Martin Kintzinger und Wolfgang E. Wagner (Hrsg.) unter Mitarbeit von Andreas Lindner
Wissenschaft im Umbruch.
Erfurt und die Artistenfakultät um 1500
(Reihe: Jahrbuch für Universitätsgeschichte, Band 24)
Franz Steiner Verlag, 2025
ISBN: 978-3-515-13843-7
235 Seiten
62 EUR
Unter dem Titel „Wissenschaft im Umbruch. Erfurt und die Artistenfakultät um 1500“ ist soeben das vom Historischen Seminar der Universität Münster verantwortete neue Jahrbuch für Universitätsgeschichte (Band 24) erschienen. Es geht zurück auf eine im Mai 2019 veranstaltete gleichnamige internationale Tagung an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Als Gastherausgeber hat apl. Prof. Dr. Andreas Lindner vom Martin-Luther-Institut der Universität Erfurt daran mitgewirkt. Mit der von Prof. Dr. Jörg Seiler (Universität Erfurt) verantworteten Quellenedition „Vorlesungsstatuten der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt um (1563) 1565/66“ wird in diesem Band unter anderem eine bedeutende Quelle zur Geschichte der älteren Universität Erfurt erstmals zugänglich gemacht.
Der aktuelle Band des Jahrbuchs zeigt gegenwärtige Trends und künftige Horizonte der Forschung zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. Dazu gehören die jüngst etablierte, kulturhistorisch weit gefasste Perspektive der Wissensgeschichte, die neue Zugänge zur historiographischen Überlieferung öffnet sowie die Nutzung digitaler Methoden für die Geschichtswissenschaften und die öffentliche Rezeption ihrer Forschungsergebnisse (Digital Humanities, Public History). Von weiterhin besonderer, aktueller Brisanz sind Studien zu verfolgten jüdischen Wissenschaftlern in der Zeit des Nationalsozialismus. Ein klassisches Thema in neuem methodischem Zuschnitt bietet der Themenschwerpunkt, dessen Beiträge den Umbruch an den Universitäten um und nach 1500 untersuchen: Im Spannungsfeld von kirchlicher Tradition, gelehrter Innovation und reformatorischem Neubeginn werden Bedeutung und Wirkung des Humanismus insbesondere am Beispiel der Universität Erfurt dargestellt.