Speziell auf das Fach ausgerichtete Auswahlverfahren, statt NC

Alumni
Alumni: Wiebke studierte Kommunikationswissenschaft und Anglistik an der Uni Erfurt

Natürlich hat auch ihre Heimatstadt Leipzig eine Universität. Und Kommunikationswissenschaft hätte sie auch dort studieren können, aber Wiebke Märcz hat sich für Erfurt entschieden. Aus gutem Grund, wie sie uns im Interview berichtet.

Und mit Erfolg: Heute ist sie nach dem BA Kommunikationswissenschaft und Anglistik/Amerikanistik an der Uni Erfurt und dem Master Communication Management in Leipzig als Junior Social Media Manager in der E-Commerce-Branche tätig. Im Team betreut sie dort die Auftritte des Portals „DaWanda“ in den sozialen Medien Facebook, Twitter, YouTube, Pinterest, Blog, Instagram und Co. Zu ihren Aufgaben gehört aber auch der Bereich Blogger Relations und zu beobachten, was über ihren Arbeitgeber in sozialen Netzwerken gesprochen wird.

Wie bist du damals auf Erfurt und die Universität aufmerksam geworden?
Wiebke: Ich habe mich damals, ehrlich gesagt, einmal quer im ganzen Land an allen möglichen Unis beworben. Wenn man kein 1,0er-Abi hat, weiß man ja nicht so genau, was dabei herumkommt. Top an der Uni Erfurt fand ich, dass es für Kommunikationswissenschaften keinen NC gab, sondern ein speziell auf das Fach ausgerichtetes Auswahlverfahren mit Wissenstest, Interview und so weiter. Als dann die Zusage kam, war ich froh, auch weil das Studienfach beim CHE-Ranking sehr gut abgeschnitten hatte, uns mit nur 60 Studierenden keine überfüllten Seminarräume blühten und die Stadt außerdem nah an Leipzig liegt. Auch wenn ich unbedingt weg wollte aus der Heimat, musste es für den Anfang ja nicht gleich so weit sein.

Würdest du dich wieder für die Uni Erfurt entscheiden?
Wiebke: Ich denke schon, schließlich hatte ich eine ziemlich lustige Zeit in Erfurt. Ich habe dort sehr tolle Menschen kennengelernt, hatte zwar auch manchmal Stress, aber gerade weil die Noten des ersten Jahres nicht ins Abschlusszeugnis eingingen, war es doch entspannt. Alles in allem war die Bachelor-Zeit schon ziemlich gut.
 

Wie hat dich die Universität auf das Berufsleben vorbereitet und welche Studieninhalte kannst du jetzt im Beruf anwenden?
Wiebke: Inwieweit Studieninhalte später wirklich noch gebraucht werden, ist für mich nicht wirklich ein Bewertungsmaßstab. Ich persönlich finde, dass der Bachelor eher die Phase ist, in der man herausfindet, wohin es später mal gehen soll. Drei Jahre verbringt man damit, zu überprüfen, ob das Fach wirklich das ist, was man sich darunter vorgestellt hat und wo in der weiten Kommunikationslandschaft man sich denn selbst einordnen würde. Mit dem Wunsch Journalistin zu werden, habe ich das Studium begonnen und in der Zeit dort dann auf die andere Seite gewechselt: Public Relations. Im Master wiederum habe ich meine Liebe für Social Media entdeckt, wo es mich letztendlich auch hin verschlagen hat. Ob ich theoretische Modelle aus dem Bachelor jetzt wirklich anwenden kann und sollte, ist für mich eher irrelevant; ich habe herausgefunden, womit ich mich 40 Stunden pro Woche beschäftigen möchte und das ist deutlich besser.

Hast du einen besonderen Tipp zum Berufseinstieg für unsere zukünftigen Absolvent*innen?
Wiebke: Wie so oft gilt: Studium allein reicht nicht. Auch wenn es in meinem Studium keine Pflichtpraktika gab, empfinde ich sie als unersetzlich. Nicht zuletzt kommt man dadurch auch der Erkenntnis ein bisschen näher, wo man später eventuell einmal arbeiten möchte. Und beim Job-Einstieg bewerten Unternehmen häufig praktische Erfahrungen besser als eine Eins in einem Studienfach. Also lieber nicht so sehr in der Uni stressen und dafür Ausflüge ins Arbeitnehmer-Leben unternehmen. Und noch etwas: Es klingt vielleicht doof, aber das hat mir durchaus bei der Jobsuche geholfen – Twitter. Dadurch, dass ich mir dort schon vorher ein gutes Netzwerk aufgebaut hatte, konnte ich meine Follower bei der Jobsuche dazu bewegen, mich bei der Suche zu unterstützen, also z.B. aktuelle Stellenangebote an mich weiterzuleiten. Auch werden auf Twitter von Unternehmen Job-Gesuche publiziert, so dass man nicht externe Job-Börsen und Karriere-Seiten durchwühlen muss. Also schön fleißig mit dem Twittern anfangen... ;-)

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