"Bleibt offen für neue Erfahrungen und lasst euch nicht entmutigen, wenn nicht alles von Anfang klappt!"

Zwischen Mensa und Hörsaal
Portrait Kamila

Kamila kommt ursprünglich aus Tschechien. Direkt nach ihrem Schulabschluss am Thomas Mann Gymnasium in Prag, an dem in deutscher Sprache gelehrt wird, entschied sie sich für ein Studium an der Universität Erfurt. Seit dem Wintersemester 2021/2022 studiert die heute 22-Jährige Internationale Beziehungen und Romanistik mit Schwerpunkt Spanisch. Was sie dazu bewogen hat, nach Erfurt zu kommen, und wie ihr Start in einer fremden Stadt verlief, erzählt sie in unserem Blog...

Was war ausschlaggebend für deine Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Tatsächlich gab es mehrere Gründe, warum ich mich für die Uni Erfurt entschieden habe. Zum einen wird das Studium "Internationale Beziehungen" nur an sehr wenigen Universitäten in Deutschland angeboten. Darüber hinaus bietet mir der Zwei-Fach-Bachelor die Möglichkeit, mein Studium vielseitiger zu gestalten. Außerdem war mir eine gute Zugverbindung in mein Heimatland wichtig. Erfurt hat eine sehr zentrale Lage und durch den ICE-Knotenpunkt komme ich nicht nur schnell von Erfurt nach Prag, sondern auch an jeden anderen Ort in Deutschland. 

Wie war die Anfangszeit – bist du gut ins Studium gekommen und was hat dir dabei geholfen?
Ich bin gut ins Studium gekommen, und das hatte viel damit zu tun, dass der Fachschaftsrat ein Ersti-Wochenende organisiert hatte, an dem ich teilnehmen konnte. Dank dieser Veranstaltung lernte ich noch vor meinen ersten Schritten auf dem Campus einen Teil meiner Kommiliton*innen kennen. Zudem waren auch die STET (Studieneinführungstage) sehr hilfreich – meine mittlerweile engsten Freunde habe ich in dieser Zeit kennengelernt. Dieser von Anfang an enge Kontakt zu meinen Kommiliton*innen ermöglichte es mir, mich schnell in ein neues Umfeld einzuleben und meinen Weg im Studium finden.

Was fasziniert dich an deinem Studium? Mit welchen Fragen beschäftigen sich die Fächer? Wie sehen die Studieninhalte aus?
Was mich an meinem Studium fasziniert, ist die Breite an Seminaren und Vorlesungen, aus denen ich wählen kann. Die Fächer, mit denen ich mich beschäftige, decken ein breites Spektrum von Themen ab. Das reicht von Gender- und queerer Linguistik über Sprachvarietäten und Literaturanalysen bis hin zu internationaler politischer Ökonomie, Außenpolitik und Sicherheit. Besonders toll finde ich auch, dass einige Seminare auf Englisch angeboten werden, was einmal mehr zeigt, wie international und vielseitig das Studium ist.

Wie würdest du einem Kind erklären, was du studierst?
Ich lerne viel über verschiedene Länder auf der Welt und darüber, wie sie miteinander interagieren – zum Beispiel wie sie Handel betreiben, miteinander sprechen oder miteinander kämpfen. Außerdem lerne ich auch etwas über Sprachen, Menschen und Gebräuche, besonders über die spanische Sprache und die Länder, in denen sie gesprochen wird.

Gibt es ein besonderes Projekt, an dem du gerade arbeitest?
Aktuell engagiere ich mich viel in der Hochschulpolitik. Ich bin Mitglied des Studierendenrates und leite dort das Antidiskriminierungsreferat. Zudem bin ich  gewähltes Mitglied im Gleichstellungsbeirat. Mein Engagement beschränkt sich jedoch nicht nur darauf. Ich bin auch gewähltes Mitglied im Fachschaftsrat Romanistik und dort unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Was möchtest du nach deinem Abschluss mit deinem Studium anfangen? Hast du vielleicht sogar einen Traumjob?
Nach meinem Bachelor-Abschluss an der Universität Erfurt plane ich, einen Master zu machen. Derzeit habe ich keinen bestimmten Traumjob im Blick, aber ich bin offen für verschiedene Möglichkeiten. Langfristig sehe ich mich jedoch in internationalen Organisationen, Unternehmen oder Stiftungen.

Was würdest du Erstsemestern mit auf den Weg geben, hast du einen Tipp für sie?
Der Uni-Alltag und das Studium können anfangs herausfordernd sein, da man oft keine Wahlmöglichkeiten bei den Fächern in den ersten beiden Semestern hat und sich erst noch orientieren muss. Doch sobald man sich eingelebt hat und mehr Freiheiten bei der Fächerwahl hat, wird es leichter. Außerdem finde ich, man muss nicht unbedingt von Anfang an genau wissen, was man später beruflich machen möchte oder ob man das richtige Studium gewählt hat. Es ist völlig normal, sich während des Studiums weiterzuentwickeln und neue Interessen zu entdecken. Praktika können dabei helfen, einen Einblick in verschiedene Berufsfelder zu bekommen und herauszufinden, was einem wirklich liegt. Außerdem sind Auslandserfahrungen während des Studiums besonders wichtig. Auch wenn nur ein Pflichtpraktikum vorgeschrieben ist, würde ich empfehlen, die Semesterferien zu nutzen, um zusätzliche Praktika zu absolvieren. Nutzt die Möglichkeit, ein Semester ins Ausland zu gehen. Das ist eine echte kulturelle Bereicherung, an der man wächst. Man kann seine Sprachkenntnisse vertiefen und seinen Horizont erweitern. Insgesamt ist es eine Investition in die eigene Zukunft. Deshalb ist mein Tipp für alle Erstsemester: Bleibt offen für neue Erfahrungen und lasst euch nicht entmutigen, wenn nicht alles von Anfang klappt.

Gibt es etwas, dass du gern noch sagen würdest, was wir noch nicht gefragt haben? 
Eine weitere wichtige Sache ist die Bedeutung des Netzwerkens während des Studiums. Noten sind nicht alles, manchmal ist es genau so wichtig, die richtigen Menschen zu kennen. Deshalb würde ich allen Studierenden raten, aktiv am Campusleben teilzunehmen, sich in studentischen Organisationen zu engagieren und sich die Gelegenheit nicht entgehen zu lassen, Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufzubauen, die auch über das Studium hinaus von Nutzen sein können. Und zu guter Letzt: Vergesst nicht, das Studium und das Studierendenleben zu genießen!