Timo ist ein waschechter Rheinländer. An die Universität Erfurt zog den Düsseldorfer der in Deutschland seltene Studiengang "Internationale Beziehungen". Seine Entscheidung, nach Thüringen zu kommen, hat der 22-Jährige an keinem Tag bereut. Was er an seinem Studienort schätzt, welche Herausforderungen er zu bewältigen hatte und warum es ist nicht so schlimm ist, auch mal keinen Plan zu haben, erzählt er in unserem Blog...
Was war ausschlaggebend für deine Entscheidung, an der Uni Erfurt zu studieren?
Angezogen hat mich der Studiengang "Internationalen Beziehungen", den man im Bachelor nur an wenigen deutschen Hochschulen studieren kann. An der Universität Erfurt kann ich außerdem ein Nebenfach studieren. Dieses Modell des Zwei-Fach-Bachelors hat die Universität Erfurt für mich noch attraktiver gemacht.
Wie war die Anfangszeit – bist du gut ins Studium gekommen und was hat dir dabei geholfen?
Ich bin während der Corona-Pandemie ins Studium gestartet. Das war tatsächlich eine schwere Anfangszeit. Doch der enge, wenn auch zunächst virtuelle Kontakt zu meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen hat mir dabei sehr geholfen. Ich habe schnell gute Freunde gefunden, die mich bis heute durch mein Studium begleiten. Ich genieße das soziale Miteinander auch abseits des Campus' und habe mich deshalb auch für eine Wohngemeinschaft entschieden. Das gemeinsame Leben in einer WG hat mir auch geholfen, andere junge Menschen in Erfurt kennenzulernen.
Was fasziniert dich an deinem Studium? Mit welchen Fragen beschäftigen sich die Fächer? Wie sehen die Studieninhalte aus?
Mich begeistert an meinem Studium die Vielfalt der Inhalte, denen ich begegne: von rechtswissenschaftlichen Gutachten über die Analyse aktueller Weltkonflikte bis hin zu linguistischen und soziologischen Untersuchungen unserer Zeit. Mir gefällt außerdem die familiäre Studienatmosphäre an der Uni Erfurt, nicht nur unter den Studierenden sondern vor allem auch im Kontakt mit den Dozierenden.
Wie würdest du einem Kind erklären, was du studierst?
In meinem Studium versuche ich, internationale Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und zu verstehen. Dabei muss man manchmal in die Tiefe gehen: Schon weil wir Menschen sind, ist uns vieles gemein. Auch das muss untersucht werden. Wie tickt der Mensch im Zusammenspiel mit anderen? Wir können viel aus Literatur und Geschichte lernen. Gleichzeitig müssen wir immer offen sein für Neues. In meinem Studium wird viel diskutiert und gestritten, im Idealfall über die besten Ideen für ein friedliches Miteinander – ganz egal, ob im Großen oder im Kleinen.
Gibt es ein besonderes Projekt, an dem du gerade arbeitest?
Neben meinem Studium engagiere ich mich unter anderem bei Amnesty International. Hier bin ich in der Hochschul- und Ortsgruppe Erfurt aktiv. Hauptaugenmerk liegt derzeit natürlich auf den anstehenden Wahlen in Thüringen. Trotz düsterer Aussichten lassen wir uns nicht unterkriegen. Derzeit plane ich eine aktivistische Fahrradtour, um politische Bildungsarbeit auch in Orten außerhalb der Städte zu organisieren.
Was möchtest du nach deinem Abschluss mit deinem Studium anfangen? Gibt’s so etwas wie einen Traumjob?
So etwas wie einen Traumjob habe ich nicht. Ich würde allerdings gern im internationalen Kontext arbeiten. Mir macht es Spaß, mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu treten und neue Sprachen zu erlernen.
Was würdest du Erstsemestern mit auf den Weg geben, hast du einen Tipp für sie?
Erstsemestern möchte ich die Gelassenheit wünschen, dass sie zu Anfang ihres Studiums noch gar nicht wissen müssen, was sie danach damit anfangen sollen, geschweige denn, dass der Studiengang überhaupt der richtige ist. Das Wichtigste ist Interesse und Leidenschaft für ein Thema zu haben – welches das genau ist, findet man mit der Zeit heraus. Der Vorteil am Jungsein ist, dass wir noch viel Zeit haben, uns zu orientieren. Ich habe es bis heute nicht bereut, das Studium an der Uni Erfurt begonnen zu haben.