholfen, dass ich ein sehr offener und kommunikativer Mensch bin und schnell neue Leute kennenlernen konnte.
Was fasziniert dich an deinem Studium? Was sind die Studieninhalte?
Ich bin vom ersten Semester an total fasziniert von Religionswissenschaft gewesen. Ich hatte das Fach zum Beginn meines Studiums gar nicht so richtig auf dem Schirm. Man bekommt erstmal eine Einführung in die Judaistik, die allgemeine Religionswissenschaft, Islamwissenschaft, lateinisches und orthodoxes Christentum und kann sich dann später auf die Schwerpunkte „spezialisieren“. Nach einem Praktikum in der „Kleinen Synagoge“ in Erfurt und einigen Veranstaltungen im Studium Fundamentale zu jüdischem Leben in Erfurt fiel mir die Entscheidung dann gar nicht schwer. Außerdem lernt man in den Veranstaltungen die Vielfältigkeit der Religionen objektiv zu betrachten und bekommt dabei Theorien und Methoden gelehrt, die dafür sehr hilfreich sind. Das finde ich gut.
Gibt es ein besonderes Projekt, an dem du gerade arbeitest oder das du gerade abgeschlossen hast?
Ich habe außerhalb der Uni ein paar Projekte, in denen ich mich engagiere. Nach meinem Praktikum in der „Kleinen Synagoge“ habe ich an einem Seminar teilgenommen, in dem wir Guides für die Neue Synagoge werden konnten. Dort lernte ich den künstlerischen Leiter der jüdisch israelischen Kulturtage kennen. Seit 2021 bin ich dort tätig und dieses Jahr bin ich schon zum dritten Mal dabei. Das ist eine total schöne Arbeit, weil man viele internationale Künstler*innen kennenlernt und dabei viele coole Konzerte, Lesungen, Vorträge und Filmvorführungen mitbekommt. Dadurch bin ich auch in das Klezmer-Orchester Erfurt gerutscht und spiele dort Querflöte. An der Uni arbeite ich seit dem Sommersemester 2022 außerdem als studentische Hilfskraft in der Religionswissenschaft und betreue unter anderem unseren Instagram-Kanal mit. Schaut doch gern mal vorbei: religionswissenschaft_erfurt. Und jetzt freue ich mich darauf, dass wir bald in der Neuen Synagoge anfangen, Führungen zu machen und dass ich mich dort mit ein paar neuen Konzepten „austoben“ kann.
Was willst du nach deinem Abschluss mit deinem Studium anfangen? Gibt’s so etwas wie einen Traumjob?
Einen Traumjob habe ich gerade noch nicht im Visier, denn jetzt freue ich mich erstmal auf den Master „Allgemeine Religionswissenschaft“. Aber traumhaft wäre natürlich in einem der Bereiche, in denen ich gerade ehrenamtlich tätig bin, arbeiten zu können!
Was würdest du Erstsemestern mit auf dem Weg geben, hast du einen Tipp für sie?
Eigentlich nur, dass sie sich nicht von den Studierenden der älteren Semester verrückt machen lassen sollen! Und noch eine Erfahrung: Die Klausuren werden meist gar nicht so schlimm, wie man vorher denkt!