"Die Seminare mit Dozenten aus Großbritannien und den USA inspirieren mich bis heute"

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Portrait Isa Hering

Die Eisenacherin Isa Hering ist nicht nur als Content- und Social-Media-Managerin im Marketing erfolgreich, sondern auch als Autorin. Ihr Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaft und der Anglistik/Amerikanistik an der Uni Erfurt habe sie optimal auf diese beiden spannenden Aufgaben vorbereitet, sagt sie. Wie genau und warum sie Erfurt bis heute vermisst, erzählt sie uns im Interview.

Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?

In der Oberstufe des Gymnasiums war mir klar, dass ich „irgendetwas mit Medien“ studieren will. Da mir die Nähe zu meiner Heimat wichtig war, recherchierte ich, welche Unis in der Umgebung eine Fachrichtung mit Medien und Kommunikation anbieten. So kam ich schnell auf die Universität Erfurt.

Würdest du dich denn aus heutiger Sicht wieder für die Uni Erfurt entscheiden? Und falls ja, warum?
Ja, aus zwei Gründen: Zum einen ist Erfurt eine wunderschöne Stadt zum Studieren. Sie ist nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Für Studierende hat sie viel zu bieten, sodass man eine ideale Balance zwischen Freizeit und Studieren findet. Zum anderen hat mir das Studium an sich sehr viel Spaß gemacht. Die Uni Erfurt ist im Vergleich zu denen in Berlin oder München eher klein. Dadurch entsteht eine vertrautere, man könnte sagen familiäre Atmosphäre. Ich war nicht einfach nur eine Matrikelnummer. Dadurch erkennt man Gesichter in Vorlesungen wieder und findet schnell Anschluss. Es war auch kein großer Kampf, mich in meine Wunschseminare oder Vorlesungen einzuschreiben. Und bei Fragen und Problemen hatte ich immer einen direkten Draht zu den Dozent*innen. Der Unialltag war gut organisiert, alles lief unkompliziert und stressfrei. Das hat mir das Studium sehr erleichtert.

Wie hat dich die Universität auf all das vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Zunächst hat mir die Kommunikationswissenschaft eine gute Einführung in das Feld der Medien vermittelt. Ich hatte die Möglichkeit, herauszufinden, welchen Tätigkeitsbereich ich in meinem Job weiter verfolgen möchte. Die meisten Erfahrungen, an die ich heute noch auf Arbeit anknüpfe, habe ich mit meiner Bachelor-Arbeit gesammelt, die ich als Gruppenarbeit in der sogenannten Projektstudienphase geschrieben habe. Damals haben meine Gruppe und ich die Werbewirkung von Impfkampagnen auf die Impfbereitschaft in Baden-Württemberg untersucht. Dafür haben wir mittels eines Fragebogens Daten gesammelt und ausgewertet. So ähnlich – wenn auch weniger wissenschaftlich – geht man im Marketing ebenfalls vor. Man handelt datenbasiert, um besser eine bestimmte Wirkung auf die Zielgruppe erzielen zu können. Auch wenn sich Wissenschaft und Praxis in einigen Bereichen deutlich unterscheiden, so bietet einem das Studium doch genügend Berührungspunkte zu beidem.

Neben meinem Hauptberuf bin ich auch Buchautorin. Im vergangenen Jahr erschien mein Debütroman „Was wir nicht kommen sahenViele meiner Texte spielen im englischsprachigen Raum. Die Inhalte aus meinem Nebenfach der Anglistik/Amerikanistik fließen da natürlich oft ein. Vor allem, wenn es um Kultur und kulturelle Unterschiede geht. Die Sprachseminare mit den Dozent*innen aus Großbritannien und den USA waren damals sehr interessant und inspirieren mich bis heute.

Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolvent*innen?
Wer in der Medienbranche arbeiten will, sollte wissen, dass nur der Abschluss eines Studiums in den meisten Fällen leider nicht ausreicht. Viele Unternehmen wünschen sich praktische Erfahrungen – auch von jungen Menschen, die in den Job einsteigen. Wenn man mich nach Tipps fragt, würde ich raten: Macht so viele Praktika wie möglich! Ich habe damals ein Pflichtpraktikum für das Studium Fundamentale länger als gefordert absolviert, um erste Berufserfahrung zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Das hat mir am Ende bei den Bewerbungen für einen Job geholfen.

Letzte Frage: Was vermisst du aus deiner Studienzeit (in Erfurt) am meisten?
Ganz ehrlich? Irgendwie alles! Selbst Kleinigkeiten wie dieses Gefühl, aus der Bahn auszusteigen und mit der Tasche über dem Arm den Campus der Uni Erfurt zu betreten. Ich vermisse die ruhige Zeit in der Bibliothek, in der ich für Prüfungen gelernt habe. Oder dass man sich trotz der Seminare oder Vorlesungen seinen Tag doch recht frei einteilen konnte. Ich vermisse auch Erfurt an sich. Es fällt einem immer erst im Nachhinein auf, dass das Studium wahrlich eine besondere Zeit im Leben ist, die man unbedingt genießen sollte.